Mittwoch, 26. Dezember 2018

Weihnachten von der Couch aus

Es ist wieder so weit. Draußen ist es kalt und der dicke Onkel von der Coca Cola Werbung kommt vorbei und bringt Geschenke. Die Christen sehen das zwar anders, muss man aber auch nach suchen um das zu sehen. Das kann dann natürlich jeder angehen wie er will auf jeden Fall herrscht Ruhe und das kommt nicht ungefähr. Die Welt draußen steht ein wenig still und diesem Stillstand kann man sich nur ganz schwer entziehen. Je nach Alter und Wohnhaft kann man sich bei einem Weihnachtssingen oder mit der Familie die Feiertage zurecht trinken. Das macht natürlich nur den wenigsten im Dreierpack Spaß und was dann übrig bleibt ist das Fernsehprogramm.

Da gerade keine Familie greifbar ist und das mit Weihnachtssingen auch nicht mehr zu erträglichen gehört, geht es bei mir gleich auf die Couch. Einen kleinen Umweg über den Lidl mach ich noch. Ein paar Notwendigkeiten für die Grundversorgung müssen gekauft werden und einen letzten Kontakt zur Menschheit kann ja auch nicht schaden.

24.12.
Ich bin zurück vom Lidl und ganz so als müsste ich mir ein Zeichen setzen wechsle ich die Jeans gegen eine Jogginghose. Die Jogginghose ist ja kein Kleidungsstück als solches. Ihre ursprüngliche Bedeutung als Sportkleidung ist über die Jahrhunderte verloren gegangen und wird nur noch von wenigen ernst genommen. Im Laufe der zeit hat sich die Jogginghose zu einem Kleidungsstück passend zur Couch entwickelt. In den eigenen vier Wänden wird dieses schludrige Beinkleid zu einem bequemen Begleiter für die kalten Tage und leistet gute Dienste. Woanders hat die Jogginghose nichts zu suchen. Selbst wenn ein Jogginghosen Hersteller sich einen seltsamen Namen gibt, den dann übergroß auf eine Jogginghose druckt und die dann für viel zu viel Geld verkauft ist es immer noch eine Jogginghose und keine richtige Kleidung. Wer das anders sieht kann das machen, ist aber im Unrecht.

Ich bin also auf der Couch und erwarte eigentlich nicht mehr viel vom Tag. Ich zappel durch das Fernsehprogramm und lasse mich von ein paar Weihnachtsklassikern berieseln, schalte ab und zu die X Box ein und versuche wenigstens eins von den After Eight Quadraten so zu teilen wie die es in der Werbung machen. Ich scheitere kläglich. Ich glaube den Fernsehmachern geht es da ähnlich. Sicher sind da ein paar schöne Filme dabei und selbst wenn ich den kleinen Lord schon zehn mal gesehen habe, schadet ein weiteres mal bestimmt nicht. Ich kann mir trotzdem nicht vorstellen, dass auch nur einer der Verantwortlichen nur einen Funken Begeisterung in die Programmplanung gesteckt hat. Zu Offensichtlich ist der Repeat Button der auf so ziemlich allen Sendern gedrückt wurde. Viel zu zynisch kommen mir die Sendungen vor die da raus geschickt werden.
Weil ich eine Fernbedienung habe muss ich den Müll nicht gucken den die zeigen die wollen, dass wir Müll gucken und schaffe es irgendwie durch den Tag.


25.12.
Ich will Abwechslung und gehe nach dem Aufstehen erst mal laufen. Natürlich nicht in einer Jogginghose, das ist so neunziger. Wieder zu hause gibt es Obst zum Frühstück und weiter geht es mit der Glotze. Wann genau ich was gucke kann ich nicht mehr sagen. Ist auch gar nicht wichtig. Auf jeden Fall gibt es Teil 2 und 3 von Santa Clause. Die versuche ich jedes Jahr zu gucken. Drei Haselnüsse für Aschenbrödel nicht. Den Film mag ich schon lange nicht mehr und das wird sich auch nicht ändern. Gegen Mittag gehe ich sogar mal spazieren. Eine Stunde lang den grauen Himmel genießen und Möwen angucken ist ja auch nicht schlecht. Da bekommt man mal den Kopf frei. Von der Couch aus funktioniert das nämlich nicht. Es ist wirklich schlimm. Ich würde gerne was sinnvolles oder kreatives machen. Doch so richtig will das nichts werden. Ich merke nur wie die Zeit immer ungenutzter vergeht und mein Leben an mir vorbei tröpfelt.
Abends kommt ein schöner Film, dann geht’s wieder.

26.12.
Ein Esstisch würde gut in mein Wohnzimmer passen. Da könnte ich dann dran sitzen und mich darüber aufregen, dass ich von hier den Fernseher nicht gut sehen kann. Ich würde den Tisch trotzdem gerne haben und daran arbeiten könne oder mit anderen Menschen Essen essen. Hauptsächlich arbeiten glaub ich, auf einer Couch kann man nicht gut arbeiten. Außer man ist im Couch Business unterwegs als Couchtester oder so. Da arbeitet man ja zwangsläufig auf einer Couch. Wenn man ein Couchkissen ist arbeitet man quasi auch auf einer Couch. Das könnte ich nicht. Den ganzen Tag auf einer Couch sein und nicht die Kontrolle über die Fernbedienung haben ist nichts für mich. Ich hab heute nicht nur ein mal alle Sender durchgezappelt ohne etwas zu finden. Das Schlimme ist ja, dass ich mir früh noch was für den Tag vornehme. Lesen zum Beispiel oder ein Bild malen, irgendwas eben. Wenn es dann ganz spät ist und dunkel merke ich, dass ich gar nichts geschafft habe. Kekse essen hilft da auch nicht.
Damit mein Tag nicht ganz so nutzlos zu Ende geht mache ich noch etwas Sport. Ich spiele Fruit Ninja mit der X Box. Dabei zerhackt man die virtuellen Früchte vor dem Fernseher mit wildem herumwedeln der Hände. Das ist Bewegen ohne Sinn und damit Sport. Nach einer halben Stunde ist mein Körper eine Waffe mit der Konsistenz einer Waffel. Ich bin eine Waffelwaffe.

Der Tag ist damit auch fast schon gelaufen und für das nächste Jahr muss ich mir unbedingt was vornehmen was auch ohne Fernseher funktioniert.




Sonntag, 9. Dezember 2018

Schmeckt wie Leberwurst

Es ist Sonntag, ich gucke Harry Potter und versuche die letzten Wochen zu sammeln und ein paar wenige erzählenswerte Erlebnisse zurecht zu erinnern. Das will so recht nicht gelingen und mir fällt ein, dass mein Blog ja so gar nicht funktioniert. Viel mehr ist es ja so, dass ich einfach immer dann schreibe wenn ich gerade Lust habe und ob sich das dann lohnt zu lesen ist ein Frage der Kunst. Kunst darf ja alles und langweilen gehört eben auch dazu.

Beim Thema Langweile komme ich gleich mal zu der gelebten Variante. Mehr oder weniger. Während ich als Kind sowohl beim Tennis als auch bei der Politik tiefste Langweile verspürte, hat sich das heute ein wenig geändert. Beides ist zumindest wo weit von Interesse wie ich mich davon betroffen fühle. Zumal ich im Laufe der Zeit beim Tennis die Regeln verstanden habe.
Da kein Tennis kam, hab ich also ein bisschen vom Parteitag der CDU geguckt. Mir ein bisschen, meine ich auch ein bisschen. Was deren dunkler Lord (also fast) zu sagen hatte, hat mich nämlich nicht wirklich interessiert. Der Herr Spahn hatte sich sicher nur verlaufen und gar nichts zu melden. Krampus dagegen hatte dann doch ein wenig Aufmerksamkeit von mir bekommen und das war schon unterhaltsam. Redet die Frau doch von einem Menschenbild mit dem C und der Partei als letztem Einhorn. Großartig, so viel Fantasie hätte ich der gar nicht zugetraut. Im Publikum sitzen dickwanstige alte Männer und lachen während die da oben so redet und das bringt schon mal ein Gefühl davon wo diese Volkspartei eigentlich zu finden ist.

Einen Tag später gibt es eine neue Versammlung. Diesmal bin ich wirklich dabei und gucke nicht nur durch den Fernseher zu. Der Weihnachtsmarkt ist ja nur mit sehr viel Weihnachtsstimmung und/oder Glühwein zu genießen. Da ich weder das eine hab noch das andere in mich rein schütten möchte, ist meine Stimmung doch eher verhalten als ich meine M vom Bahnhof abhole um uns gemeinsam dem bunten Treiben zu nähern. Der Weihnachtsmarkt ist ja schon sehr groß. Ich kann sicher nur schwer internationale Vergleiche ziehen und könnte mit meiner Behauptung auch ziemlich falsch liegen. Trotzdem sage ich mal es ist schon einer der größten Weihnachtsmärkte in Leipzig. Wir brauchen eine ganze Weile um von einem Ende zum anderen zu kommen und noch länger um uns ganz woanders, aber immer noch auf dem Weihnachtsmarkt, wieder zu finden. Bei der Größe ist es schon Beachtenswert, dass man sich immer mehr so vorkommt, als würde man durch ein Dèjá vu laufen. Weihnachtskram, Fressbude, Weihnachtskram und Fessbude wechseln sich ab mit Fressbude und Weihnachtskram. Dazwischen rempelnde Menschen mit ohne peripherem Blick und Kinder ohne irgendeinen Blick. Weil Weihnachten ist finde ich das alles trotzdem schön und kaufe mir fünf kleine Bienenwabenkerzen. Die spätere Suche nach einem passenden Kerzenständer bliebt ohne Erfolg. Ich halte Euch auf dem Laufenden.

An einem anderen Tag kann ich eine andere Erfahrung sammeln. Schon von Berufswegen her bin ich ab und zu mal in der Lage Essen zu essen. Das ist natürlich nicht die eigentliche Aufgabe, wird hier aber auch nicht weiter diskutiert. An diesem Tag hatte ich also die Möglichkeit Escargot zu probieren.
Kurz zur Erklärung: Escargot ist nichts anderes als Weinbergschnecke. Dabei wird der Schneck oder die Schnecke nicht im eigen Haus serviert wie man glauben möchte sondern in kleinen Keramikpfännchen. Da hat jedes Tier einen eigenen Platz und wird mit zeug überbacken. Das kann man jetzt für eklig halten, ist aber auch nichts anderes als ein Stück von der Kuh in sich rein zu stopfen. Was mich allerdings verwundert hat, ist der doch recht profane Geschmack der wabbeligen Tiere. Die schmecken tatsächlich nach Leberwurst. Was das jetzt für den geneigten Gourmet bedeutet muss jeder für sich selber raus finden.

Jetzt ist immer noch Sonntag und ich habe meinen Abwasch geschafft, Sport gemacht und noch zwei Harry Potter Filme vor mir. Ach ja, einen Keks hab ich noch. So einen großen vom Bäcker. Den werd ich gleich in mich rein tun und dazu Tee trinken.

