Sonntag, 28. April 2013

Ich wohne in der Nummer zwei



Es ist Samstag und ich bin wach. Das ist ja nun nichts Neues nur, dass der Samstag noch keine 7 Stunden alt ist, kann mir schon anders vorkommen und dass ich nichts Besseres zu tun habe, als durch den Regen und die Gegend zu rennen, kannte ich so von mir auch noch nicht. Ich fühle mich zwischenzeitlich schon ein wenig wie Forrest Gump, ich laufe und das Wasser kommt von oben wie von unten und ich laufe einfach weiter. So weit wie noch nie und das ist schon episch. Man darf es nur nicht in Relation zu anderen laufenden Menschen sehen. Die müssten sich wohl ein Lachen verkneifen. Mir egal denke ich, liege in der Wanne und bin zufrieden. Die Wanne war natürlich mein Ziel nicht das jemand denkt ich bin der Dusche rumgelatscht.
 In meine neue Wohnung geht`s dann auch noch um die Stangen für die Vorhänge auf die befensterten Räume zu verteilen und Aldi wird von mir auch noch kurz belästigt. Das hatte auch noch so seine Seltsamkeiten, weil wenn man da rein kommt und der einzige ist den man sehen kann und auch nur wenn man an sich runterguckt, dann kommt man sich einsam vor. Ein Aldi ist aber kein Platz zum sich einsam Vorkommen. Dann war da aber noch eine Frau mit einem Wagen voll mit Waren und das hat mich schon beruhigt. Zurück auf der Couch konnte ich dann endlich Cartoons gucken und mir wurde klar, dass es um 9 ist und ich erst mal nichts zu tun hab. Das hab ich dann auch gleich so weit verinnerlicht, dass der Köper sich noch mal für Schlafen entschieden hat. Ich bin dann auch wach geworden als Dennis sich blicken ließ und da empfand ich frühen Mittagsschlaf als noch tragbar.
Später wurde es dann noch mal fleißig. Der Daniel und ich haben kleine Löcher in meiner Wohnung verteilt und mit Plastikpatronen wieder zugestopft. Da haben wir dann Schrauben reingedreht und an den Schrauben hingen so Haken, wo dann die Stangen dran kommen, die ihrerseits dafür zuständig sind, Vorhänge zu halten. Jetzt brauch ich nur noch Vorhänge.
Nach dem Bohren und Schrauben ging es noch zu Familie Bauer Korzien und wir guckten Family Guy Star Wars und der Hobbit und lecker Abendbrot war auch dabei und Emma und nach Hause bin ich dann auch fast gelaufen. Die Bahn hielt nämlich nicht wo sie sonst hält und da hab ich mir noch ein wenig die Füße vertreten. War aber auch gut.


Sonntag hab ich mich erst mal für Liegenbleiben entschieden und dann hab ich Bratwürstchen gemacht. Dann kam das A-Team und X-Factor, neue Songs und dann kam die Anna. Der hab ich gesagt wo ich wohne und die wollte mich holen. Das war aber nur der Plan und der hatte einen ganz gemeinen Fehler. Anna stand nämlich vor der Holbeinstraße 1 und ich wartete in der 2 (hat mir dann der Dennis verraten). Dass man sich da nicht so leicht findet liegt auf der Hand. Anna konnte mich aber anrufen und wir konnten das Problem schnell lösen. Also fast schnell. Als ich aus der 2 raus kam und Anna bei der 1 holen wollte musste ich feststellen, dass ich keine Ahnung hatte wo die 1 ist und sich die 1, wie in der Mathematik bekannt, auch nicht in der Nähe der 2 aufhielt. Mit eine wenig umherirren, in der Hoffnung Anna sieht mich nicht und verkringelt sich vor Lachen, hab ich sie dann doch gefunden, wie sie sich gerade für ein paar neuen Bücher entschied. Denn das ist auch so eine coole Nummer in Leipzig, hier steht immer mal Kram rum. Bei uns im Haus zum Beispiel in der ersten Etage auf dem Fensterbrett.  Da packt man das hin was man nicht mehr braucht aber für den Müll noch zu gut ist und wenn einer sich dafür begeistern kann, ist eben seins. Das macht man dann auch am Straßenrand und muss nicht mal extra ein Fensterbrett bauen. Eine Kiste oder Karton reicht völlig und irgendwann ist das Zeug schon weg. Ich hab mich dann über Buch mit amerikanischer Science Fiction entschieden und einen lustigen Stuhl während Anna Australien, Psychologie und noch so Zeug mit sich nahm. Das haben wir dann auch gleich in meine neue Wohnung gebracht und geguckt wie die sie aussieht. Also ich wusste ja schon wie die Wohnung aussieht, aber Anna noch nicht und die hat sich umgeguckt und gleich ihr neues Zimmer probiert. Raus aus der neuen Wohnung ging es dann auch gleich ins Laufen über und an der Ampel stehen und trotzdem laufen sieht doch doof aus. Das dauerte ab nicht lange und schon bald waren wir im Wald und haben Bärlauch, Kinder, Bärlauch, alte Leute, Bärlauch, Hund mit Zunge, Bärlauch und Bärlauch gesehen. Das hat nicht nur Spaß gemacht, sondern auch noch meinen morgendlichen Rekord von gestern gebrochen. Das fand ich auch gut und jetzt sitze ich hier, muss bald noch mal los, die Bücher holen und nasche Osterhasenschokolollies und weiß, dass man das Wort wohl zweimal lesen muss um zu wissen was ich da sage.

 Der lustige Stuhl und Bücher, 
auf den runden Scheiben ist Star Wars.




 Die Anna fühlt sich wohl in 
ihrem neuen Zimmer.



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