Dienstag, 31. Oktober 2017

Eine Welt vor dem Aus oder ich komm nicht mehr hinterher.

Was ich in den letzten Tagen gelernt habe:

1. Eine Packung Mozzarella die eine Woche auf dem Kühlschrank lag und fülliger ist als noch am Kauftag sollte nicht mehr geöffnet werden. Das mag man nicht. Das riecht nämlich wie alte Katze mit Senf und macht kurz die Augen schlecht. Das komisch Riechen bleibt dann auch eine Weile und geht nur unter Protest wieder weg.

2. Ich kann nicht kochen. Kann ich wirklich nicht. Ich kann was warm machen, umrühren und dann noch auf einen Teller tun. Aber so Mahlzeiten die aus mehreren Bestandteilen bestehen sind für mich einfach nicht drinnen. Schon der Versuch dieses blöde Hähnchendingsi Cordon Bleu in die Pfanne zu tun und fertig gebraten wieder raus zu holen endete in einem Krieg bei dem es keinen Sieger geben konnte. Als der Rauch sich verzogen hatte und das Kriegsgeheul verstummte saß ich mit schlechter Laune vor dem Fernseher und hatte einen panierten Haufen vor mir auf dem Teller der so gar nicht wie das Bild auf der Verpackung aussehen wollte.

3. Mir ist kalt und ich will den Winter nicht haben.

4. Eine Ausstellung über Musikinstrumente ist auch nur so interessant wie man es selber zulässt. War doch der Großteil der gezeigten Instrumente einander doch sehr ähnlich, dass man meinen müsste die Geige und ihre Vorfahren wäre in jedem Haushalt zu finden gewesen und wenn nicht die dann wenigstens ein Klavierdingsi. Das mag auf den ersten Blick eine Form der Langeweile sein, ist es aber nicht. Die Details sind Entscheidend. Ein Instrument mit dem Namen „Pommer“ lässt schon zu Beginn eine kleine und auch schlechte Sinfonie der Wortwitze erschallen. Von „Pommerranzen“ als Tragetasche für das Instrument bis „Pommer Rot Weiß“ ist alles dabei. Weiter geht es am DJ-Pult. Kleine Bildschirmchen die einem Musikbeispiele bieten um den verschiedenen Instrumenten lauschen zu können. Macht auch Spaß, bis man ein Instrument findet, dass sogar dazu einlädt selbiges zu bespielen. Ein Vorfahre des Klaviers, entlockt mir kurz ein paar virtuose Klänge und lässt uns den Begriff Musik neu definieren. Zum Schluss sehen wir noch zwei elektrische Gitarren.

5. Wer in die Zukunft sehen will der muss in Kinderaugen schauen. Das ist natürlich nur die halbe Wahrheit. Wer die Zukunft sehen will muss das angucken wo die Kinderaugen hin glotzen. Das kindliche Sehorgan ist ja nun nicht sehr wählerisch und eigentlich immer auf die Stelle gerichtet wo der Fernseher steht. Doch da gibt es vieles zu entdecken. Aus Gründen die ich hier mal Recherche nenne, läuft in der eckigen Zauberkiste gerne mal der ein oder andere Spartensender der sich auf die Bedürfnisse der Vor bis gerade so pubertären Bevölkerungsschicht eingestellt hat. Nick und Disney Channel haben dabei anders als Kika eher einen Bildungsauftrag der sich an die Konsumgewohnheiten der lieben Kleinen richtet und den eigentlichen Charakter der Bildung da liegen lässt wo keine Sonne scheint. Besonders gut lässt sich das in den gefühlt alle zwei Minuten eingeschobenen Werbeblöcken ablesen die uns nahe bringen was gerade ganz wichtig für den Nachwuchs ist. Und siehe da, ich glaub ich dreh durch. Neben strunzlangweiligen Perlenbastelsets die dem Kind mittels markenorientierter Vorlage jegliche eigene Kreativität vergessen lassen und Puppen die sich ganz viel um ihre Haare kümmern gibt es Roboter. Bitte nicht missverstehen, ich mag Roboter. Wenn sie groß sind und gefährlich und zum Ende hin noch Gefühle zeigen. Was hier angeboten wird sind allerdings primitive kleine Maschinen die dem Nahwuchs schon im Krabbelalter den letzten Nerv rauben soll. Blinkende, rollende und lärmende Plastikmonstrositäten die dem Kind beim Krabbeln lernen helfen sollen oder sogar beim wirren durch die Bude laufen. Manche von denen können angeblichen tanzen und machen dann Dinge die so aussehen als bräuchten sie Hilfe. Ihnen hilft aber keiner, weil das keiner will. Pädagogisch wertvoll ist dieses Spielzeug nur in dem Fall, dass Maschinen unsere Welt beherrschen und den Kindern schon mal der nötige Gehorsam vor den elektrisch betriebenen Herrschern beigebracht wird. Alles andere macht doch keinen Sinn.


Cooles Spielzeug und pädagogisch wertvoll wie Sau.