Der Keks mit meinen zwei Homies.

Sonntag, 11. November 2018

Aua mein Ohrläppchen

Urlaub ist was ganz was tolles. Da kann man alle Sachen machen die man sonst nicht machen kann und man kann die Sachen nicht machen die man sonst immer machen muss.
Wenn man so Urlaub macht wie ich, dann kommt es ganz anders und man muss zum Arzt. In meinem Fall ging das ganz harmlos los. Eines meiner Ohrläppchen hatte sich überlegt Form und Farbe zu ändern und wurde etwas dicker und rot. Weil ich bin wie ich bin, treibt mich so etwas noch nicht in die Arme eines Weißkittels und ich lasse das Ohrläppchen erst mal machen. Das die Idee schon im Keim erstickt hätte werden sollen merke ich später und finde mich dann doch ein wenig doof.
Bevor ich im Text weiter mache, noch ein kleine Auswahl an Wortspielen die ich mir in diesem Kontext nicht verkneifen konnte. Die einen sind jetzt schon blöd, die anderen machen erst nach dem lesen meines Tatsachenberichtes Sinn.

Ohr ne
Mir ist da was zu Ohr gekommen.
Ich hatte was anderes vOhr
Auf das faule Ohr legen

Gegen Freitag überkommt mich dann doch das Gefühl ein Problem zu haben, dass ich von alleine nicht wieder los werde. Das Ohr hat nämlich gestreut und über die Wange bis zum Kinn finden sich komische rote Stellen die da nicht hin gehören.
Weil beim Arzt ganz viele Leute sitzen, gehe ich erst mal einkaufen. Wieder zurück im Wartesaal werde ich auch schon bald aufgerufen. Die anderen Mitsitzer wissen natürlich nichts von meinem zeitlichen Vorsprung und können mich jetzt sicher nicht mehr leiden, obwohl sie mich ja gar nicht kennen. Ich mag de jetzt auch nicht mehr, wegen ihrer Vorurteile und ja so funktioniert die Welt.
Im Behandlungszimmer sitzt eine Frau Onkel Doktor die ich noch nicht kenne und weil ich schon mal hier bin rede ich gleich noch über meine Rückenschmerzen und erbitte prophylaktische Physiotherapie. Das findet sie wohl doof und gibt mir ein A4 Blatt mit Übungen. Ich frage ob das die Lösung ist, hab das Problem ja erst seit ein paar Jahren und bis auf einen Mix aus Übungen von verschiedensten Therapeuten hat noch nix geholfen. Sie sagt ja und ich soll gerade sitzen. Außerdem will der Computer das nicht. Ich wechsel das Thema Richtung Ohr und als nächstes finde ich mich in einem anderen Zimmer wieder, wo ich eine unauffällige Verpackung kriege, die über das halbe Gesicht geht. Die soll ich fünf mal am Tag wechseln, dann wird das schon. Als Tipp, sollte es nichts werden mit der Heilung, kriege ich noch eine Klinik mit Notfallzentrum gesagt.
Das Notfallzentrum ist echt super. Das sage ich gerne, weil ich vorher ganz viel Schlimmes im Internet gelesen habe, wie böse und doof die hier sein sollen. Tatsächlich sind die total lieb und undoof. Weil mit Schlafen eh nix ist, gehe ich schon früh da hin und komme nach vier anderen dran, bei denen ich nicht sehe was sie haben. Wir zerren mir das Pflaster vom Ohr und der Herr Onkel Doktor sagt gleich „Ja das fault schon.“
Noch an der Rezeption unterstreiche ich meinen Notfall mit Gänsefüßchen weil ich mich gar nicht so Notfall fühle, zumindest nach außen hin. Ein faulendes Körperteil macht jetzt auch keinen Spaß, gibt mir aber das Gefühl nicht zu Unrecht hier zu sitzen.
Als nächstes schnippelt der Doc mir das Ohr auf und findet darin auch eklige Sachen die da nicht sein sollen. Obwohl ich jetzt ein offenes Ohr habe, fühlt es sich schon besser an und wird nicht schlimmer, als ich mir die erste Schmerztablette schmecken lasse.
Erleichtert aber doch etwas frustriert kaufe ich mir im Lidl drei Kakis und ein Keyboard.
Noch zwei mal muss ich zum Verbandswechsel und finde die Menschen dort immer netter. Die Restpflege von meinem Ohr habe ich jetzt übernommen und ich glaube ich kann mich schon bald als geheilt bezeichnen. Ich muss mir jetzt nur noch überlegen, was ich im nächsten Urlaub haben möchte.

Mittwoch, 31. Oktober 2018

Urlaub 18 Tag 4

Dienstag

Es ist schon wieder früh und mein Blick wandert aus dem Fenster. Da draußen gibt’s neben der gewohnten Umgebung auch noch eine gewaltige Ansammlung von weißem Dunst zu bestaunen. Nebel hüllt die Straßen in ein mattes Weiß und ich finde das gut. Ich schnappe mir meine Kamera und verbildere das Ganze um es später als Kunst zu bezeichnen.
Auf meinem Rückweg komme ich noch ganz geplant beim Aldi vorbei und bemerke, dass die noch gar nicht offen haben. Weil ich keiner von denen sein will, die vor der Tür warten bis offen ist, gehe ich erst mal zum Bäcker und kaufe mir ein Doppelbrötchen. Das dauert ca. 45 Sekunden und jetzt stehe ich doch vor verschlossener Schiebetür. Im nächsten Moment schon, passiert etwas, womit keiner rechnen konnte. Noch bevor der Laden offiziell auf macht, schieben sich die gläsernen Hindernisse zur Seite und ich kann ungehindert die Hallen betreten die mit ihren Produkten auf mich warten. Weil ich ein bisschen trödel komme ich auch erst Punkt 8:00 Uhr wieder heraus. Geiler wäre natürlich eine Minute früher gewesen. Einkauf erledigt noch bevor überhaupt offen ist, das wäre schon was für die Geschichtsbücher gewesen.

Wieder zu hause gibt’s Frühstück und Sabrina. Die letzten drei Folgen der ersten Staffel werde ich auch noch schaffen. Damit ich nicht ganz auf der Couch versumpfe widme ich mich noch der Hausarbeit. Wäsche waschen zum Beispiel. Das ist nicht schwer, nur beim in die Gegend hängen kommen mir leichte Zweifel. Der Wind, der geschätzt Windstärke 500 hat, wedelt schon ganz schön und ich sehe mich schon meine Unterhosen durch Nachbars Garten jagen. Da der Wind allerdings aus eben der Richtung kommt, macht meine Wäsche höchstens einen kleinen Spaziergang über den Hof und da kann ich ja nichts gegen haben.

Sabrina ist vorbei und ich ein wenig traurig. Die hätten ruhig ein paar Folgen mehr basteln können. Mangels Alternativen knipse ich mich durch das vorhandene Programm und entdecke schon mal einen neuen Sender. Der heißt Ric und dieser Ric ist ein blauer Vogel den ich von einem früheren Kinderprogramm kenne. Die Trickfilme die da kommen sind alle recht alt und abends kommt ein Hörspiel. Muss man auch erst mal bringen.

Gegen Nachmittag gehen der P und ich in die Stadt bummeln. Frohlockend hüpfen wir durch die lieblichen Gassen, vorbei an bunt geschmückten Schaufenstern im Zwielicht des güldenen Herbstes. Die Menschen sind fröhlich und ein jeder genießt den schönen Tag und alle erfreuen sich an den mannigfaltigen Auslagen der gemütlichen Geschäfte.
Gekauft haben wir nichts, weil es nichts gab was ich kaufen wollte. Dabei habe ich gar nicht viel gesucht. Eine hübsche Lampe für eine neue Kommode und einen Zierkürbis. Gab es beides nicht.
Auf dem Weg zurück geht’s noch ins Netto und da nehme ich dann einen Kürbis mit und Naschwerk für Halloween.

Wieder zurück geht’s auf die Couch und auf Fußball warten. Ich schlürfe leckeren Bratapfeltee und finde den gar nicht so schlecht, nicht so gut wie Apfelstrudel, aber immer noch lecker. Weil ich nicht nicht beherrschen kann knabber ich noch ein paar Hanuta Mini und einen Mars Brownie. Der Mars Brownie ist wie Schokoladenkuchen mit Karamell und Schokolade. Entwder bin ich zu alt oder das ist einfach doch zu eklig, mein Fall war es jedenfalls nicht und ich kann es nicht erwarten die Kalorien an die Kinder zu verteilen.

Das Spiel am Abend ist sogar ein bisschen spannend, ich gucke es fast bis zu ende nebenbei.

Sie geben sich mühe.

Dienstag, 30. Oktober 2018

Urlaub 18 Tag 3

Montag

Montag ist der erste Tag der Woche und wenn man seinen Urlaub in den eigenen vier Wänden verbringt kommt man aus seiner Routine nicht so schnell heraus. Nach der Hygiene schlurfe ich also in den Raum mit der Couch und werfe den Fernseher an. Was dann passiert schockiert mich ein ganz kleines bisschen. Da ist nämlich nichts. Da ist natürlich nicht einfach so nichts, das Nichts hat eine Vorgeschichte.

Mein Fernsehen kommt zusammen mit der Internet von einer Firma mit zwei Zahlen um Namen. Die haben mir Post geschickt, dass das so nicht mehr geht, dafür allerdings anders. Ich rufe an und kläre den Kram mit den Brüdern ab und empfinde die Geschichte als erledigt. Als nächstes kommt eine Box mit der Post, die macht dann das Fernsehen, und ein Brief in dem steht, dass meine Zugangsdaten zwei Tage später bei mir sind. Ich denke mir nichts böses und weiß im nach hinein gar nicht mehr warum. Natürlich wird mein altes Fernsehen abgeklemmt bevor ich meine neuen Daten habe und gucke erst mal auf einen grauen Bildschirm. Ich rufe natürlich da an und kriege die gleiche Information wie schon im Brief. Weil ich sonst nix weiß, erkläre ich kurz, dass mir derlei Planung nicht sonderlich sinnvoll erscheint und wünsche noch einen schönen Tag.

Jetzt mache ich Pancakes und gucke was bei Netflix läuft. Daredevil mag ich noch nicht gucken, da schaue ich mal in Sabrina rein. Das ist ein Remake der albernen Hexenserie von damals und hat wohl auch was mit einem Comic zu tun. Die Serie ist nicht schlecht und bis zum Abend schaffe in sieben Folgen die je eine Stunde gehen. Die Serie macht echt Spaß und trotzdem bekomme ich irgendwann ein schlechtes Gewissen.
Gegen Mittag schäle ich mich aus der Couch und gehe Laufen. Das Wetter hat sich ja schon recht überzeugend gen Herbst bewegt und schrammt sogar ein wenig am Winter. Ich packe mich fast flächendeckend ein und laufe einfach mal los. Der peitschende Sturm und die raue See (ich laufe an einem Kanal vorbei) machen mir den Weg schwer und der Kampf gegen die Elemente sucht seines gleichen. Nach knapp 50 Minuten sitze ich frisch geduscht wieder auf der Couch und gucke weiter Sabrina.

