Sonntag, 17. Februar 2019

Donnerstag, Freitag, Samstag

Es ist Donnerstag und das ist es nicht zum ersten mal. Donnerstage gibt es quasi wöchentlich und erfreuen sich immer größer werdender Beliebtheit. Das weiß nur keiner.
Mein Donnerstag ist ein Tag mit allem was ein Donnerstag so braucht. Früh aufstehen, auf Arbeit gehen, fleißig sein, wieder nach hause gehen und dann noch was machen. Der eigentliche Höhepunkt kommt dann abends. Ich gehe zum Yoga. Ich gehe das erste mal zum Yoga und ich als ich vom Yoga wieder nach hause gehe, bin ich ein anderer Mensch.
Die meisten Menschen denken ja Yoga ist so ein Ding wo man rumsteht, Baum spielt oder Schlange und viel zu enge Hosen trägt, wo man den Popo ganz genau sehen kann. Das stimmt nicht ganz. Eine Kleiderordnung gibt es nicht. Jeder kann die Hose anziehen die er will. Zu meiner Enttäuschung darf ich auch kein Baum oder eine Schlang oder so was sein. Statt dessen mache ich Übungen die mir das Gefühl geben ein alter Mann zu sein, der in der Mitte durchbricht und bald nicht mehr aufstehen kann. Wie ich meine erste Yoga Stunde überstehe weiß ich selber nicht genau. Ich nur noch wie wir zum Schluss drei mal Ohm sagen und mein Körper nur noch lose zusammen hängt. Wie eine Marionette die auf dem Boden liegt.

Am Freitag fühle ich mich immer noch ein bisschen marionette, was aber nicht so schlimm ist, weil das Wetter fetzt. Die Sonne tut wirklich ihr bestes um aus einem Freitag Mitte Februar einen Mittwoch Ende März zu machen. Das finde ich auf den ersten Blick von in Ordnung. Mit etwas Weitblick will mir das nicht so super gefallen.
Gegen 15 Null Null treffe ich den M und wir lassen den Weitblick erst mal bleiben. Wir schlendern durch die Sonnen geflutete Innenstadt und ich kaufe mir ein neues Videospiel. Da gibt’s eins für 4,99 Euro wo ich einen Troll und einen Jungen spiele. Die beiden sind Freunde und wollen böse Menschen verkloppen. Weil das Spiel an der Kasse nur noch 3 Euro kostet bin ich nicht weiter böse, dass es nicht wirklich gut ist. Hauptsache ch kann komische Krokodilmonstermenschen verkloppen und Wildschweine jagen.
Nach einem Spaziergang nach hause gibt’s noch einen verwirrenden Film. Da geht ein Typ zu einem anderen und besucht Menschen mit seltsamen Geistergeschichten an die er nicht glaubt und geht dann wieder zu den Typen und der ist dann der Hobbit. Ganz komisches Kino.

Samstag ist es wieder mal so weit. Ikea lockt uns mit seinen tollen Angeboten. Ich brauche noch ein Kallax Regal, weil vier einfach nicht reichen. Dazu noch ein paar Plastikschachteln und gut ist. Der P darf auch mit, weil einer ja ein Auto haben muss und einen Führerschein. Schon von weit weg können wir sehen, dass wir nicht die einzigen sind die zu den schwedischen Möbeldealern wollen. Ungefähr zwei Millionen Menschen tummeln sich an diesem Tag in dem gar nicht mehr so großen Gebäude und will sich schön einrichten.
Schon im Eingangsbereich steht eine seltsame Schlange an einem Stand wo man mit seiner Familycard an einem Glücksrad drehen kann. Dann gibt es einen Gutschein oder Kram und alle sind glücklich. Der P will das nicht und wir ziehen zur Hälfte traurig weiter.
Obwohl wir schon genau wissen was wir wollen, gehen wir trotzdem den langen Weg durch die geschmackvoll eingerichteten Wohnwelten, Badezimmer und Küchen. Sehen können wir nicht viel, weil überall Menschen stehen. Die Menschen stehen wirklich überall und gucken sich die Möbel mit den komischen Namen an. Dann gucken sie sich die Plüschtiere mit den komischen Namen an und später Lampen mit komischen Namen. Das gefällt ihnen und sie vergessen dabei, dass für jeden die Zeit kommt wo er sich entscheiden muss ob er sich abends noch die Zähne putzt oder es einfach mal bleiben lässt, diese Narren.
An der Kasse sind so viele Menschen wie in einem kleinen Bundesland und es dauert gar nicht so lange wie es dauern könnte. Beim raus gehen bin ich etwas stolz auf mich. Neben den wirklich wichtigen Dingen die ich kaufen wollte habe ich nur eine Karaffe und zwei Glühbirnen mitgenommen. Das ist nicht viel.
Wieder zu hause baue ich mein Kallax sofort auf und bestücke es mit unterschiedlichen Gütern. Was für ein Spaß.

Der Rest vom Samstag ist dann Essen kochen, Cola kaufen und Bananen Nicecream machen. Alles mit unterschiedlichem Erfolg.

In Gedanken verplane ich schon mal mein nächstes Wochenende und hoffe mal auf etwas mehr Bewegung und irgendwas was ich noch nicht weiß.

He-Man hat skeptisch geguckt während ich geschrieben habe.