Sonntag, 19. Februar 2017

Back for Aua

Wenn man so alt ist wie man sich fühlt dann bin ich wohl so alt wie ich bin. Nicht, dass ich mich fühle wie sechsunddreißig. Das kommt gar nicht in die Tüte und ich wüsste auch nicht wie ich das machen sollte. Es ist eher so, dass ich mich kopflig fühle wie zwölf. Trickfilme sind immer noch cool, das Wort Pimmel reicht schon um mir ein Kichern zu entlocken und Star Wars ist eine tragbare Modekollektion. Auf der anderen Seite, ist da mein Körper der mich in den letzten Tagen gepflegt am Boden hält und mich spüren lässt wie wenig er mich mag. Ganz vorne dabei der Rücken. Der hat sich letzte Woche schon gemeldet, worauf hin ich einfach mal mit Sport reagiert habe und das Problem zum Freitag schon als gelöst empfand. Bis der Samstag Morgen mit einem Dialog begann den man sich wie folgt vorstellen darf.

Toni: „Guten Morgen Tag, heute geh ich ein wenig shoppen. Ne hübsche Hose und noch ein Hemd, das wird super.“ Er geht ins Bad und beginnt etwas zu fühlen.

Rücken: „Na du Frechdachs. Dir geht’s wohl zu gut. Einfach so hier rumlaufen is nich.“ Der Rücke macht so voll krasses Autsch.

Toni: „Aua Aua Aus, was soll denn der Mumpitz. Hast du einen am Sender. Mach mal ruhig da hinten.“

Rücken: „Nö“

Der Rest des Tages ist dann Watschelgang mit Gesicht verziehen. Ein schickes Hemd hab ich trotzdem gekauft. Zwei sogar, nur das eine hab ich vorher nicht anprobiert. Als ich es dann zu hause über meinen verkrümmten Leib gezerrt habe, sah ich so bisschen aus wie der Elefantenmensch, nur in scheiße. Hosen gab es dagegen nicht für mich. Obwohl ich gesucht habe. Echt jetzt. Problem war nur, dass die meisten Hosen als Jeans im Laden hängen und ich darauf so gar keine Lust habe. Bin ja nicht auf ner Farm groß geworden. Die anderen Hosen gibt’s dann nur in Größen die nicht meine sind. Zum Glück bin ich hartnäckig und hab noch in einem Laden vorbei geschaut der mit Hoffnung gemacht hat. Game Stop, da gab es jetzt auch keine Hose, aber ein Transformersspiel und was mit Horror. Das ist wirklich so bisschen gruselig. Schon nach den ersten fünf Minuten hing ich Kopf über im Keller von einem Metzgertypen der so als Hobby Leute zerteilt. Gegen ihren Willen und kleckern tut der auch wie Sau. Naja vor dem muss ich immer weg laufen und dann Knöpfe drücken. Pädagogisch wertvoll ist das nicht, soll es ja auch gar nicht. Die nette Verkäuferin war aber echt nett und beim nächsten mal soll ich ihr erzählen wie das Spiel ist. Ich werde ihr sagen, dass ich keine Angst hatte. Weiß aber noc nicht ob das bis dahin noch stimmt.
Ein Notizbuch hab ich mir noch gekauft und was rein geschrieben. Voll krass.
Irgendwann bin ich dann wieder nach Hause, hab was gekocht und gegessen und einen Filmabend gemacht und so Kram eben. Worauf ich eigentlich hinaus wollte, war das gefühlte Alter von achtzig oder so und wenn ich das mit zwölf addiere und dann durch zwei dividiere bin ich bei sechsundvierzig. Wegen dem gaußschen X-Faktor dividiere ich da noch Zehn, ist ja klar, und komme auf mein eingangs erwähntes Ergebnis. Das ist natürlich für keine Seite befriedigend. Der sechsunddreißig Jährige der ich ja nun mal bin will sich nicht fühlen wie achtzig und der Zwölfjährige in mir kotzt rum weil er noch nicht sechsunddreißig sein will. Der hat eh schon schlechte Laune, weil wir seine Lieblingssendung auf KIKA verpasst haben.
Was ich eigentlich damit sagen will ist, ich hab mir gestern noch ein Pikachu Sonnenschirmkäppi schenken lassen und das hat Björn jetzt auf.

Das Bild macht schon Sinn.