Weil ich vorher am Tag noch einkaufen war, habe ich Kokoswasser im Haus und muss das auch unbedingt trinken. Auf dem Tetrapack steht etwas von einem exotischen Genuss was wohl gleichbedeutend ist mit „Ist mal was anderes“ was wiederum nichts anderes bedeutet als „das kommt mir nicht wieder ins Haus“. Die Brühe schmeckt wie vom Baum gefallen und eine Weile liegen gelassen.

Weil ich mich so ganz schwer motivieren kann, wird der Rest des Tages von Sabrina und New York retten bestimmt. Die Mischung aus beiden sorgt bei mir für sehr seltsame Träume und wenigstens eins davon wird wohl vorerst auf den Index geschoben.

Einen Kürbis habe ich nicht gefunden. Das ist allerdings nur eine Randnotiz, die in den kommenden Tagen noch wichtiger wird.

In der Tasse ist gerade Bratapfeltee.

Montag, 29. Oktober 2018

Urlaub 18 Tag 2

Sonntag

Ich stehe auf und gehe zum Bäcker. Das mache ich jeden Sonntag und in der Regel sind es auch immer die gleichen Backwaren die ich begehre. Ein Donut mit Schokofüllung, ein Donut mit Vanillefüllung und zwei Schokobrötchen. Das klappt mal mehr mal weniger gut. Meistens liegt es daran, dass die Donuts schon ausverkauft sind weil rücksichtslose Individuen mir mein bescheidenes Vergnügen nicht gönnen wollen. Vor meiner Nase quasi wird der letzte Kringel mit Schokoinhalt gekauft und ich muss auf Apfelmus ausweichen. Das geht doch nicht. Apfelmus ist Apfel in klein. Das ist Obst in Kuchen. Das gehört da nicht hin. Ich packe ja auch keinen Broccoli in die Schokolade. Ich reg mich aber nicht auf, ich hab ja Urlaub.

Da der Sonntag den ganzen Tag lang Sonntag ist, fange ich gar nicht an mir ernsthaft etwas vor zu nehmen. Die Couch ist mein Freund und wir können ruhig mal ein wenig mehr Zeit miteinander verbringen. Neben dem TV Programm, das heute ganz besonders zum nicht hinschauen einlädt, gibt es noch New York zu retten und Daredevil. Zwischendurch versuche ich es auch mal mit Internet und komme nicht sonderlich weit. Bei so ziemlich jedem Thema das sich mit der Welt, der Gesellschaft und Politik befasst finden Menschen einen Grund ihren Scheiß den sie Meinung nennen zu hinterlassen und ich bezweifele langsam wirklich ob dieses Experiment Menschheit noch zu retten ist. Die Schamgrenze singt zusammen mit der Überprüfbarkeit der heran gezerrten Fakten und die eigene Überzeugung wird zum Status Quo den ich nicht mehr nachvollziehen kann. Weil ich Urlaub habe, schalte ich das Internet dahingehend einfach aus und rette weiter New York.

Ein Höhepunkt im derzeitigen TV ist die zweite Staffel von Rapunzel. Das ist nicht nur eine Erwähnung sondern eine Empfehlung. Ich bin für die Gründung eines Fanclubs der sich zu den Sendezeiten bei mir trifft. Dresscode: Pyjama, für Snacks habt Ihr zu sorgen.

Ich koche mir einen Tee. Melissentee um mal ins Detail zu gehen. Ich hab zwar keine Ahnung was der kann, doch ist Melisse irgendwie die freundliche Blume aus der Nachbarschaft. Überhaupt bin ich in den letzten Jahren zu einem großen Freund des trockenen Getränks geworden. Dabei ist Apfelstrudel meine Lieblingssorte und ich hoffe der steht bald wieder im Regal. Apfelstrudel? Ja Apfelstrudel! Ich bin ein Freund von Tee, kein Kenner.

Am Abend kann ich endlich das Highlight des Tages genießen. Halloweentown 2. Es wieder eine sonderbar harmlose Geschichte die mir noch weniger Geld und auch nicht viel Drehbuch auskommen muss. Warum mir die Filme trotzdem Spaß machen weiß ich immer noch nicht und lasse mich einfach treiben.

Zum Abend hab ich noch die Idee ein Regal durch die Gegend zu schieben. Ich lasse es bleiben. Es ist schließlich Sonntag.

Ich find das schön.

Sonntag, 28. Oktober 2018

Urlaub 18 Tag 1

Samstag

Ob das Wochenende wirklich schon zum Urlaub gehört ist eine Frage die die Menschheit schon seit Anbeginn der Zeit beschäftigt und auch ich bin nicht in der Lage eine abschließende Klärung herbei zu führen. Ich vertraue einfach auf mein Bauchgefühl und beginne schon am Samstag mit dem Urlaub. Wenn ich damit mal in die Geschichtsbücher kommen sollte, dann sicherlich zu Recht.

Samstag also, Urlaub auch noch und nichts weiter zu tun. Obwohl, stimmt nicht. Ich hab schon noch was zu tun, nur eben nicht genügend Lust dazu. Damit ich nicht ganz faulig in der Gegend liege, geht’s erst mal auf Nebeljagd, wegen Fotos machen. Nebel ist ja nicht sonderlich schnell und auch nicht besonders gut im Verstecke spielen, da ist es theoretisch auch nicht so schwer den dunstigen Dunst vor die Linse zu bekommen. Wenn der Nebel denn mal da wäre. Das ist nämlich was er super kann, nicht da sein. Damit ich nicht ganz so doof durch die Gegend gelatscht bin geht’s zum Aldi und erst mal Frühstück besorgt. Vanilledings, Kirschkissen und noch was, was eher in die Abteilung Kuchen gehört, wandert mit anderen lebenswichtigen Artikeln im Korb und dann bei mir zu hause. Gesund ist das nicht und trotzdem ein super Frühstück.

Nach dem Frühstück mache ich weiter damit New York von Plünderern und bösen Menschen zu befreien, wegen der Seuche und so. Das passiert natürlich nur auf der X-Box und ist sowohl frustrierend als auch fesselnd. Der Frust kommt weil mein Männchen so ungefähr drei bis vier Schüsse aushält und dann in sich zusammen fällt, während die Gegner gerne mal ein bis zwei Magazine in den lumpigen Leib gepumpt bekommen bis sie als besiegt gelten. Ich bin jetzt Stufe 5 und ich denke es wird noch eine ganze Weile dauern bis New York wieder zum Urlaub machen einlädt. (Wenn ich die ganze Woche das Spiel spiele, könnte ich sagen, ich hätte meinen Urlaub trotzdem dort verbracht. Wahnsinnig witzig, wie ich finde.)

Damit ich nicht nur rum sitze und Städte rette, geh ich noch mal zum Lidl und zu Netto. Das liegt jetzt weniger daran, dass ich dort was wichtiges kaufen müsste. Ich will eher meine 10.000 Schritte schaffen und verbinde das eben gleich mit sinnlosen Besorgungen. Weil das noch nicht ganz reicht, geht’s später noch mal in den Park um ein Foto zu machen.

Langsam wird es spät, meine Schritte sind vollzählig und ich habe noch einen Punkt auf meiner Liste. Rasieren. Weil ich wenigstens ein mal im Jahr den Flaum im Gesicht auf eine Kürze kriegen will, mache ich das heute. Der Kopf wird auch noch von den Flusen befreit und der finale Blick in der Spiegel lässt mich kurz erschaudern. Ich sehe aus wie ein vierzig Jähriger der aussieht wie ein zwölf Jähriger der echt komisch aussieht. Ich mache das Licht aus und verzichte die nächsten Tage auf nach draußen gehen.

Die Couch ist mein Freund und zusammen überlegen wir uns eine sinnvolle Abendgestaltung. Wir liegen einfach aufeinander schauen was es schönes im TV gibt. Nach 15 Minuten ist die Entscheidung gefallen und wir gucken Halloweentown auf Disney Channel. Das ist einer von den Filmen denen man schon vom weiten ansieht, dass da weder Geld noch Drehbuch zur Verfügung standen. Gute Laune macht das trotzdem, möglicherweise auch weil sonst nur noch schlimmeres geboten wird.
Ich gucke also den Film und mir fällt auf, dass ich Wäsche gewaschen habe und mein Bett noch neu beziehen muss. Das mache ich auch gleich und weil ich schon mal dabei bin, wird das ganze Bett noch umgestellt. Ich will nicht ins Detail gehen, nur so viel. Ich brauche ungefähr eine halbe Stunde und zweifle wohl zu Recht an meiner geistigen Gesundheit.

Nach meiner Aktion gucke ich Halloweentown zu ende und freue mich schon auf teil zwei der Sonntag Abend läuft. Der Kürbis der zum Zahnarzt geht war dann doch ganz cool.

Im neu gestellten Bett gucke ich noch kurz Daredevil und Batman Ninja und finde erst mal alles gut wie es ist. 

 Die Keksdose hab ich auch noch benutzt.


