Dienstag, 28. März 2017

Buchmessse 2017 eine Tasse, noch eine Tasse, Lose, ganz viel Sailor Moon und Bücher II

Freitag

Tag 2 „Noch mehr gucken jetzt zu zweit“

Es geht weiter. Buchmesse, ich und noch viel mehr Leute die ich gar nicht kenne. Während Gestern noch Horden von desinteressierten Schülergruppen durch die Gänge liefen und ihre Aufgabenblätter ausfüllten, ist das Publikum heute schon bunter gemischt. Hauptsächlich Menschen bevölkern die Hallen und gucken klug, interessiert oder zumindest kompetent. Damit kann ich nichts anfangen und begebe ich wieder in die Manga Halle um dem Glücksspiel zu frönen und auch den M zu treffen. Der ist auch hier und verteilt Heißgetränke oder Eis an das Zielpublikum. Ich nehme Tee und gewinne an anderer Stelle das coolste überhaupt. Eine Fox Mulder Actionfigur mit eingewickelter Leiche und Trage.

Als es um elf ist verlasse ich kurz den Sündenpfuhl um J zu finden. Die wollte auch kommen nur als jemand anderes. Das macht man heute so und es heißt Cosplay. Meist weiblich und jüngeren Alters stellen die Cosplayer verschiedene Figuren aus dem Manga / Anime / Fantasy / Rollenspiel / eigentlich alles Mögliche-Bereich dar. Ich bin da jetzt kein Fachmann habe aber genug Vorkenntnisse um einige der Charaktere zu erkennen. Es sind alle als Sailor Moon da. Alle, Alle, Alle. Ohne Ausnahme. Alle sind Sailor Moon. Nur ein oder zwei Zeldas sind vertreten. Wer Zelda nicht kennt. Das ist der Held aus der Videospielreihe. J ist auch als Sailor Moon da. Deswegen finde ich sie auch nicht gleich, weswegen ich schon Verzweiflung in mir aufkommen spüre. Dann muss ich erfahren, dass der Eingang für J ein anderer Ort ist, als für mich. Mit diesem Wissen ist es schon einfacher sich zu finden und schon bald sind wir zu zweit und damit doppelt so viele wie gerade eben noch. Eigentlich zu dritt, aber den Namen hab ich vergessen.

Zu zweit (eigentlich zu dritt) geht es sich auch viel leichter durch die Messe und wir gehen noch mal schnell am Glücksrad drehen. Dabei geht es wieder in die Vollen und ich kann eine Supermann Tasse mein eigen nennen. Die wird zwar nicht lange meine sein, hat ja der Nachbarsjunge noch Geburtstag, doch für den Moment ist es schon schön und ich freue mich einfach mal darüber.

Weil wir uns noch nicht reichen geht’s auch bald weiter zum andere Leute treffen. Unterwegs erfreue ich mich an den vielfältigen und schönen Sailor Moons die hier in allen Farben und Formen durch die Gegend laufen. Die Freunde von J sind natürlich auch alle Sailor Moon. Von denen und von J mache ich auch gleich ein paar Fotos und wir gehen weiter. Erst mal bisschen Shoppen. J sucht nach einem Plüschtier, dass auch ihren Vorstellungen entspricht. Ein Hase oder ein Alpaka in weiß oder hellbraun oder was weiß ich. Damit sind wir auf jeden Fall eine Weile beschäftigt und ich entdecke plüschige Riesensushis die ich schon nett finde. Die Sushis lasse ich liegen und J nimmt ein Alpaka bei sich auf. Ich nenne es Hasi und alle sind glücklich.

Glücklich bin ich auch als wir dann in einem Café sitzen und unsere alten Körper ausruhen können. Da treffen wir noch mehr Freunde von J und ich hege den Plan eine Armee aus Freunden von J aufzubauen. Die Weltherrschaft ist unser erstes Ziel. Mittagessen das zweite und dann das ganze Universum. Daraus wird erst mal nichts, weil wir uns unsere Einkäufe und Gewinne zeigen mit einen anschließenden Fachdiskussion über alles was mit Filmen, Videospielen und so weiter zu tun hat.

