Sonntag, 20. August 2017

Sonntag und das Ende liegt schon hinter mir aka. Bett fetzt

Die Sonne macht das was sie schon seit einer ganzen Weile macht. Sie ist nicht da. Ich auch nicht. Zumindest nicht so wie ich es gerne hätte. Meine Seele ist gefangen in einer Welt von Dunkelheit in der Dämonen mich quälen und mir den Atem rauben oder an den Zehen nuckeln. Anders gesagt, ich fühle mich wie altes nasses Toastbrot. So Toastbrot das eine Weile auf einer Wiese lag. Irgendwann ist mal ein Hund gekommen, hat daran geschnüffelt und ist weiter gegangen.

Natürlich stehe ich irgendwann auf um meiner Pflicht nachzukommen. Auf der Couch liegen und Dr. House gucken. Dann X-Box spielen und später noch den Power Rangers Film gucken. Alle super muss ich sagen. Zwischendrin bestelle ich mir auch noch eine Pizza und fühle mich wie nasses Toastbrot mit Pizza drinnen. Auch nicht schön.

Das war dann irgendwann der Sonntag und die Woche geht einfach so los. Mit Montag nämlich und einem neuen Bett. Doch bevor das neue Bett ein neues Bett ist muss noch viel passieren und das nicht von alleine.

Es geht schon los mit dem Anliefern.

„Können wir Vormittag kommen?“ Fragte der Mann am Telefon am Sonntag und ich sage nein weil ich Vormittag immer mit auf Arbeit sein beschäftigt bin.

„Können wir Vormittag kommen?“ Fragt ein anderer Mann am Telefon Montag kurz vor dem wach werden. Ich versuche kurz mein Verständnis von Nein zu erläutern und wir einigen uns auf so dolle Vormittag, dass man da schon früh zu sagt.

„Wollten die nicht kommen?“ Frage ich mich um die Zeit die wir ausgemacht haben und mache mich auf den Weg zur Arbeit.

Was jetzt kommt ist Routine und ich springe zu dem Moment wo es mit dem Bett weiter geht, selbst wenn es als solches noch nicht zu erkennen ist. Den LKW verlässt es nämlich noch als Bastelsatz und verteilt in viele Kisten. Das ist so ungewöhnlich nicht, fordert mich aber jedes mal aufs neue. Ich fange einfach mal an und entblöße die einzelnen Komponenten meines neuen Schlafgerätes. Schrauben, Bretter und noch mehr Schrauben, liegen neben einem Plan der als solcher seinen Zweck verfehlt und mich im ersten Moment verwirrt alleine lässt. Gute Worte und das Wissen irgendwann wieder schlafen zu wollen, mache ich mich doch ans Werk und schraube einfach Dinge auf Holz und mache dann was zusammen und stelle dass dann hin. Was zwei unbegabte Zehnjährige in wohl fünf Minuten gebaut hätten und in ihren Augen nur ein Schritt zum Ganzen darstellt, kostet mich eine halbe Stunde und weckt in mir den Wunsch weg zu gehen. Was ich da gemacht habe sieht ja aus wie das was der Plan mir zeigt, es macht nur einfach keinen Sinn.
Ohne weiter darüber nach zu denken treibe ich mein Treiben weiter. Von Erfolg ist das freilich nicht gekrönt und ich kann von Glück reden, dass alsbald mehrere (zwei in der Zahl) Kumpane sich zu mir gesellen und Unterstützung anbieten. Die nehme ich auch gerne an und ohne ins Detail gehen zu wollen. Bis kurz vor dem Finalen Schritt dachte ich, wir montieren eine Raumstation oder ähnliches. Sei es höhere Physik oder Formen der Magie die hier zum Tragen kommen, verstehen tu ich meine neue Schlafunterlage nicht bis ins Detail und habe es auch aufgegeben das zu versuchen. Wichtig ist nur, das Bett steht und nach dem Zusammenbau eines Bettes ist es genau das was man dann braucht.

Wer jetzt denkt, die Geschichte findet hier ihre Ende der täuscht sich gewaltig zumal hier auch noch viele Buchstaben stehen und damit keiner wirklich denken sollte, dass hier schon zu ende ist.
Denn ein Bett ist ja nur so viel Bett wie man es zu lässt. Keine Ahnung was der Satz jetzt sollte, eine Überleitung zu finden ist eben auch mal eine Sache der Überzeugung.

Bettlaken nämlich. Da ich mich bei meinem neuen Bett für einen Einsitzer mit mehr Fläche entschieden habe, sind meine alten Bettlaken mit einem Ruck unpassend und damit nicht mehr tragbar. Wenn man jetzt mal so sagt, dass die Matratze das Laken quasi trägt wie ein Kleid oder Strumpfware. Das ist natürlich auch kein Problem und ich kaufe mir ein neues Laken und entsorge die alten. Und dabei kommen mir Gedanken. Was hätten sie wohl zu sagen diese Zeugen der einsamen Nächte mit Internet und Gebäck vom Disounter. Diese Unterlagen der Traurigkeit die stummen Zeugen von Mondlicht und Einsamkeit. Was würden sie zu erzählen wissen.
Ich denke ja sie würden nicht viel reden. Ich glaube eher sie würden in der Ecke sitzen und mit einer ganze hohen Stimme Freiheit von Westernhagen singen.
Wer sich jetzt einen Chor aus Bettwäsche vorstellen will, kann das gerne machen. Ich werde schlafen und davon träumen mir noch ein zweites Laken zu kaufen.

Ein Blick in meine Gefühlswelt beim Bett bauen.