Sonntag, 16. September 2018

Sweet 38 und sieben

Es ist morgen und früh und ich im Bett. Das ist normal. Dann, Bumm Zack Augen auf und ein Jahr ist rum. Das ging natürlich nicht so schnell wie hier beschrieben und hat sich ja die letzten 365 Tage angekündigt. Nun ist eben Tradition das so ein Lebensjahr nur an einem Tag seine Zahl wechselt und damit ist man eben an dem Tag ein Jahr älter.
So weit so gut wie der Zieleinläufer sagt und weil sich das so gehört, habe ich auch einen schönen Tag. Ich esse so viel Kuchen bis mir schlecht wird, ich spiele Xbox und ich kaufe mir die schon so lange gewünschten Hulk-Hände. Na gut, das mache ich eigentlich erst am nächsten Tag, das weiß aber keiner.
Als kleines Geschenk für mich gibt’s noch ein langes Wochenende. Das geht schon am Donnerstag los und da geh ich mal wieder gegen das Alter laufen und verspreche mir mich in Zukunft gesünder zu ernähren. Das klappt schon am Nachmittag nicht mehr.
Der Rest vom Donnerstag ist noch ein bisschen Arbeit. Zuerst geht’s um Internet und Holz. Später um ein Buch. Mein Buch genauer gesagt und mit dem M suche ich nach Verlagen die Lust haben könnten aus meinen Worten ein Buch zu machen und das auch noch bei den Buchhändlern in die Regale zu packen. Verlage zu finden ist so schwer nicht, heraus zu bekommen wie man denen mit seinem Werk auf den Keks geht ist dagegen schon eine eigene Wissenschaft. Am Ende finden wir sieben und gucken noch ES. Das gehst wieder um den fiesen Clown der ein Stadt frisst und mit Blut durch die Gegend wirft. Ob mir der neue Film jetzt wirklich besser gefällt weiß ich noch nicht genau, was ja nur an meinem neuen Alter liegen kann. Ich muss ja wirklich langsam anfangen alles neue abzulehnen und früher alles besser finden. Die neue Turtles Serie von Nickelodeon zum Beispiel kann ich so gar nicht leiden. Die kommt zwar erst noch, aber die alte Serie fand ich viel besser.
Freitag gehe ich nicht laufen, ich gehe zum Copyshop. Da drucke ich Anschreiben, Exposés, Leseproben und ein Manuskript aus um es an die sieben Verlage zu schicken. Ich tüte alles ein, benutze Adressaufkleber und fühle mich wieder alt.
Als ich aus dem Postamt komme bin ich gar nicht so aufgeregt wie man es sein könnte. Zehn bis zwölf Wochen soll es dauern bis sich die interessierten Buchrausbringer melden und ich könnte also dieses Jahr mit einer guten Nachricht unter dem Weihnachtsbaum sitzen. Ich muss sagen, jetzt kribbelst doch ein bisschen. Bleiben wir gespannt.
Am Samstag ist Batmantag in der Comic Combo und da muss ich natürlich hingehen. Zuerst suche ich ein Comic, das mit Batman nur ein bisschen zu tun hat. Justice League und Power Rangers, eine Mischung von der ich noch nicht weiß ob sie mich alt aussehen lässt oder total crazy. Zuerst mal sah ich doof aus, weil ich das Heft, obwohl es direkt vor meiner Nase lag, nicht finden konnte. Konnte das Mädel vom Shop aber auch nicht, also quit. Danach spiele ich Spiele bei denen es um Batman geht. Zuerst muss ich Charaktere zuordnen. Ihren Namen. Ich kenne nur die Hälfte. Immer noch mehr als Ihr also hört auf zu lachen. Dann muss ich Fragen beantworten und schaffe das auch gerade so, aber ich schaffe es. Die letzte Aufgabe ist dann so ein Psychotest wie man ihn früher (ja lange her) in der Bravo gemacht hat. Ich beantworte die Fragen nach bestem Wissen und Gewissen und erfahre, dass ich Alfred Pennyworth bin. Für die Unkundigen unter Euch, das ist der Butler. Der ist so tausend Jahre als und eben alt, saucool auch noch aber alt. Ich bin nicht überrascht.
Bevor ich mit D und A ins Kino gehe, gucke ich noch mal in dem ein oder anderen Laden vorbei. In der EMP-Resterampe hole ich mir ein Turtles T-Shirt, ein Star Wars T-Shirt und ein Funko Pop von dem Mädchen aus dem neuen ES. Der Film den wir im Kino gucken verwirrt mich und auf dem Weg nach Hause lässt mich mein Ipod ein Lied hören, dass ich gar nicht kenne, das aber super passt und gleich gemocht wird. Nach einer Weile suchen finde ich heraus, dass der Song aus einer Werbung der Techniker Krankenkasse ist. Ohne noch mal mit dem Kopf zu schütteln ergebe ich mich meinem Schicksal. Ich gucke wo ich ein paar Enkel herkriege und fange ab Morgen an die Leute vom Fenster aus zu beschimpfen.

Da war ich auch, hat aber nix mit dem Text zu tun.


Montag, 13. August 2018

You got 99 Problems back to School

DSGVO – vier Buchstaben die zu fünft sind und die eine Bedeutung haben. Datenschutzgrundsatzverordnung ist das Zauberwort und diese Geschichte ist eine Geschichte voller Missverständnisse. Und ähnlich wie bei Damenhygiene weiß ich jetzt mehr darüber als ich vorher noch gedacht habe.

Irgendwann am Anfang des Jahres. Das Gespenst Datenschutz geistert durch das Netz und macht allen Angst. Natürlich nicht allen, das wäre übertrieben. Es fühlt sich nur so an und weil mal wieder kaum einer Ahnung hat, gibt’s dann auch so viele Meinungen zu lesen wie Krümel im Bett, wenn man ganz vorsichtig Kekse gegessen hat.Den einen ist es egal, die anderen wollen zu den Waffen greifen und irgendwer hat seine Heizung geheiratet. Ich selber gerate nur ein bisschen in Panik und versuche mich auf dem laufenden zu halten. Das funktioniert natürlich nur so halb und damit gar nicht.

Die Zeit zeiht ins Land und es kommt wie es kommen muss. Wir brauchen einen Datenschutzbeauftragten und weil ich ja ohnehin das mit den Internetseiten mache, kann ich das auch gleich dazu tun. Damit ich weiß was ich veranstalte darf ich auch zu einem Lehrgang und habe richtig viel Zeit mich darauf zu freuen. So richtig ausmalen was mich da erwartet kann ich mir eigentlich nicht. Ich weiß noch früher, als ich nächtelang wach lag und mir anstehende Erlebnisse in Gedanken ausgemalt habe, bis die Farbe alle war. Wie sieht Österreich im Urlaub aus? Gibt es Dinosaurier auf Norderney? Steht mir die Uniform? Alles Fragen die gestellt wurden und deren Antwort immer wieder so war wie sie immer sind, langweilig. Mag sein, dass das der Grund ist warum ich mir so gar keine Gedanken gemacht habe was da auf mich zu kommt. Muss halt – war der Konsens den keiner von mir anzweifeln wollte.

Irgendwann ging es dann los und ich war dabei, hier die Geschichte in vier Akten.

Tag 1:
Ich steige in die Bahn und fahre in die neue Welt die mich von nun an in ihren Bann ziehen soll. Eine Woche und noch einen Montag und einen Abend. Suchen muss ich nicht viel und eine Überraschung gibt es auch. Ich lese den Namen eines längst vergangenen Freundes auf den Namensschildchen und freue mich ein bisschen. Zu zweit ist man weniger einer und der Unterricht nicht ganz so wie Unterricht. Der geht schon mal los mit Dingen die uns einführen sollen und so spannend gar nicht sind. Ich will eigentlich gar nicht wissen wer welches Gesetz macht. Der Tag geht nach ca. drei Tagen zu ende und ich darf noch mal auf Arbeit. Abends bin ich zu hause und fühle mich auch so.

Der Smoothie – Zwischenfall:
Es ist der zweite Tag, glaub ich und weil ich gesund leben will, gibt es zum Frühstück einen Smoothie mit zweierlei Obst. Eine Banane und einen Apfel. Im Unterricht merke ich, das funktioniert nicht. Apfel und Birne scheinen ein ungeklärtes Problem zu haben und da unten auf engstem Raum ist der Konflikt natürlich vorprogrammiert. Was genau die austragen weiß ich natürlich nicht, zu spüren bekomme ich es trotzdem. Ein Gefühl von quer durch den Raum kotzen und unter den Tisch rutschen begleitet mich durch den Vormittag. Das macht keinen Spaß. Der Tag geht doch irgendwann vorbei und ich nach Hause.

Die anderen Tage:
Die gehen auch vorbei und werden tatsächlich immer kürzer. Das Thema ist immer noch DSGVO und auch wenn es Dinge auf unserem Planeten gibt, die mich mehr interessieren, habe ich langsam eine Ahnung von dem was der Mann an der Tafel mir erzählen will.

Von wegen Ahnung:
Es ist schon eine Weile her, dass ich das letzte mal einen Test geschrieben habe. Ich will das auch gar nicht. Ich will nur nach hause und Datenschützer sein. Daraus wird nichts. Vormittag noch mal so Sachen durchgeredet und dann geht’s auch schon los. Hie Papier für zum drauf schreiben. Hier Papier mit So Fragen und Aufgaben. Hier so ein Typ der zwei Stunden lang die Handschrift eines Höhlenmenschen kopiert und auch die Kompetenz des Prähistoriers im Bezug auf die DSGVO und ihre 99 Artikel sein eigen nennt. Ich habe keine Ahnung.

Die Stunden zwischen dem Ende des Tests und jetzt liege ich auf der Couch, schlafe völlig fertig ein und kaufe mir einen Song von Jay-Z und warte auf Regen. Morgen geht dann der Alltag weiter, nur mit warten auf den Tag der Ergebnisse. Da wird es peinlich oder einen neuen Titel für mich geben. Wenn ich bestehe werde ich mir selber ein Zertifikat ausstellen:

Datenschutzbeauftragter of the Universe

das hab ich mir dann auch verdient.

Sonntag, 15. Juli 2018

How to kill a Sonnenblume

Talent haben ist ja so eine Sache. Eine Sache die man ganz simpel runter brechen kann wenn man das will. Man hat Talent oder man hat keins. Das geht und ist für Leute mit einem Talent für nicht viel drüber nachdenken schon eine feine Geschichte. Wer nicht so ist macht es sich eben ein wenig komplizierter. Da gibt es schon mehr Möglichkeiten und da will ich einfach mal welche aufzählen.

  1. Man hat Talent und das wird auch entdeckt und gefördert. Fußballer zum Beispiel. Die zeigen das ja auch gerade und wer da zum Schluss das goldene Dingsi in der Hand hält ist mit einem entdeckten Talent gefördert worden, dass sich die Balken biegen.

  1. Man hat ein Talent und das wird nicht entdeckt. Gut möglich, dass ich ein Talent für die Strickliesel habe oder Feinmechanik. Was könnte aus mir werden? Stricklieselfacharbeiter oder Roboterdoktor. Wir werden es nie erfahren.

  1. Du hast ein Talent und keinen interessiert es. Ist ein bisschen wie Punkt zwei nur eben noch einen Schritt weiter weg vom nicht entdeckt werden. Zum Beispiel Müll raus bringen. Irgendwo muss es jemanden geben der daran Spaß hat und der das einfach so gut macht, dass er es besser macht als alle anderen. Nur interessiert sich die Menschheit nicht dafür und statt Müll raus bringen olympisch zu machen gucken wir immer noch Bodenturnen.

  1. Du hast ein Talent, du weißt davon, hast aber keinen Bock drauf. Da könnte ich jetzt wieder zum Fußball gucken und erklären wer da nichts draus gemacht hat. Mach ich aber nicht, weil mir das auf den Zeiger geht. Wir wissen doch mittlerweile alle wer daran Schuld ist, ich denke trotzdem, dass Marokko ganz gut gespielt hat.

Haben wir also geklärt wie das mit dem Talent ist wenn man so eins hat. Was noch dazu kommt ist die Abwesenheit eines bestimmten Talents und das ignorieren dieser Tatsache. So bei mir und der Natur die ich mir regelmäßig in das Fenster packe. Kleine Blumen, kleine Bäume und echt kleine Kakteen. Die kommen mal von Ikea, mal als Geschenk und ganz oft vom Lidl. Und so unterschiedlich deren Herkunft so unterschiedlich auch der typische Werdegang der Pflanze.

Drei Möglichkeiten gibt es.

  1. Du bist ein kleiner Baum aka Palmendingsi. Dann hast du grüne Blätter die in einer gewissen Regelmäßigkeit an Spannkraft und Farbe verlieren. Ist nicht weiter schlimm und hat bis jetzt noch nicht zu kahlen Stellen geführt.

  1. Du bist die Kakteen und weigerst dich zwar zu wachsen bist allerdings noch einer Zweiergruppe auf ein Team aus Vier gewachsen und könntest eigentlich A-Team genannt werden. Weitere Vorschläge bitte in die Kommentare.