Zum Schluss sind J und ich wieder zu zweit und warten auf unsere Abholung. Das war schon gut und fast alles über der Gürtellinie freut sich auf den nächsten Tag. Die Beine und der Rücken wollen ein Veto einbringen, dürfen aber nicht.

J und Ich

Buchmessse 2017 eine Tasse, noch eine Tasse, Lose, ganz viel Sailor Moon und Bücher

Donnerstag

Tag 1 „Nur mal gucken“

Buchmesse in Leipzig und ich bin dabei. Wie ein kleines Kind sich auf Weihnachten freut, freue ich mich auf die Buchmesse. Da gibt’s ganz viele ganz tolle Dinge zu entdecken und klüger wird man auch noch. Super Sache das. Ich stehe also früh auf, nicht so früh wie ich wollte, aber auch nicht zu spät und beginne den Tag mit einem Frühstück, das mich durch die nächsten Stunden bringen soll. Brötchen und eine halbe Kuh als Gehacktes sind eine gute Grundlage um nicht den Hungertot zu sterben und lecker ist es auch noch.
Gestärkt und Motiviert bin ich dann auch bald unterwegs und auch ein wenig genervt von den Menschen die es sich trauen das selbe Ziel zu haben wie ich und damit wertvolle Sitzplätze blockieren. Das ist frech, doch ich bin gut gelaunt und lasse es geschehen. So weit ist der Weg auch nicht und irgendwann kommen wir alle an und sind schon beim Aussteigen voll krass belesen und übelst gebildet. Zu meiner krassen Bildung kommt jetzt auch noch eine gute Vorbereitung und ich stürme mit einem Plan in der Hand zu der ersten Lesung die ich mir angucken will. Das ist nicht nur voll klug, es ist auch sinnlos. Die Lesung die ich unbedingt sehen wollte, fällt natürlich aus und ich komme mir schon so ein bisschen vor wie ein Kind zu Weihnachten. Nur hat das Kind eben keine Feuerwehr mit Drehleiter, Feuerwehrmann Actionfigur, elektrischem Sound und Licht, so wie einer speziellen App für das Smartphone bekommen. Nein es gab einen Pullover mit Landschaftsmotiv. Da stehe ich also mit dem Pullover und weiß noch nicht wie ich das finden soll. Weil ich aber belesen bin kann ich dem Schild entnehmen, dass die vorherige Vorlesende einfach länger macht und ich setzte mich erst mal hin. Muss das eben reichen.

Was die meisten hier nicht wissen, ich schreibe nicht live. Ich bin im Moment gar nicht mehr auf der Buchmesse und das macht mich irgendwie zum Herrscher über die Zeit. Während du hier liest kann es schon viel später sein bei mir und du merkst es gar nicht. Auf jeden Fall hab ich gerade mal nicht geschrieben und bin einkaufen gegangen und hab Flurwoche gemacht. Flurwoche ist auch sei Wort. Flurwoche. Was soll das überhaupt heißen. Ist die Flurwoche die kleine spießige Alternative zum Lichtjahr. „Den Warp-Antrieb auf volle Leistung. Acht Flurwochen und Energie.“ Kann ich mir nicht vorstellen.

Egal, weiter geht’s mit Donnerstag und Buchmesse. Die nächste Lesung die ich mir angucken wollte war dann doch nix und auch die danach war schon daran gescheitert, dass so viele Leute da rumstanden, obwohl der den ich sehen wollte noch nicht mal da war, dass ich keinen Bock mehr hatte. Ich blieb zwar eine Weile stehen und schaute wem die Leute da an den Lippen klebten, erkannte den Typen allerdings nicht. Erst als eine Einblendung einen Namen zeigte den ich mir nicht gemerkt habe, bin ich gegangen.

Weil die Buchmesse zusammen mit der Manga-Con stattfindet bin ich natürlich immer wieder da rüber gelatscht und habe mich an verschiedensten Glücksspielen ergötzt. Eine Tombola wo man fast nichts gewinnt und ein Glücksrad, bei dem man immer etwas gewinnt haben mich in ein Karussell der Gefühle geschubst aus dem ich bis Sonntag nicht mehr rauskommen sollte.

Wer jetzt Lust hat auf ein Sammelkarten-Monster-Sonstwas-Spiel, kann gerne vorbei kommen. Davon habe ich jetzt ein paar.