Was ich in den letzten Tagen gelernt
habe:
1. Eine Packung Mozzarella die eine
Woche auf dem Kühlschrank lag und fülliger ist als noch am Kauftag
sollte nicht mehr geöffnet werden. Das mag man nicht. Das riecht
nämlich wie alte Katze mit Senf und macht kurz die Augen schlecht.
Das komisch Riechen bleibt dann auch eine Weile und geht nur unter
Protest wieder weg.
2. Ich kann nicht kochen. Kann ich
wirklich nicht. Ich kann was warm machen, umrühren und dann noch auf
einen Teller tun. Aber so Mahlzeiten die aus mehreren Bestandteilen
bestehen sind für mich einfach nicht drinnen. Schon der Versuch
dieses blöde Hähnchendingsi Cordon Bleu in die Pfanne zu tun und
fertig gebraten wieder raus zu holen endete in einem Krieg bei dem es
keinen Sieger geben konnte. Als der Rauch sich verzogen hatte und das
Kriegsgeheul verstummte saß ich mit schlechter Laune vor dem
Fernseher und hatte einen panierten Haufen vor mir auf dem Teller der
so gar nicht wie das Bild auf der Verpackung aussehen wollte.
3. Mir ist kalt und ich will den Winter
nicht haben.
4. Eine Ausstellung über
Musikinstrumente ist auch nur so interessant wie man es selber
zulässt. War doch der Großteil der gezeigten Instrumente einander
doch sehr ähnlich, dass man meinen müsste die Geige und ihre
Vorfahren wäre in jedem Haushalt zu finden gewesen und wenn nicht
die dann wenigstens ein Klavierdingsi. Das mag auf den ersten Blick
eine Form der Langeweile sein, ist es aber nicht. Die Details sind
Entscheidend. Ein Instrument mit dem Namen „Pommer“ lässt schon
zu Beginn eine kleine und auch schlechte Sinfonie der Wortwitze
erschallen. Von „Pommerranzen“ als Tragetasche für das
Instrument bis „Pommer Rot Weiß“ ist alles dabei. Weiter geht es
am DJ-Pult. Kleine Bildschirmchen die einem Musikbeispiele bieten um
den verschiedenen Instrumenten lauschen zu können. Macht auch Spaß,
bis man ein Instrument findet, dass sogar dazu einlädt selbiges zu
bespielen. Ein Vorfahre des Klaviers, entlockt mir kurz ein paar
virtuose Klänge und lässt uns den Begriff Musik neu definieren. Zum
Schluss sehen wir noch zwei elektrische Gitarren.
5. Wer in die Zukunft sehen will der
muss in Kinderaugen schauen. Das ist natürlich nur die halbe
Wahrheit. Wer die Zukunft sehen will muss das angucken wo die
Kinderaugen hin glotzen. Das kindliche Sehorgan ist ja nun nicht sehr
wählerisch und eigentlich immer auf die Stelle gerichtet wo der
Fernseher steht. Doch da gibt es vieles zu entdecken. Aus Gründen
die ich hier mal Recherche nenne, läuft in der eckigen Zauberkiste
gerne mal der ein oder andere Spartensender der sich auf die
Bedürfnisse der Vor bis gerade so pubertären Bevölkerungsschicht
eingestellt hat. Nick und Disney Channel haben dabei anders als Kika
eher einen Bildungsauftrag der sich an die Konsumgewohnheiten der
lieben Kleinen richtet und den eigentlichen Charakter der Bildung da
liegen lässt wo keine Sonne scheint. Besonders gut lässt sich das
in den gefühlt alle zwei Minuten eingeschobenen Werbeblöcken
ablesen die uns nahe bringen was gerade ganz wichtig für den
Nachwuchs ist. Und siehe da, ich glaub ich dreh durch. Neben
strunzlangweiligen Perlenbastelsets die dem Kind mittels
markenorientierter Vorlage jegliche eigene Kreativität vergessen
lassen und Puppen die sich ganz viel um ihre Haare kümmern gibt es
Roboter. Bitte nicht missverstehen, ich mag Roboter. Wenn sie groß
sind und gefährlich und zum Ende hin noch Gefühle zeigen. Was hier
angeboten wird sind allerdings primitive kleine Maschinen die dem
Nahwuchs schon im Krabbelalter den letzten Nerv rauben soll.
Blinkende, rollende und lärmende Plastikmonstrositäten die dem Kind
beim Krabbeln lernen helfen sollen oder sogar beim wirren durch die
Bude laufen. Manche von denen können angeblichen tanzen und machen
dann Dinge die so aussehen als bräuchten sie Hilfe. Ihnen hilft aber
keiner, weil das keiner will. Pädagogisch wertvoll ist dieses
Spielzeug nur in dem Fall, dass Maschinen unsere Welt beherrschen und
den Kindern schon mal der nötige Gehorsam vor den elektrisch
betriebenen Herrschern beigebracht wird. Alles andere macht doch
keinen Sinn.
Cooles Spielzeug und pädagogisch wertvoll wie Sau.