  1. Du bist alles andere und deine Tage sind gezählt wenn du über meine Türschwelle getragen wirst.

Es ist ja nicht so, als würde ich meine alles andere Pflanzen nicht gerne haben und ihnen das Wasser verweigern. Sie machen einfach nicht das was sie tun sollen. Sie werden einfach so klein und braun und liegen als Einzelteile um ihren Topf herum. Das macht mich traurig. Trotzdem gebe ich nicht auf. Habe ich doch so kleine Sonnenblumen beim Rewe gesehen und mich dann nach längerem Grübeln für eine von denen entschieden. Natürlich nehme ich gleich die mit, die am wenigsten nach hübsch aussieht und die meiste Pflege benötigt. Was das von mir sollte weiß ich auch nicht. Mit Blick auf meine Historie im floralen Sektor ist es ja schon fast als doof zu bezeichnen wenn gerade ich glaube die Pflanze mit nehmen zu müssen die Hilfe braucht. Da kannst du auch den Hulk einen Meditationskurs leiten lassen.

Ich bleib natürlich trotzdem tapfer und hab die Blume erst mal an die frische Luft gestellt um mir die Hilfe der Sonne zu holen. Hinter den Jalousien ist möglicherweise nicht der beste Platz für eine Lebensform die sich durch Photosynthese ernährt.


Wir reden nicht mehr viel, aber da draußen ist es besser für sie.



Mittwoch, 16. Mai 2018

Warum ich Brad Pitt bin

Ich sitze hier und schlürfe gerade meinen Kopfentspannungstee. Der ist lecker und macht mich glauben, ich bin entspannt. Nach was er schmeckt und warum er mich entspannt weiß ich nicht. Wahrscheinlich sind es die ausgewählten, handgezupften Kräuter aus einer entlegenen Bergregion die mit größter Sorgfalt getrocknet und dann in kleine Seidenbeutel gepackt wurden um mir das perfekte Teeerlebnis zu verschaffen. Noch wahrscheinlicher sind das einfach nur die Reste die in keinen anderen Tee mehr rein passen und sich in der Teehalle unter den Fließbändern ansammeln. Quasi die Leberwurst der Teebranche.
Ich sitze also hier und schlürfe meine Leberwurst als mir ein Gedanke kommt. Vorhin als ich mal kurz aufgestanden bin hat meine Ferse weh getan und noch mehr vorhin, könnte auch Gestern gewesen sein, habe ich noch ein Stück von dem Film Troja gesehen. Da geht es um so Sachen und Achilles, von Brad Pitt gespielt, dem auch irgendwann seine Ferse weh tut. Da musste ich nur eins und eins zusammen zählen und mir war klar, ich bin Brad Pitt. Sich wird es jetzt wieder einige Menschen geben die mit Argumenten kommen und beweisen wollen, dass das nicht so ist. Denen höre ich aber nicht zu. Ich bin nämlich Brad Pitt und habe das nicht nötig.

Anderes Thema, die Nasspappen von Fox wollten doch unlängst die Serie Brooklyn Nine Nine absetzen. Ist denn das zu glauben, ich hab das denen doch gar nicht gesagt. Was soll denn das? Macht hier jetzt jeder was er will? Werd ich überhaupt noch gefragt? Ich reg mich da ja nicht auf, ich hab das nicht nötig, ich bin nämlich Brad Pitt. Frech finde ich das trotzdem. Ist ja auch nicht die einzige Serie die sie aus dem Programm werfen. Die anderen fallen mir nur gerade nicht ein. Wie blöd das war, merkten die eventuell später als sich Netflix und andere Sender dann um Brooklyn Nine Nine kloppten und schon am nächsten Tag ein neuer Sender diese TV Perle zu sich geholt hat. Da muss man doch merken, dass man was nicht ganz durchdacht hat. Das werden vielleicht später noch. Im Gegenzug wollen die doch Last Man Standing aus dem Keller wieder hoch wühlen. Eine blöde Sitcom mit dem Tool Time Tim in der sich der Pfosten die ganze Zeit über Grüne, Linke und irgendwie alle lustig machen darf die nicht Trump gewählt haben.

Ich hab Fernsehen ja noch nie so richtig verstanden. Jeder kommt ja mal in das Alter wo er denkt, dass alles voll blöde ist und früher alles besser war. Beim genauen betrachten ändert sich das. Damals zum Anfang der Neunziger gab es eine Show die neben Rudi Carrell eine gelbe Hand zum Protagonisten hatte und uns beibringen sollte, dass wir jetzt eine fünfstellige Postleitzahl haben. Geguckt haben wir das natürlich trotzdem. He-Man hab ich auch noch gerne geguckt, sogar den neuen, den später dann keiner leiden konnte. Ich fand den super und hab sogar ein mal Sommerferien damit verbracht alle Folgen zu schauen. Warum gibt’s den eigentlich nicht bei Netflix. Ich muss da mal anrufen, die werden sicher auf mich hören, ich bin nämlich Brad Pitt.

Andres Thema, fällt mir gerade nicht ein. Es ist 19:31 Uhr und ich schlürfe schon wieder meine Leberwurst. Ich muss dazu sagen, dass zwischen den ersten Zeilen da oben und denen hier ein paar Tage vergangen sind. Hatte auch noch was anderes zu tun, ich bin nämlich sehr beschäftigt. Mit tätowieren lassen zu Beispiel. Die Heiligtümer des Todes sind jetzt in meinen Rücken gemalt und es hat fast nur ganz wenig nicht weh getan. Ich hab jedenfalls nicht geweint. Warum ich das genacht habe, kann sich jeder selber ausdenken, die beste Idee gewinnt eine gruselige Ente mit Schokodingsis. Und dann hab ich noch ganz viel anderes gemacht was voll toll war. Könnte ich jetzt sagen, aber das wäre gelogen. Lügen hab ich aber nicht nötig, ich bin nämlich Brad Pitt.

Eigentlich ist die Ente ganz lieb, aber sie blinzelt nie.

Montag, 14. Mai 2018

12 Points for Germany, Gratis Literatur für mich

Ich könnte hier erzählen, was ich am Männertag gemacht habe. Das würde aber nicht zum Titel passen und schon gar nicht zu mir. Der Männertag, obwohl das passende Genital vorhanden, ist mir egal. Sollen sie doch mit Durst und Fahrrad über die Lande streifen und sich benehmen wie nicht gescheit. Ich mache das nicht mit. Ich bleibe auf meiner Couch.

Statt dessen konzentrieren wir uns mal auf den Samstag. Der hat nämlich ganz andere Unternehmungen für mich parat und da sage ich natürlich nicht nein.

Früh:
Es ist gegen 6 und ich stehe auf. Dass es diese Uhrzeit am Wochenende überhaupt gibt ist für viele Menschen noch ein Geheimnis und warum man um diese Uhrzeit am Wochenende freiwillig das Bett verlassen muss ist auch nur schwer zu vermitteln. „Ich wollte Fotos machen.“ ist dabei sicher der Wahrheit entsprechend sorgt aber noch lange nicht für Antworten.
Ich erkläre es kurz: Um diese Uhrzeit ist die Sonne hier unten besonders schön zu sehen. Gerade auf Waldwegen wo es nur einzelne Sonnenstrahlen bis zum Boden schaffen gibt es sehr schöne Motive die es lohnt mit der Kamera fest zu halten. Für mich immer ein Grund das Bett hinter mir zu lassen.
Ich stehe als auf, mache mich fertig und gehe nach draußen um die schönen Sonnenstrahlen für die Nachwelt fest zu halten. Blöd nur wenn die Sonne noch hinter der Wolke wohnt und die Wolke ganz doll groß ist. Der Fachmann sagt dazu bedeckt und das bin ich dann auch. Ist natürlich nur eine Metapher, kann sich jeder selber aussuchen für was.

Immer noch früh:
Ein paar Fotos hab ich gemacht und jetzt geh ich erst mal einkaufen. Ab in den Laden der nicht ganz um die Ecke ist und immer ganz günstige Sachen hat die ich nur zur Hälfte brauche. Ich kaufe Was auf mein Brötchen und Chips. Die Chips werden später noch eine größere Rolle spielen. Mehr gibt es zum Einkauf nicht zu sagen. Das ist eben so. Der Leser kann sich jetzt sogar fragen, warum ich das Thema überhaupt angefangen habe und die Frage ist sogar berechtigt. Was soll der Scheiß du Vogel? Hast du zu viele Buchstaben oder was?

Vormittag:
Der H von G und sein Kind nehmen mich mit. Nicht irgendwo hin, nein es geht zur Comic Combo. Da ist Gratis Comic Tag und den verpasse ich ja nie.
Das Kind klingelt also bei mir und sagt Bescheid, dass es los geht. Ich geh noch mal Pipi machen und schon sind wir unterwegs. Das Kind erwähnt noch mal, dass wir zu den Comics fahren. Nur damit auch allen klar ist was hier läuft. Als wir ankommen, schon der erste Schock. Da stehen Menschen. Die stehen draußen und bilden eine Schlange. Die Schlange schlängelt sich bis zur Tür, macht dort eine Pause und geht dann oben weiter. Weil wir keine andere Wahl haben, machen wir mit bei der Schlange und blockieren erst mal eine Einfahrt. Damit nichts eskaliert sind auch Sturmtruppler da und lassen Fotos mit sich machen. Damit jeder weiß was er bestellen kann steht ein Robin neben der Schlange und verteilt noch mal die kleinen Heftchen die zeigen was es heute zu holen gibt. So ein Ding hatte ich schon vor einer ganzen Weile und meine Auswahl schon längst getroffen. Weil ich bin wie ich bin ist die natürlich weg und ich stehe vor der Tür mit dem Ding in der Hand und weiß nicht was ich will. Nur ein Comic hat sich bei mir eingebrannt. Das war eine Empfehlung von den Nerdzig Leuten, ich glaube die sind an allem Schuld.
Als ich dran bin weiß ich was ich will und nehme das auch. Eine Empfehlung gibts auch noch auf die Hand und noch mehr Comics von damals und eine Maske und eine Postkarte. Damit ist natürlich noch lange nicht gut. Bestellt hatte ich nämlich auch noch. Comics um genau zu sein. Die will ich auch gleich mitnehmen und werde erst mal enttäuscht. Die sind nur zum Teil da und ich nehme erst mal nur zum Teil was mit und noch was anderes. Als ich den Laden verlasse bin ich glücklich und freue mich auf spannende Leseabende unter meiner Decke.

