Montag, 13. August 2018

You got 99 Problems back to School

DSGVO – vier Buchstaben die zu fünft sind und die eine Bedeutung haben. Datenschutzgrundsatzverordnung ist das Zauberwort und diese Geschichte ist eine Geschichte voller Missverständnisse. Und ähnlich wie bei Damenhygiene weiß ich jetzt mehr darüber als ich vorher noch gedacht habe.

Irgendwann am Anfang des Jahres. Das Gespenst Datenschutz geistert durch das Netz und macht allen Angst. Natürlich nicht allen, das wäre übertrieben. Es fühlt sich nur so an und weil mal wieder kaum einer Ahnung hat, gibt’s dann auch so viele Meinungen zu lesen wie Krümel im Bett, wenn man ganz vorsichtig Kekse gegessen hat.Den einen ist es egal, die anderen wollen zu den Waffen greifen und irgendwer hat seine Heizung geheiratet. Ich selber gerate nur ein bisschen in Panik und versuche mich auf dem laufenden zu halten. Das funktioniert natürlich nur so halb und damit gar nicht.

Die Zeit zeiht ins Land und es kommt wie es kommen muss. Wir brauchen einen Datenschutzbeauftragten und weil ich ja ohnehin das mit den Internetseiten mache, kann ich das auch gleich dazu tun. Damit ich weiß was ich veranstalte darf ich auch zu einem Lehrgang und habe richtig viel Zeit mich darauf zu freuen. So richtig ausmalen was mich da erwartet kann ich mir eigentlich nicht. Ich weiß noch früher, als ich nächtelang wach lag und mir anstehende Erlebnisse in Gedanken ausgemalt habe, bis die Farbe alle war. Wie sieht Österreich im Urlaub aus? Gibt es Dinosaurier auf Norderney? Steht mir die Uniform? Alles Fragen die gestellt wurden und deren Antwort immer wieder so war wie sie immer sind, langweilig. Mag sein, dass das der Grund ist warum ich mir so gar keine Gedanken gemacht habe was da auf mich zu kommt. Muss halt – war der Konsens den keiner von mir anzweifeln wollte.

Irgendwann ging es dann los und ich war dabei, hier die Geschichte in vier Akten.

Tag 1:
Ich steige in die Bahn und fahre in die neue Welt die mich von nun an in ihren Bann ziehen soll. Eine Woche und noch einen Montag und einen Abend. Suchen muss ich nicht viel und eine Überraschung gibt es auch. Ich lese den Namen eines längst vergangenen Freundes auf den Namensschildchen und freue mich ein bisschen. Zu zweit ist man weniger einer und der Unterricht nicht ganz so wie Unterricht. Der geht schon mal los mit Dingen die uns einführen sollen und so spannend gar nicht sind. Ich will eigentlich gar nicht wissen wer welches Gesetz macht. Der Tag geht nach ca. drei Tagen zu ende und ich darf noch mal auf Arbeit. Abends bin ich zu hause und fühle mich auch so.

Der Smoothie – Zwischenfall:
Es ist der zweite Tag, glaub ich und weil ich gesund leben will, gibt es zum Frühstück einen Smoothie mit zweierlei Obst. Eine Banane und einen Apfel. Im Unterricht merke ich, das funktioniert nicht. Apfel und Birne scheinen ein ungeklärtes Problem zu haben und da unten auf engstem Raum ist der Konflikt natürlich vorprogrammiert. Was genau die austragen weiß ich natürlich nicht, zu spüren bekomme ich es trotzdem. Ein Gefühl von quer durch den Raum kotzen und unter den Tisch rutschen begleitet mich durch den Vormittag. Das macht keinen Spaß. Der Tag geht doch irgendwann vorbei und ich nach Hause.

Die anderen Tage:
Die gehen auch vorbei und werden tatsächlich immer kürzer. Das Thema ist immer noch DSGVO und auch wenn es Dinge auf unserem Planeten gibt, die mich mehr interessieren, habe ich langsam eine Ahnung von dem was der Mann an der Tafel mir erzählen will.

Von wegen Ahnung:
Es ist schon eine Weile her, dass ich das letzte mal einen Test geschrieben habe. Ich will das auch gar nicht. Ich will nur nach hause und Datenschützer sein. Daraus wird nichts. Vormittag noch mal so Sachen durchgeredet und dann geht’s auch schon los. Hie Papier für zum drauf schreiben. Hier Papier mit So Fragen und Aufgaben. Hier so ein Typ der zwei Stunden lang die Handschrift eines Höhlenmenschen kopiert und auch die Kompetenz des Prähistoriers im Bezug auf die DSGVO und ihre 99 Artikel sein eigen nennt. Ich habe keine Ahnung.

Die Stunden zwischen dem Ende des Tests und jetzt liege ich auf der Couch, schlafe völlig fertig ein und kaufe mir einen Song von Jay-Z und warte auf Regen. Morgen geht dann der Alltag weiter, nur mit warten auf den Tag der Ergebnisse. Da wird es peinlich oder einen neuen Titel für mich geben. Wenn ich bestehe werde ich mir selber ein Zertifikat ausstellen:

Datenschutzbeauftragter of the Universe

das hab ich mir dann auch verdient.