So schwer kann das ja nicht sein, denke
ich und liege so weit daneben wie Kartoffeln auf Toastbrot. Man legt
keine Kartoffeln auf Toastbrot. Man könnte, aber was soll das dann?
Soll das hip sein oder experimentell. Hört auf mit dem Quatsch, ihr
spinnt wohl.
Ich lag also daneben und wie ich so
scheitere, kommt mir eine Idee. Ich könnte ja über das Schreiben
schreiben. Ist so neu auch nicht, klar, aber ich hab was geschrieben
und könnte das zum Thema machen.
Hier mal ein Auszug aus meinem Tag als
Schriftsteller.
Es ist früh und ich gehe Arbeiten. Bis
auf Stephen King und noch einer, kann keiner von Literatur leben. Die
Rowling noch ok.
Nach der Arbeit gehe ich nach hause,
esse was, gucke ein bisschen Glotze. Dann überlege ich was zu
schreiben und gucke weiter Glotze.
Gegen Abend fange ich an zu schreiben.
Zuerst lösche ich was vom Vortag, eine Seite ungefähr. Dann
schreibe ich eine halbe Seite und tue zufrieden. Dann gucke ich
Netflix.
Nicht so spannend oder? Ist aber mein
Alltag als Literat und das war ein guter Tag. Das will natürlich
keiner lesen und darauf nehme ich Rücksicht. Gern geschehen.
Ich überlege mir einen Plan B und
fange an mich zu notieren. Stück für Stück kommt mein Tag in eine
kleines Buch und das wird dann später zu Text.
Da haben wir zum Beispiel die
Viledafrau. Die kommt im Fernsehen und macht so Sport. In ihrer
Küche. In ihrer sehr großen Küche. Weil sie ein kleiner Schussel
ist, wirft sie ein farblich passendes Raumduftfläschchen um. Weil
sie voll die Powerfrau ist, holt sie ihren Vileda-Wischdingsi raus
und macht gleich wieder sauber. Die ganze Küche versteht sich und
dann darf sie noch mit mir reden. Sie erzählt mir, wenn das Teil gut
genug für sie ist, ist es auch gut genug für mich. Ich fühle ich
nicht angesprochen. Ich kenne die Frau nicht. Was hat die für
Referenzen, was verbindet uns? Warum ist ihre Küche so groß? Ist
sie wirklich glücklich?
Weil zur Zeit auch die neue Werbung für
Bild kommt, wo sich dieses bedruckte Papier mit Menschen vergleicht,
die Leben retten, vergesse ich die Viledafrau immer und habe ganz
andere Wünsche.
Jetzt könnte ich noch mehr von
schlechter Werbung und guten Serien schreiben und damit ein Bild
vermitteln, dass ich so gar nicht sein will. Ich habe nämlich auch
Tot de France geguckt, war toll.
Natürlich war ich auch wieder im
Comicbuchladen und weil der Zufall das so wollte, treffe ich vorher
noch den K und weil wir uns sonst nur auf der Buchmesse begegnen,
machen wir was draus. Er zeigt mir einen Buchladen, den ich schon
lange nicht mehr gesehen habe und mich gleich ein bisschen
überfordert, danach geht’s zusammen zu den Comics. Da weiß ich
was ich will und wir gucken noch ein bisschen Trash. Damit haben wir
unsere eigene Buchmesseerfahrung geschaffen und als ich zu hause
ankomme fühle ich mich alt.
Heute ist Sonntag und wenn ich ehrlich
bin, passiert so viel nicht mehr. Ein bisschen schreiben, weil muss
ja und noch ein bisschen herumliegen, weil das geht. Was im TV kommt
ist mir fast egal, hört ja doch keiner auf mich.
Iron Man - Aftershave braucht keine Erklärung