Abend:
Klar der Zeitsprung ist jetzt schon ein bisschen krass. Ist aber auch nichts weiter passiert. Ich hab nur kurz Fußball gehört, auf dem Fernseher. Dann noch mal Sportschau geguckt und mir die Haare geschnitten.
Kurz vor gegen ca neun rum bin ich dann zu Familie S gegangen. Da gucken wir, wie schon in den letzten Jahren, den ESC und nehmen das nicht halb so ernst wie die Schöneberger. Hierbei kommen auch meine Chips zum Einsatz. Das sind ganz besondere. Eine Limited Edition. Holländische Majo mit Senfgeschmack oder so. So wie sich das anhört schmecken die auch. Kann jetzt jeder wieder seine eigenen Gedanken zu machen wie das zu verstehen ist.
Zuerst gibt es mal Smoothies. Nicht den Kram mit Grün und gesund. Hatte ich ja letztens gemacht. Feldsalat in den Mixer, Wasser hinterher und Knopf gedrückt. Das hat geschmeckt wie am Garten lecken. Ganz furchtbar. Da will ich auch gar keine Interpretation zulassen. Das war nix, also wirklich nix. Gib das deinem Kind und der oder die wird nie wieder was grünes essen und dich hassen, einfach weil du da bist.
Es gab also Smoothies, die waren aus Eis und Beeren glaub ich und voll lecker.
Im Fernsehen war es eher nicht so toll, da haben die öffentlich Rechtlichen noch das Vorprogramm zum eigentlichen Event gestaltet und mal wieder keine Ahnung gehabt was der Mensch auf meinem Platz eigentlich sehen will. Die Schöneberger in ihrem Moosgummikleid war da wie immer bemüht, aber nicht sehr witzig und warum die auch noch singen nachmachen musste, weiß ich wirklich nicht. Wenn schon Playback, dann wenigstens üben.
Der eigentliche Event hat dann noch schlimmer begonnen. Wo die Schöneberger noch mit ihrer eigen Sympathie glänzen kann, müssen die Damen am Austragungsort mit komisch gemalten Dekolletés auffallen und ganz furchtbar steif daher kommen.
Der Teil mit der Musik war mal wieder alles was der ESC so kann. Von ganz ganz schlimm bis eigentlich ok war so einiges dabei und ich frage mich immer wieder wie weit der Begriff cool so gedehnt werden kann.
Die Auswertung war natürlich wieder voll mit „War ja klar“ und „Das ist reine Politik“ oder auch „Das hätte ich nicht gedacht“. Und was soll ich sagen. Die dicke Björk hat gewonnen und ich habe da kein Verständnis für. Das Lied war ja nur schwer als solches zu erkennen und hatte so gar nichts was mich dazu bewegen könnte das noch mal zu hören. Österreich war schon besser. Nächstes Jahr werde ich da auch mal mit machen. Ich werde Tierstimmen nachmachen und Eimer ins Publikum werfen, den Song nenne ich dann Freedom for Everybody und hab das Ding schon so gut wie gewonnen.

Dienstag, 1. Mai 2018

Wir essen und essen und essen und dann retten wir die Welt



Zebra, Krokodil, Hai, Regenbogenfisch und Frosch ganz aus der Nähe. Was sich erst mal anhört wie ein Besuch im Zoo wird schon in der nächsten Zeile eine fiese Wendung nehmen und ist nichts für Vegetarier. Wir waren essen und die fünf Tiere vom Textanfang gab es dort gut gekühlt zum auf den Teller packen. Weil ich eben bin wie ich bin gehört eine gewisse Neugier dazu und damit alles auf den Teller was ich noch nicht im Mund hatte.

Los geht es mit vor dem Laden stehen und warten bis alle da sind. Weil wir schon groß sind, haben wir reserviert und müssen nur ein bisschen in einer Schlange stehen. An der Kasse gibt es kleine Tüten mit Skittles. Das braucht keinen Nebensatz, das ist einfach so toll.
Vom Eingang werden wir dann in die Hallen des Fressens geleitet. Da steht alles mögliche was der Mensch sich als Nahrung erdacht hat und wartet nur darauf von uns auf Teller gepackt zu werden damit wir es zu unseren Plätzen bringen und gierig in unsere Leiber schaufeln.

Ich könnte jetzt noch eine ganze Weile beschreiben wie man in einem Restaurant sitzt und isst. Das will ich aber nicht. Ich komme lieber gleich zum Punkt. Ich habe ganz viel gegessen und ich habe etwas gelernt. Wer Froschschenkel für eine Delikatesse hält der hat sie nicht mehr alle. Das schmeckt wie Hühnchen und macht nicht satt. Auch die anderen Exoten die ich eingangs erwähnte sind nicht auf meiner Liste von Tieren die man unbedingt in sich rein hauen muss. Ansonsten war es einfach der Hammer. Ich habe Sushi gegessen wie blöde, Morcheln und Seetangsalat, ein kleines Stück Kartoffel und noch mehr was ich nicht mehr weiß. Ganz nebenbei haben wir die Urkalorie entdeckt. Sie ist weiß und schmeckt wie der Kuss einer Buttercremetortenfrau oder eines Buttercremetortenman, ganz nach belieben. Das Ding ist auch ganz krass am Stoffwechsel vorbei ab an die Hüfte und will da nicht mehr weg.
Zum Schluss ist mein Hemd eingelaufen und mein Gürtel auch. Ob wir da noch mal hingehen ist natürlich keine Frage, nur werden wir diesmal mit einem Plan in die Schlacht ziehen.

Abends sind der P und ich noch ins Kino um den neuen Avengers zu gucken. Der ist der Hammer und sollte im Unterricht ab der siebten Klasse laufen, in welchem Fach ist mir egal. Müssten ohnehin mehrere sein, weil der Film ungefähr einen halben Tag geht und ich danach ganz dolle müde war. Warum ich mir während er Vorstellung noch zwei große Bountyriegel und ein Oreoeis rein drängeln konnte, wird man wohl erst in der Zukunft klären können.

Wer jetzt noch wissen will, wie weit ich mit meinem Buch bin und was ich sonst so erzähle wenn eine Kamera läuft, der kann sich noch das Video angucken.


Hier gibts noch ein paar Bilder mit neckischen Kommentaren von mir, aber erst das Video gucken.

Hier sehen wir Sushi, Algen und Morcheln.
Die Morcheln schmecken komisch.

Ein bisschen Nachtisch, die weiße Murmel ist ein Urkalorie.


 So sah unser Tisch aus. Furchtbar.

Meerestiere, die schlafen nur.



Sonntag, 8. April 2018

Wochenende Ein Stück in 3 Tagen

Akt 1 Freitag

Der Tag als solcher ist ja gar nicht mal so spannend. Ich gehe auf Arbeit und gehe dann wieder nach hause. Der Abend hingegen soll schon interessanter werden. Mit etwas Glück konnte ich mir noch eine Karte für Tocotronic ergattern und schon fühle ich mich 20 Jahre jünger.
Weil ich heute ein kleiner Kleckerfritze bin, muss ich erst mal meine Hose wechseln. Die ich anziehe gefällt mir nach fünfzehn Minuten nicht mehr. Die danach schon beim ersten Blick in den Spiegel. Als letzten Versuch schlüpfe ich in meine Jeans und bin zufrieden. Jeans gehen ja immer. Dazu hab ich auch gleich neue Schuh die super passen und später eine kleine Hölle werden. Dazu kommen wir aber noch. Jetzt erst mal ein Rückblick. Nach der Arbeit bin ich nämlich nicht gleich nach hause sondern noch mal kurz über den Markt. Da hab ich mir ein Eimerchen mit Tomaten und drei mal Fenchel gekauft. Was ich mit den Tomaten machen will weiß ich schon. Was aus dem Fenchel werden kann ist mir ein Geheimnis. Ich packe ihn erst mal zu seinen Lebensmittelfreunden in den Kühlschrank und hoffe auf deren Hilfe.

Die Vorfreude auf das Konzert wächst mit jeder viertel Stunde und ich hole mir ein Best of Album von Snow Patrol. Das ist natürlich nur ein Randinfo und hat mit der eigentlichen Geschichte nicht viel zu tun.

Es ist Abend und ich bekomme eine Nachricht. „Geht los“ die kommt von dem H von G. Der ist heute der Fahrer. Ich nehme die Nachricht ernst und gehe vor die Tür damit keiner auf mich warten muss. Ich gehe auf und ab, noch mal auf die Toilette, lese ein sehr dickes Buch und dann noch mal vor die Tür weil ich den Nachrichtenschreiber und zwei andere Personen die Treppen runter laufen höre. M und P sind auch noch mir dabei und wir sind eine lustige Vierer-Gruppe. P hat auch mein Ticket dabei und das ist nicht so ein hässliches Eventim-Ding sondern ein hübsches im Design des Albums und das passt ganz super in meine Sammlung.

Vor der Halle treffen wir noch den D und das finde ich gut. Gibt ja kaum einen Menschen der besser dazu geeignet ist vor einem Konzert getroffen zu werden. Wir haben uns ja eh schon lange nicht mehr gesehen und damit ist der Abend schon mal an einem vorläufigen Höhepunkt.

Die Vorband ist da und wirkt wie eine Mischung aus The Smith und einer Frau mit einem Galagher Bruder am Schlagzeug. Schlecht sind die nicht, hauen mich aber auch nicht aus den Socken.

Die Tocotronics kommen nach einer Weile mit guter Laune und großen Gesten um das zu machen was ich sehen will. Textbasierte Tanzmusik mit ganz viel Erinnerungen. Los geht’s mit Songs vom neuen Album und bevor ich jetzt in irgendwelche Details gehe kann ich sagen, dass die Jungs von allem etwas dabei haben und sogar Songs spielen von denen ich schon ganz vergessen hatte, wie sehr ich sie mochte. Höhepunkte sind der epische Progger das Geschenk, Kapitulation und This Boy is Tocotronic. Den spielen sie nur für mich. Das sage ich natürlich keinem sonst sind die anderen traurig.

Meine neuen Schuhe hatten ja auch noch ihre Rolle zu spielen. Während des ganzen Konzertes haben sie mir wieder ins Gedächtnis gerufen, dass man neue Schuhe erst mal einläuft. Das haben die natürlich nicht mir Worten versucht. Aua und Autsch waren die einzige Sprache die mein Schuhwerk zu sprechen vermochte. Fiese Dinger die. Zum Glück gab es noch den betrunkenen Tanztypen der sich ständig an mir rubbeln musste um seine Freude zu haben.

Irgendwann im Dunkeln bin ich wieder zu hause und liege auf meiner Couch. Mein Körper sendet mir schon mal klare Signale wie der nächste Morgen sich anfühlen soll und eins kann ich schon mal verraten, ich werde nicht enttäuscht.


Akt 2 Samstag

Ich wache auf und das erste was ich merke ist das Gefühl wenn dein Körper mit aller Gewalt in vier verschiedene Richtungen gehen will. Ich gucke erst mal ob ich Pferde sehe die an mir festgemacht sind. Da sind keine. Meine Erinnerung verrät mir, dass ich gestern auf einem Konzert war und der Wecker zeigt mir was mit einer fünf vorne dran. Ich bin enttäuscht und drehe mich noch mal um. Ganz kurz denke ich an den Fenchel in meinem Kühlschrank und schlafe ein.

Wann genau ich aufstehe weiß ich nicht mehr, es ist allerdings keine Uhrzeit für ein Wochenende.

