Der Samstag fängt schon mal blöd an,
da kommt mir das Essen zum Mund wieder raus und das auch noch ohne
meine Zustimmung. Da kann man nichts weiter machen, als es sich mal
wieder so richtig dreckig gehen zu lassen und den Tag auf der Couch
verbringen. Man könnte jetzt meinen, dass so ein Urlaub auf der
Couch nicht das Schlimmste ist. Aber so ist dann doch doof.
Der Sonntag geht da schon besser. Die
Nahrung bleibt wieder wo sie hingehört und der Restkörper fühlt
sich auch wieder so an, als könnte man ihn mal mit wohin nehmen ohne
sich zu blamieren. Noch vor dem Mittag gibt es dann auch den ersten
Ausflug zum Waschsalon. Da stehen große Waschmaschinen und die
freuen sich total wenn man da seine Wäsche rein stopft und noch
Wachpulver oben rein kippt. Dennis ist auch mit dabei und da wird das
auch nicht so langweilig. Denn seien wir mal ehrlich, hat man eine
Waschmaschine gesehen, hat man irgendwie alle gesehen. Nur in Größe
und Farbe gibt es Unterschiede. Auch beim Schleudern kann man schon
mal die ein oder andere Überraschung erleben. Aber so richtig zum
zugucken, lädt doch keine ein.
Als die Wäsche gewaschen und gehängt
worden ist, esse ich dann auch mal was. Das mache ich ja auch
ziemlich regelmäßig und taugt nun nicht unbedingt zum Höhepunkt
eines Tages. Doch diesmal ist es etwas anders. Neben Marmelade und
Leberwurst hab ich eine neuen Gast auf dem Brot. Erdäpfelkas aus
Österreich. Wer sich mit der Gemüsehistorie ein wenig auskennt, der
weiß, dass Erdäpfel nicht zum Fallobst zählen sondern eine anderer
Name für die gute alte Kartoffel ist. Wenn man diese Wortkette jetzt
noch schließen mag, dann wird eines klar: hier gibt es Kartoffelkäse
auf die Backware. Und was soll ich sagen. So war es auch. Irgendwie
hat man es geschafft Kartoffeln zu Käse zu machen und mir auf den
Tisch zu mogeln. Das Ganze war dann auch gar nicht so wie es sich
anhört und kann schon mal gegessen werde.
Wer jetzt denkt, damit sei der Sonntag
schon vorbei, der irrt hier gewaltig. Gegen später sind der Dennis
und ich noch zu einem sportlichen Ereignis aufgebrochen, dass ich so
noch nicht erlebt habe. Eishockey nämlich. Da war ich ja noch nie.
Wir hatten dann auch Plätze die gar nicht so gut waren, aber immer
noch gut genug um zu sehen wie der Puck aussieht. Den wollte ja jeder
haben und wenn er ihn dann hatte, dem Gegner geben. Natürlich nicht
einfach so, sondern schon in sein Tor. Das wollte der Gegner nicht
und so war über das ganze Spiel hinweg auch keine Einigung zu
erzielen. Das haben auch die Fans gemerkt und mit doch recht
geistlosen aber sich reimenden Sprechchören dem Umfeld klar gemacht,
wen man hier nicht mag. Ungereimtes Rumgeplärre gab es auch zur
Genüge, meistens um einem Spieler klar zu machen, wie gemein er doch
ist. Zum Schluss haben dann die Leipziger den anderen sieben mal den
Puck geben können und die anderen den Leipzigern nur zwei mal. Das
war dann ein großer Spaß und auch wenn es kalt war und die Tombola
keine Preise für mich über hatte, kann man das auch noch mal
machen.
Später bin ich dann ins Bett gegangen.
Montag macht nichts weiter. Da gucke
ich eine Serie die eigentlich mit Dämonen und so Leuten zu tun haben
soll, aber immer wieder geht’s um Vögeln. Das kann man natürlich
auch mögen, aber o bin ich nicht. Ansonsten macht der Montag nichts
weiter und wird wie ich, auf der Couch liegen gelassen
Dienstag sieht da schon anders aus. Da
ich den Waschsalon ganz gerne mag, wollte ich ihn auch gleich
wiedersehen und hab mich noch mal hin geschlichen. Als Tarnung hab
ich auch Wäsche mitgebracht und eine Maschine gestopft. Die hab ich
dann auch angemacht und zum drehen gebracht. Und wie ich so die
ersten Geräusche vom Waschgang an mein Ohr rauschen ließ, kam mir
doch der Gedanke etwas ist nicht ganz komplett. Und siehe da, es ward
kein Waschpulver in die Maschine gekrümelt. Na gut denkt sich ich
dann und will das nachholen. Nur ar eben auch kein Waschpulver da, wo
es hätte sein sollen und damit kam die Panik. Nur zum Klamotten nass
machen war ich ja nicht hier. Ich also voll krass am überlegen und
gucke einfach mal in den Schlund der anderen Maschinen und siehe da.
