DSGVO – vier Buchstaben die zu fünft
sind und die eine Bedeutung haben. Datenschutzgrundsatzverordnung ist
das Zauberwort und diese Geschichte ist eine Geschichte voller
Missverständnisse. Und ähnlich wie bei Damenhygiene weiß ich jetzt
mehr darüber als ich vorher noch gedacht habe.
Irgendwann am Anfang des Jahres. Das
Gespenst Datenschutz geistert durch das Netz und macht allen Angst.
Natürlich nicht allen, das wäre übertrieben. Es fühlt sich nur so
an und weil mal wieder kaum einer Ahnung hat, gibt’s dann auch so
viele Meinungen zu lesen wie Krümel im Bett, wenn man ganz
vorsichtig Kekse gegessen hat.Den einen ist es egal, die anderen
wollen zu den Waffen greifen und irgendwer hat seine Heizung
geheiratet. Ich selber gerate nur ein bisschen in Panik und versuche
mich auf dem laufenden zu halten. Das funktioniert natürlich nur so
halb und damit gar nicht.
Die Zeit zeiht ins Land und es kommt
wie es kommen muss. Wir brauchen einen Datenschutzbeauftragten und
weil ich ja ohnehin das mit den Internetseiten mache, kann ich das
auch gleich dazu tun. Damit ich weiß was ich veranstalte darf ich
auch zu einem Lehrgang und habe richtig viel Zeit mich darauf zu
freuen. So richtig ausmalen was mich da erwartet kann ich mir
eigentlich nicht. Ich weiß noch früher, als ich nächtelang wach
lag und mir anstehende Erlebnisse in Gedanken ausgemalt habe, bis die
Farbe alle war. Wie sieht Österreich im Urlaub aus? Gibt es
Dinosaurier auf Norderney? Steht mir die Uniform? Alles Fragen die
gestellt wurden und deren Antwort immer wieder so war wie sie immer
sind, langweilig. Mag sein, dass das der Grund ist warum ich mir so
gar keine Gedanken gemacht habe was da auf mich zu kommt. Muss halt –
war der Konsens den keiner von mir anzweifeln wollte.
Irgendwann ging es dann los und ich war
dabei, hier die Geschichte in vier Akten.
Tag 1:
Ich steige in die Bahn und fahre in die
neue Welt die mich von nun an in ihren Bann ziehen soll. Eine Woche
und noch einen Montag und einen Abend. Suchen muss ich nicht viel und
eine Überraschung gibt es auch. Ich lese den Namen eines längst
vergangenen Freundes auf den Namensschildchen und freue mich ein
bisschen. Zu zweit ist man weniger einer und der Unterricht nicht
ganz so wie Unterricht. Der geht schon mal los mit Dingen die uns
einführen sollen und so spannend gar nicht sind. Ich will eigentlich
gar nicht wissen wer welches Gesetz macht. Der Tag geht nach ca. drei
Tagen zu ende und ich darf noch mal auf Arbeit. Abends bin ich zu
hause und fühle mich auch so.
Der Smoothie – Zwischenfall:
Es ist der zweite Tag, glaub ich und
weil ich gesund leben will, gibt es zum Frühstück einen Smoothie
mit zweierlei Obst. Eine Banane und einen Apfel. Im Unterricht merke
ich, das funktioniert nicht. Apfel und Birne scheinen ein ungeklärtes
Problem zu haben und da unten auf engstem Raum ist der Konflikt
natürlich vorprogrammiert. Was genau die austragen weiß ich
natürlich nicht, zu spüren bekomme ich es trotzdem. Ein Gefühl von
quer durch den Raum kotzen und unter den Tisch rutschen begleitet
mich durch den Vormittag. Das macht keinen Spaß. Der Tag geht doch
irgendwann vorbei und ich nach Hause.
Die anderen Tage:
Die gehen auch vorbei und werden
tatsächlich immer kürzer. Das Thema ist immer noch DSGVO und auch
wenn es Dinge auf unserem Planeten gibt, die mich mehr interessieren,
habe ich langsam eine Ahnung von dem was der Mann an der Tafel mir
erzählen will.
Von wegen Ahnung:
Es ist schon eine Weile her, dass ich
das letzte mal einen Test geschrieben habe. Ich will das auch gar
nicht. Ich will nur nach hause und Datenschützer sein. Daraus wird
nichts. Vormittag noch mal so Sachen durchgeredet und dann geht’s
auch schon los. Hie Papier für zum drauf schreiben. Hier Papier mit
So Fragen und Aufgaben. Hier so ein Typ der zwei Stunden lang die
Handschrift eines Höhlenmenschen kopiert und auch die Kompetenz des
Prähistoriers im Bezug auf die DSGVO und ihre 99 Artikel sein eigen
nennt. Ich habe keine Ahnung.
Die Stunden zwischen dem Ende des Tests
und jetzt liege ich auf der Couch, schlafe völlig fertig ein und
kaufe mir einen Song von Jay-Z und warte auf Regen. Morgen geht dann
der Alltag weiter, nur mit warten auf den Tag der Ergebnisse. Da wird
es peinlich oder einen neuen Titel für mich geben. Wenn ich bestehe
werde ich mir selber ein Zertifikat ausstellen:
Datenschutzbeauftragter of
the Universe
das hab ich mir dann auch
verdient.