Gestern hat mir noch eine Nachbarin von einem Krötentümpel erzählt an dem man gute Fotos machen kann. Weil ich nicht so viel zu tun haben will, mache ich mich auf den Weg zum Tümpel. Ich habe ca. 90 Minuten Zeit bis Besuch kommt und bin noch der Meinung, dass ich das locker schaffe.

Ich gehe also los und weiß erst mal wo lang. In den Wald. Davon gibt’s hier ne Menge und wenn ich sage ich weiß wohin, dann ist das eine sehr grobe Einschätzung und hat mit Details wenig zu tun. Es dauert nicht lange und ich bin da wo ich hin wollte um dann von da dort hin zu kommen wo ich sein will. Ich gehe also los, in eine Richtung die ich mal als da vorne beschreiben möchte und auch wenn ich kurz mal ein Stück zurück muss um ein anderes da vorne zu nehmen, bin ich doch guter Laune. Neben mir der Fluss, da geht man immer lang wenn man wo hin will und über mir die Sonne. Unterwegs treffe ich Hunde, Leute mit Fahrrädern, Leute in Kanus und Leute die alle wissen was sie hier machen. Das einzige was ich nicht treffe ist die Brücke die da sein soll wo es zu dem Tümpel geht an dem die Fotokröten wohnen sollen. Fluss ist genug da, daran kann es nicht liegen. Der schlängelt sich ständig neben mir her, liegt ruhig in seinem Flussbett und verhöhnt mich mit seiner nassen Existenz. „Hier kommst du nicht rüber.“ sagt er und grinst. Klar könnte ich umdrehen und den Weg nehmen den ich kenne, aber so bin ich nicht. Ich gehe weiter. Alleine gegen die Natur, Auge in Auge mit dem Biber und den Bäumen. Immer bereit die härtesten Prüfungen zu bestehen die ein stadtnaher Mischwald zu bieten hat.
Nach gefühlten Stunden komme ich an eine Brücke, gehe drüber und lasse den Fluss hinter. Die Brücke die ich gesucht habe, kommt auch bald. Um Fotos zu machen finde ich keine Zeit mehr, weil ich ja bald Besuch kriege. Der Rest ist Wald, ein fast leerer Akku und Snow Patrol.

Als mein Besuch kommt, bin ich noch ganz verlaufen und wir gucken erst mal das Phineas und Ferb Marvel Special. Dann geht’s los mit der X-Box. Island gegen Nordirland, wer zuerst so viele rote Karten hat, dass der Schiri das Spiel abbricht gewinnt. Es braucht fünf und ich hole mir die Trophäe. Weiter geht’s dann mit Football und Auto fahren. Weil mein Besuch so ein lustiges Tischlenkrad mit Gaspedal hat, kann ich ganz fundiert zu dem Entschluss kommen, niemals einen Führerschein machen zu wollen. Im Interesse aller Beteiligten. Zum Schluss gucken wir noch Rapunzel die Serie und ich bin immer wieder beeindruckt wie viel Geschichte man um eine Frisur bauen kann. Ich jedenfalls warte schon auf die nächste Staffel.

Der Rest des Abends wird hin und her geschaltet und dann ein Film über einen Skispringer geguckt. Das ist Wolverine mit bei und ich komme zu der Erkenntnis niemals Skispringer werden zu wollen.


Akt 3 Sonntag

Es ist viel zu früh für Sonntag und ich drehe mich noch mal um. Es ist nicht viel später und weil das Wetter es so mag, ziehe ich mir meine Laufklamotten an und sprinte los. Viel will ich nicht verraten nur das: Ich überlebe und von den Leuten in meinem Zimmer, bin ich der schnellste. Kurz überlege ich einen souveränen Staat zu gründen und mich zu den olympischen Spielen zu schicken. Dabei sein ist alles.

Wieder zu hause schlürfe ich einen Isodrink und setze mich auf die Couch. Da arbeite ich erst mal an meinem aktuellen Buch weiter und bin erst mal ganz zufrieden. Ich hab schon mehr als eine Idee wie es weiter und sogar zu Ende gehen könnte. Mit so einem Plan, macht das Schreiben auch wieder Sinn und ich schaffe gar nicht mal so wenig.

Beim Bäcker gibt’s zwei Brötchen mit Schokokrümeln und eins mit Walnuss. Das ist ein gesundes Frühstück und macht mich fit für den Tag. Der besteht dann aus einem Wechsel zwischen Computer, Fernseher und Küche. Ein bisschen was von allem ist auch was geschafft und ich kann Nachmittag ganz beruhigt mit dem D in den Wald gehen, wo wir den M treffen und uns zum Getränke trinken da hinsetzen wo frei ist. Dabei reden wir über alles was so los ist und was noch kommen könnte. Wir verplanen uns zum alle möglichen Dinge essen und überlegen, dass gerade nichts im Kino kommt. Zumindest nicht viel. Gemein hin nennt man so etwas dann einen schönen Abend und jetzt liege ich hier und suche die letzten Worte für meinen Blog. Dabei hab ich noch so viel zu tun. Da gibt es eine Ausstellung/Lesung die noch nach Texten ruft und ein neues Projekt von dem kaum jemand was weiß und ein YouTube Kanal und nicht zu letzt das Buch. Langweilig wird es auf jeden Fall nicht und ich bin schon mal gespannt was der Sommer alles macht.

Das Bild gehört zu Freitag.



Montag, 2. April 2018

Morgen ist heute schon gewesen

Es ist Ostermontag und über den Tag läuft drei mal Batman im Fernseher. Ein alter, ein neuerer und ein Trickfilm. Ich gucke Rapunzel die Serie. Da geht es gerade um das Pferd. Das Pferd ist eifersüchtig auf ein anderes Pferd. Das andere Pferd ist voll der Arsch und ich glaube das wird schon irgendwie gut ausgehen.

Noch vor Ostern hatte ich den Plan die freien Tage zu nutzen und etwas sinnvolles zu machen. Jetzt sitze ich hier und der Plan ist gescheitert. Die Couch hatte ihre ganze Macht entfaltet und mich in ihren Bann gezogen. Ich konnte mich nicht wehren.

Wie sich herausstellt ist das Arschlochpferd ein gesuchter Verbrecher und hat sich nur in den Palast eingeschmuggelt um was böses zu machen und alle zu töten oder so. Das fliegt natürlich irgendwann auf und jetzt gibt es eine wilde Verfolgungsjagd, die gipfelt natürlich in einem Kampf auf Leben und Tod zwischen den beiden Pferdchen und endet kindgerecht in einer Schlammpfütze.

Jetzt bin ich am überlegen was ich in den letzten Tagen noch alles gemacht habe, was es lohnt hier nieder zu schreiben. Ich könnte ja von meiner Ausstellung erzählen. Die ist am 13.04. und die Bilder sind schon da. Die muss ich nur noch in die Galerie bringen und dann hängen wir die auf und dann kommen Leute und hören bei der Lesung zu, die zur Ausstellung gehört und gucken sich die Bilder an und Musik wird auch noch gesungen und dann kaufen alle die Bilder und ich bin ein berühmter Künstler. Das weiß ich aber erst am 14.04. Ich werde dann Bescheid sagen.

Ein neuen Videoblog hab ich auch gemacht. Die werden immer ganz schön lang, ich überlege ob ich schneller reden sollte oder einfach weniger. Das Business ist echt hart.

Bei Rapunzel ist jetzt die Schwester der Königin zu Besuch und die wollen campen gehen und der eine muss lernen wie man sich benimmt und die Schwester ist voll doof und erzählt nur so peinliche Geschichten von früher. Die Schwester hat gerade Schimpfe bekommen. Ich denke trotzdem, dass die sich alle vertragen werden.

Ich werde mal gucken, wie ich meinem Tag noch ein Erlebnis abringen kann. Ich werde mir erst mal einen Tee machen und Rapunzel zu ende gucken. Das ist nicht sonderlich kreativ, aber immer noch besser als wieder ins Bett gehen.





Mittwoch, 21. März 2018

Buchmesse – 3 Tage, 3 Bücher und noch viel weiter Teil 3

Tag 3

Früh
Man kennt das ja. Der Schnee stöbert wie ein wilder durch die Welt und man selber möchte doch nur zum Konsum und sich Zimtdingsis zum Frühstück holen. Das wird nicht nur schwer durch den Schnee, es wird unmöglich weil die keine Zimtdingsis haben. Ich bin traurig und muss Käsebrötchen mitnehmen. Die sind beim essen ganz lecker und ich bin wieder kurz davor glücklich zu sein.
Wieder in Richtung Schnee geht es erst mal an der Nachbarstochter vorbei, die mir ihre schneeverklebten Handschuhe ins Gesicht drücken will. Panik in Gesicht und Stimme verhindern schlimmeres. Raus aus der Tür ist es dann auch wieder egal. Da kommt das weiße Zeugs von allen Seiten und schert sich nicht um Konventionen oder den öffentlichen Personennahverkehr.
Davon merkt man zuerst natürlich nichts. Die Bahn kommt und ich kann auch einsteigen. Die Bahn fährt los und alles ist gut. Die Bahn fährt weiter und macht so ruckelnde Bewegungen die mich stutzen lassen ob das gute Stück sein Ziel noch erreichen wird. Die Bahn macht noch eine ruckelnde Bewegung und ich habe die Antwort. Die Haltestelle schon in Sicht ist der Bewegungsdrang der Tram erloschen und ich steige ganz frech da aus wo der Bahnfahrer die Tür offen gelassen hat. Weit muss ich ja nicht mehr und als ich da bin gibt es ein Déjà-vu. Ich sehe eine Bahn stehen. Der Zugbegleiter schickt uns auf das gegenüberliegende Gleis und das Bild wiederholt sich. Alls was als Zug in die Richtung der Buchmesse will, hat mit dem bewegen aufgehört und ich muss mich neu orientieren. Am Hauptbahnhof geht’s dann wieder zur Straßenbahn und da bin ich nicht der einzige. Ungefähr fünf Millionen Menschen drängen sich an der Haltestelle und eine geduldige Frau mit Mikro erklärt im Minutentakt, man solle sich doch bitte verteilen. Die Bahn hält ja auch da hinten. Neben mit steht ein Mann der sich vom Gleis aus rein gedrängelt hat und plärrt nach seiner Frau, sie solle sich doch mit hier her stellen, weil hier doch Platz ist. Der Typ hat sie nicht alle.
Nach drei Bahnen kommt dann eine in die ich auch noch einsteigen kann und einen Sitzplatz gibt es auch für mich. Drei junge Menschen sitzen da und den freien Platz nehme einfach ich. In den nächsten zwanzig Minuten mache ich von meinem Recht Gebrauch und dränge ihnen eine Unterhaltung auf. Sie können ja nicht fliehen und weil wir alle zur Buchmesse wollen, sind wir auch eine Interessengemeinschaft und damit verbunden. Wenigstens vergeht die Zeit. Wir überlegen auch ein Kind, das zu einer Gruppe gehört, zu bestechen, damit es mal kurz „Ich glaub ich muss brechen.“ durch den Wagon ruft. Mal gucken wir sehr sich die Menschen um das Kinder herum noch von ihm weg komprimieren können.

