Es ist Donnerstag und das ist es nicht
zum ersten mal. Donnerstage gibt es quasi wöchentlich und erfreuen
sich immer größer werdender Beliebtheit. Das weiß nur keiner.
Mein Donnerstag ist ein Tag mit allem
was ein Donnerstag so braucht. Früh aufstehen, auf Arbeit gehen,
fleißig sein, wieder nach hause gehen und dann noch was machen. Der
eigentliche Höhepunkt kommt dann abends. Ich gehe zum Yoga. Ich gehe
das erste mal zum Yoga und ich als ich vom Yoga wieder nach hause
gehe, bin ich ein anderer Mensch.
Die meisten Menschen denken ja Yoga ist
so ein Ding wo man rumsteht, Baum spielt oder Schlange und viel zu
enge Hosen trägt, wo man den Popo ganz genau sehen kann. Das stimmt
nicht ganz. Eine Kleiderordnung gibt es nicht. Jeder kann die Hose
anziehen die er will. Zu meiner Enttäuschung darf ich auch kein Baum
oder eine Schlang oder so was sein. Statt dessen mache ich Übungen
die mir das Gefühl geben ein alter Mann zu sein, der in der Mitte
durchbricht und bald nicht mehr aufstehen kann. Wie ich meine erste
Yoga Stunde überstehe weiß ich selber nicht genau. Ich nur noch wie
wir zum Schluss drei mal Ohm sagen und mein Körper nur noch lose
zusammen hängt. Wie eine Marionette die auf dem Boden liegt.
Am Freitag fühle ich mich immer noch
ein bisschen marionette, was aber nicht so schlimm ist, weil das
Wetter fetzt. Die Sonne tut wirklich ihr bestes um aus einem Freitag
Mitte Februar einen Mittwoch Ende März zu machen. Das finde ich auf
den ersten Blick von in Ordnung. Mit etwas Weitblick will mir das
nicht so super gefallen.
Gegen 15 Null Null treffe ich den M und
wir lassen den Weitblick erst mal bleiben. Wir schlendern durch die
Sonnen geflutete Innenstadt und ich kaufe mir ein neues Videospiel.
Da gibt’s eins für 4,99 Euro wo ich einen Troll und einen Jungen
spiele. Die beiden sind Freunde und wollen böse Menschen verkloppen.
Weil das Spiel an der Kasse nur noch 3 Euro kostet bin ich nicht
weiter böse, dass es nicht wirklich gut ist. Hauptsache ch kann
komische Krokodilmonstermenschen verkloppen und Wildschweine jagen.
Nach einem Spaziergang nach hause
gibt’s noch einen verwirrenden Film. Da geht ein Typ zu einem
anderen und besucht Menschen mit seltsamen Geistergeschichten an die
er nicht glaubt und geht dann wieder zu den Typen und der ist dann
der Hobbit. Ganz komisches Kino.
Samstag ist es wieder mal so weit. Ikea
lockt uns mit seinen tollen Angeboten. Ich brauche noch ein Kallax
Regal, weil vier einfach nicht reichen. Dazu noch ein paar
Plastikschachteln und gut ist. Der P darf auch mit, weil einer ja ein
Auto haben muss und einen Führerschein. Schon von weit weg können
wir sehen, dass wir nicht die einzigen sind die zu den schwedischen
Möbeldealern wollen. Ungefähr zwei Millionen Menschen tummeln sich
an diesem Tag in dem gar nicht mehr so großen Gebäude und will sich
schön einrichten.
Schon im Eingangsbereich steht eine
seltsame Schlange an einem Stand wo man mit seiner Familycard an
einem Glücksrad drehen kann. Dann gibt es einen Gutschein oder Kram
und alle sind glücklich. Der P will das nicht und wir ziehen zur
Hälfte traurig weiter.
Obwohl wir schon genau wissen was wir
wollen, gehen wir trotzdem den langen Weg durch die geschmackvoll
eingerichteten Wohnwelten, Badezimmer und Küchen. Sehen können wir
nicht viel, weil überall Menschen stehen. Die Menschen stehen
wirklich überall und gucken sich die Möbel mit den komischen Namen
an. Dann gucken sie sich die Plüschtiere mit den komischen Namen an
und später Lampen mit komischen Namen. Das gefällt ihnen und sie
vergessen dabei, dass für jeden die Zeit kommt wo er sich
entscheiden muss ob er sich abends noch die Zähne putzt oder es
einfach mal bleiben lässt, diese Narren.
An der Kasse sind so viele Menschen wie
in einem kleinen Bundesland und es dauert gar nicht so lange wie es
dauern könnte. Beim raus gehen bin ich etwas stolz auf mich. Neben
den wirklich wichtigen Dingen die ich kaufen wollte habe ich nur eine
Karaffe und zwei Glühbirnen mitgenommen. Das ist nicht viel.
Wieder zu hause baue ich mein Kallax
sofort auf und bestücke es mit unterschiedlichen Gütern. Was für
ein Spaß.
Der Rest vom Samstag ist dann Essen
kochen, Cola kaufen und Bananen Nicecream machen. Alles mit
unterschiedlichem Erfolg.
In Gedanken verplane ich schon mal mein
nächstes Wochenende und hoffe mal auf etwas mehr Bewegung und
irgendwas was ich noch nicht weiß.
He-Man hat skeptisch geguckt während ich geschrieben habe.