Immer wieder verbarg sich da noch ein Rest des wertvollen Pulvers und
den konnte ich mir nehmen. Wie ein Waschpulverbiene hab ich dann die
einzelnen Maschinen angeflogen und mich bedient um meine eigene
Wäsche zu versorgen. Das hat dann auch alles geklappt und ich konnte
beruhigt der Natur ihren Lauf lassen. Zwischendrin bin ich dann noch
Blümchen knipsen gegangen.
Der Rest vom Tag war dann dem Kauf
eines neuen Wasserkochers gewidmet. Der kann nicht nur Wasser kochen
sondern auch noch blau leuchten. Supertoll.
Mittwoch kam dann der Martin. Mit dem
wollte ich zum Comicbuchladen und da uns das ja nicht reicht, gab es
ein sorgfältig geplantes Programm.
Vom Bahnhof abholen und gleich mal was
essen gehen. Pommes aus der Schweiz nämlich, die ganz anders
schmecken und auch satt machen. Von da dann auf den UniRiesen, weil
man dort so schön Leipzig angucken kann. Obwohl ich gar nicht genau
weiß wo Leipzig jetzt genau anfängt und aufhört. Die Sonne sah
aber gut aus, wie sie aus den Wolken runter schien. Wie ein großer
böser Strahl oder so. Von dort ging es zum Euroshop weil ich
Briefständer brauchte. Wer jetzt an Post und Erektion denkt, liegt
falsch. Die Dinger helfen Ordnung halten. Und ja, wir hätten auch
gleich nach den Pommes zum Euroshop gehen können, weil wir die
Pommes ja quasi davor gegessen haben. Das werden die wissen die
wissen wovon ich rede. Nach dem Euroshop waren wir zu Gast im
zeitgeschichtlichem Forum. Noch mal die Ausstellung mit dem
Plastikteddy besuchen. Die Ausstellung mit der Science Fiction war
schon dicht Das war doof aber nicht so doof. Von da ging es dann zum
Comicbuchladen und dort kam die Verwirrung. Comics über Comics und
ich hatte keine Ahnung was ich wollte. Da kämpften alle gegen alle
und Batman gab es nicht nur ein mal, genauso wie Spider-Man und
Superman. Da kann man nicht ml von einer Wahl sprechen, weil man
einfach nur blind reintippen kann und das nimmt, was einen am
wenigsten verwirrt. Martin ging es da ähnlich glaub ich. Der hat
sich nur bei den Mangas ausgetobt und da konnte ich nur
herumschleichen und mich wundern, warum die eine nackige Actionfigur
verkaufen. Weil wir irgendwie schon in Japan waren, gab es noch eine
Portion Sushi zum Nachmittag und Martin konnte lernen, dass er nicht
auf Sushi steht. Dann haben wir schnell noch eine Staubsauger gekauft
und an der Ampel die Alex getroffen. Pia, Kristin, Laura und Denise
kamen auch noch vorbei und haben unflätige Sachen gerufen. So sind
sie eben.
Fotos haben wir auch noch gemacht und
irgendwann wurde es dunkel. Da ist der Martin wieder nach Hause
gefahren und ich war ja schon da.
Donnerstag wird dann wieder ungeplant
gestaltet und ich warte auf die Post. Die kommt und gibt mir Musik
und Literatur. Dann überkommt es mich wieder und ich räume ein
wenig um. Meine Blumenvase wird zur Küchendingsvase und die Blumen
sind eh schon hinüber. Die kommen auf die Fensterbank zu den anderen
Trockenpflanzen. Später will ich dann doch wieder eine Blumenvase
haben und kaufe eine, weil ich auch gleich eine Schachtel für meinen
anderen Küchenkram brauche. Das sieht dann alles auch toll
aufgeräumt aus und dekorativ natürlich auch.
Irgendwann, komm ich auf die Idee,
meine Erdbeeren zu zermixen und das auch noch mit Vanilleeis. Die
Idee ist toll, schmeckt auch noch gut und kleckert nur ein bisschen.
Freitag ist Wandertag. Auf der Suche
nach hübschen Motiven kaufe ich im Aldi noch mehr Blumen und später
latsche ich durch den Wald nebenan und knipse was ich finde. Das ist
noch gar nicht so viel, reicht aber schon mal und die Bewegung tut ja
in meinem Alter auch gut. Damit ist der Urlaub auch fast schon wieder
vorbei. Ein Wochenende gibt’s zu erleben, dann wartet auch die
Arbeit schon wieder auf mich. Da kann ich dann mal den nächsten
Urlaub planen.
Auch das hab ich im Urlaub gegessen.
Mit den Freunden auf der Couch.