Später
Ich bin pünktlich auf der Buchmesse um meinem vorher zurecht gelegten Plan umzusetzen. Die BiMaCo, eine befreundete Mangaconvention aus der alten Heimat hat heute eine Tombola im Angebot und die Preise können sich sehen lassen. Neben Postern, Blu Rays und noch mehr tollen Sachen gibt es auch ein Plüschdigimon. Das winkt immer zu mir rüber und will bei mir sein. Weil ich das auch will hole ich mir zehn Lose und was soll ich sagen. Ich besitze jetzt zwei Aufnäher, ein Poster und sieben streng limitierte Schlüsselanhänger.
In der Glashalle sind schon eine ganze Menge Cosplayer unterwegs und das finde ich gut. Ich kann Fotos machen und meine Visitenkarte an Menschen verteilen.
Durch Zufall treffe ich D und A wieder, wir wollten uns ohnehin treffen, doch hatten wir weder Zeit noch Platz ausgemacht. Dann eben so.
In den Messebuchhandlungen gibt es neben den neuesten Werken auch Bücher die es immer noch Wert sind gelesen zu werden. Der D hält mir eins von Neil Gaiman unter die Nase und weil ich den guten Neil mag, nehme ich das einfach mal mit. In der Abteilung Kinder- und Jugendbuch gibt es wieder die Bücher von so Katzenkriegern. Ich überlege mir den ersten Teil zuzulegen, lasse es aber dann doch. Die Neugier ist einfach nicht groß genug.
Der Rest des Tages folgt in Stichpunkten:

Ich gehe noch mehr Fotos machen. Viele Yoshis, Sonic und die Mario Brothers plus Prinzessin sind da. Dr. Who auch und ein paar von den Avengers. Dann hört mein Fachwissen auch langsam auf.

Ich lausche einem Vortrag über Polen und Syrien und esse mein Käsebrötchen.

Das Digimon ist weg und ich bin ein wenig traurig.

Ich überlege die neue Messe zu vergrößern, damit man nicht mehr so durch die Gegend gedrängelt wird.

Irgendwann finde ich mich auf meiner Couch wieder und bin ganz froh da zu sein. Mein Körper sagt er will nicht mehr und freut sich auf ganz viel Ruhe.

Das wäre mein Digimon gewesen.

Montag, 19. März 2018

Buchmesse 3 Tage, 3 Bücher und noch viel weiter Teil 2

Tag 2

Früh
Die Sonne die gestern noch auf den Planeten gestrahlt ist hat sich heute hinter einer Sammlung von Schneeflocken versteckt die Stück für Stück vom Himmel fällt und den Winter zurück bringt. Zum Frühstück gibt es heute Zimtdingsis aus dem Konsum. Morgenmagazin kommt auch wieder, nur ohne coole Autorentypen die ich auf der Buchmesse die zeit rauben könnte. Dafür kommt eine Nachricht von D der mit A auch zur Buchmesse kommt und damit sind wir zu dritt. Die Nachricht sagt mir, wann die Bahn bei lang kommt in der die beiden drinnen sitzen und damit haben wir einen Plan.
Sobald ich in der Bahn sitze, wird der Plan auch schon umgeworfen. Statt mit der Linie 1 zum Hauptbahnhof zu fahren, fahren wir mit der Linie 2 zum Leuschnerplatz. Von da geht es dann mit der S-Bahn zur Messe, mit Sitzplatz und schneller auch noch. Aufmerksame Leser werden merken, dass ich Gestern auch schon so zur Messe gefahren bin. Bei der Messe angekommen dürfen wir uns erst mal von der Konsistenz und der Temperatur der Schneeflocken überzeugen. Die sind wie Schneeflocken eben sein müssen. Klein, weiß, kalt und in der Überzahl. Zum Glück müssen wir nicht gegen die kämpfen sondern nur durch die durch laufen.


Später
Jacken abgeben ist ein sinnvolle Sache und wird auch gleich erledigt. Obwohl es ein zwei Termine gibt die D und A sich zurecht gelegt haben und auch ich noch ein Ziel vor Augen habe, gehören wir noch lange nicht zu den Leuten die wissen was sie tun. Weil shoppen gehen immer eine gute Idee ist, gehen wir erst mal zum Antiquariat. Da gibt’s alte Bücher die jemand nicht mehr wollte zu Preisen von denen ich keine Ahnung habe ob sie günstig sind oder eine Frechheit. Ich glaube beides stimmt. Der D gehört dann auch zu denen die wissen was sie da suchen, während ich mir erst mal ein Kriterium suchen muss, nach dem ich mich in die literarische Vielfalt stürze. Es dauert eine Weile, aber dann weiß ich was ich will. Ein kleines Buch soll es sein. Inhalt wird spontan entschieden. Ich sag es gleich, ich bin nicht fündig geworden.
Weil D noch in des Innere des Antiquariats will, gehen D und ich noch eine Runde durch die nähere Umgebung und treffen auch gleich eine ehemalige Arbeitskollegin von mir. Die arbeitet mittlerweile bei einem Verlag und verkündet nicht ohne Stolz, auch in einem der Bücher verewigt zu sein, die es hier zu bestaunen gibt. A, mit der ich noch weiter die Umgebung erkunde und kostenlose Postkarten jage, ist mit einem Gedicht in einer Literaturzeitschrift vertreten die es hier gibt und ich bin schon fast traurig, weil ich mit so etwas nicht angeben kann. Das stimmt so allerdings nicht. Durch die Freunde M und H von G die beide mit ihren Werken hier vertreten sind, bin ich in drei Büchern und einem Hörbuch als Fotograf/Grafiker vertreten und habe damit gewonnen. D ist in keiner Publikation erwähnt, das hab ich ihm aber schon gesagt.
Nur Minuten später, sind das Dreierteam D, A und ich wieder unterwegs zum nächsten Ziel. Der eben erwähnte H von G ist am Stand seines Verlages Anwesend und wartet auf Besuch. Gestern gab es Kaffee, heute ist Scotch das Getränk der Wahl. Darauf verzichte ich natürlich und fresse ihm lieber die Salzstangen weg. Als ich dann weiter will, muss ich D und A nur noch an einem Stand gleich in der Nähe abholen. Das hört sich natürlich nur so leicht an, wenn man nicht dabei war. Weil ich den Stand gleich in der Nähe nicht so schnell finden will irre ich erst mal eine Weile umher und dann noch eine Weile und noch eine Weile. Insgesamt bestimmt sieben bis zehn Minuten die ich planlos suchend in der Nähe umher laufe um die beiden dann, an dem Stand zu finden, an dem auch die Literaturzeitschrift wohnt, in der A ihr Gedicht veröffentlicht hat. Als wir dann noch den M finden schließt sich der Kreis.

So gegen Mittag, bestimmt
Weil wir eine Trennung auf Zeit für unausweichlich halten, gehe ich alleine durch die Hallen der Buchstaben, obwohl die Hallen ja mit Nummern benannt sind. Das mit den Buchstaben sage ich nur weil Buchmesse ist, wäre eine Hundemesse würde ich wohl sagen die Hallen der Vierbeiner oder so ähnlich.
Ich gehe als in die Mangahalle wo ich die Menschen der BiMaCo treffe, eine etwas kleinere Mangaconvention in Wolfen. Von denen schnappe ich mir Zwei und wir gehen ein wenig spazieren. Unterwegs kann ich meine ersten Bilder von Star Wars Menschen und anderen Phantasiewesen machen. Vor der großen Bühne kommen wir dann zum stehen und ich kann meinen Fehler von Gestern für heute korrigieren und etwas essen. Kalte Pizza ist immer noch der beste Powersnack. Auf der Bühne, steht gerade der Mensch der mich gestern mit Quizfragen zu kurzem Ruhm geführt hat und moderiert einen Comiczeichner der Wonderwoman auf ein weißes Blatt Papier zaubert. Danach können noch Fragen gestellt werden und das Publikum erweist sich als ziemlich schweigsam. Ich nutze meine Chance, drehe das Blatt mal rum und stelle jetzt die Fragen. N, eine von meinen zwei Begleitern fragt auch noch was, dann wieder ich und noch einer den ich nicht kenne. Da die Antworten nicht auf Richtigkeit geprüft werden, gibt es auch keine Preise zu gewinnen und wir geben uns mit den gewonnenen Informationen zufrieden.
Dann bin ich wieder alleine, weil meine kurzfristigen Begleiter sich um ihren Stand kümmern müssen. Die zeit nutze ich mit warten auf T, mit dem ich Fotos machen wollte und sowohl D und A als auch der M hatten versprochen sich hier irgendwann einzufinden. Die Zeit verbringe ich damit Menschen in ihren Cosplays zu fotografieren, Menschen zu treffen die ich schon eine Weile nicht mehr gesehen habe und eigentlich erst morgen sehen sollte und Taschentücher zu verschenken an Menschen die sich dieses japanische Getränk mit der Glaskugel gekauft und nicht mit der Kohlensäure gerechnet haben. Hätte ich auch nicht, zumal ich so eine Flasche heute schon geöffnet habe, und die war ohne Blubber.
Irgendwann kamen dann auch D und A und sonst keiner. Da sind wir weiter gegangen und haben uns noch an einem Glücksrad aufgehalten. Zwei mal drehen war gar nicht so billig und wohl deswegen konnte ich auch ohne Hauptgewinn ein Tüte voll mit Zeugs mit nehmen.

Nachmittag
Noch bei dem Glücksrad kamen ein paar Nachrichten von T, der sich entschuldigte und fragte ob ich doch noch Zeit habe um ein paar Fotos zu machen. Das hatte ich natürlich und seine Erklärung war ja auch verständlich, Mario Kart Turnier. Er hatte sich bis ganz weit nach vorne gespielt und zum Schluss noch Platz 3 oder 4 geholt. Auf jeden Fall ziemlich weit und auch wenn er zum Ende kein Glück mehr hatte und sein Gegner gleich drei rote Panzer hintereinander werfen konnte, kann er doch zufrieden sein. Die Fotos haben wir also noch gemacht und coole Mario Aufkleber hat er mir auch noch geschenkt.

Dann sind wir nach hause.

Na gut, so schnell ging es nicht. Nur die Reihenfolge ist mir nicht mehr ganz geläufig, deswegen noch ein paar Begebenheiten als Konvolut.

D kauft sich eine Überraschungstüte von Totoro. Wir sind nicht begeistert.

Ich kaufe mir eine Überraschungsbox mit japanischem Essen. Wir sind nicht begeistert.

In der Straßenbahn ist ein sehr lauter Teenager. Wir sind nicht begeistert.

Der Teenager hat Bücher gekauft. Ich bin verwirrt.

Es ist Abend und ich habe keine Ahnung was ich gucken soll. Zum lesen bin ich zu müde und für das Bett ist es noch zu früh. Nach zwei Tagen Buchmesse kann man eben nicht mehr jeden Mist gucken.

Das ist ein Bild mit ganz großen Stiften.