Dienstag, 25. August 2015

Arbeitslos Tag 23 Eine Beobachtung

Ich möchte Sie herzlich willkommen heißen in unserer neuen Ausgabe von „In der Natur“. Heute haben wir ein ganz besonderes Wesen, das es zu beobachten gilt. Es ist ein ausgewachsenes Toni in der freien Wildbahn.
Wir schleichen uns vorsichtig durch sein Revier und da sehen wir es auch schon liegen. So früh am Morgen liegt es noch in seinem selbstgemachtem Nest und schläft tief uns fest. Schön anzusehen ist das zwar nicht, aber die Natur liebt ja alle ihre Kreaturen und so hat diese hier einen Platz in unserer Welt gefunden. Oft findet man es da wo es Kekse oder Kuchen gibt und auch in der Nähe von Fernsehern kann man immer wieder welche sehen.
Jetzt wird es langsam wach und wir ziehen uns wein wenig zurück. An seinem unkontrollierten Gang können wir erkennen, dass das Toni noch nicht ganz wach ist und noch ein wenig braucht bis es die Welt um sich herum begreift.
Nach seinem morgendlichen Ritualen geht es heute auf die Jagd. Es bereitet sich darauf vor in dem es die üblichen Jagdfelle anlegt und bunte Schuhe dazu. Jetzt müssen wir uns ein wenig anstrengen um an dem Toni dran zu bleiben. Schon zu beginn seiner Jagd läuft es los, als hätte es ein Spur erschnüffelt. Es läuft einfach weiter und weiter. Über mehrere Kilometer kann so eine Treibjagd gehen und man sieht dem Toni die Erschöpfung auch an. Irgendwann kommt es von seiner Jagd zurück zu seinem Revier. Leider hat es auch diesmal keine Beute dabei und das ist auch die Regel, da das Toni ein sehr sehr schlechter Jäger ist. Einige Experten sind der Meinung, dass das Toni einfach seinem Geruch hinterher läuft und daher auch immer wieder zurück zu seinem Revier kommt.
Es ist ein wenig später und wir sehen das Toni ausgeruht in seinem Revier vor einem Computer wo seinen täglichen Beschäftigungen nachgeht. Es scheint eine Art Screen zu machen, der sich jedoch aus unserem Versteck nur schwer erkennen lässt. Zwischendurch geht es auch zu seiner Kamera, macht einige Bilder um dann wieder an seinem Computer zu hocken und mit seiner Beschäftigung fortfährt.
Um die Mittagszeit herum, sehen wir das Toni plötzlich in Bewegung. Wir können sehen wie es sich zu einer Futterstelle bewegt um dort etwas zu essen in seinen Rückensack zu tun um damit wieder zurück zu seinem Revier zu laufen. Dort wirft es die Nahrung in ein Loch an der Wand und nimmt im Tausch dafür andere Nahrung raus. Die werden dann von ihm in einem anderen runden Loch mit Wasser vermischt und auf primitive Weise erhitzt. Wenig später sehen wir das Toni wie es sich das nun wässrige und nicht mehr kalte Essen in den gierigen Schlund schüttet. Es ist kein schöner Anblick.
Als dann die Folge Grimm zu Ende ist, verlässt das Toni sein Lager und wechselt in einen anderen Teil seines Reviers. Dort sitzt es wieder am Computer und haut auf possierlich auf die Tasten, als wüsste es was es tut. Das macht es eine ganze Weile bis Karl kommt und die beiden gehen Kuchen holen.
Später sehen wir das Toni wieder wie es erneut an seinem Computer sitzt und mit den Tasten spielt. Hier wollen wir es auch verlassen und wünschen ihm noch viel Glück bei dem blöden Gewinnspiel wo man für das Foto klicken kann und so.

Das Auto von Actionman

Freitag, 21. August 2015

Arbeitslos Tag 20 Die schwarze Krawatte

(Kopfstimme heute: ein Literaturcafé, auf der Bühne ein Mann mit schwarzer Kleidung, er raucht viel und trinkt Wein, seine Stimme ist sehr hektisch und aufgebracht er betont alles sehr genau)
Es ist der Morgen des 20. August. Die letzte Nacht war dunkel und mein Schlaf unruhig,so unruhig wie er schon öfters war, aber nicht immer, eben ab und zu und ich stehe trotzdem sehr früh auf. Ich stehe nicht einfach so auf, denn ich habe etwas vor. Gut, man hat ja immer etwas vor und wenn man nichts vor hat und einfach nur auf der Couch liegt und den Teppich krault oder an die Decke starrt, so ist auch das ein Vorhaben, wenn auch eher nutzloser Natur. Der Teppich ist mir gerade egal, denn wie gesagt ich habe etwas vor. Doch bevor ich mich meinem Vorhaben widme, muss ich mich erst in den Tag finden. Der ist ja nicht einfach so da, nur weil die Sonne ihre Bahn am Himmel zieht und alles was unter ihr liegt in ein Licht taucht, dass uns nicht nur sehen lässt wo wir hingehen. Nein sie lässt uns leben, jeden Tag aufs Neue können wir die Sonnenstrahlen in uns aufnehmen und ihre Energie spüren, die uns zu mehr macht als der bloßen Existenz die wir sein könnten. Der Himmel ist bedeckt ich habe schlechte Laune. Ich muss trotzdem in den Tag kommen, Zähne putzen, duschen, Pipi machen. Frühstück gibt es noch nicht oder doch. Eine Nektarine, Brot und einen kleinen Milchreis mit fünf Körnern. Karottensaft. Den habe ich gerade im Netto gekauft, als ich Wäsche waschen war. Jetzt fehlt mir ein kleines Handtuch.Ich mag dieses Handtuch, auch wenn diese kleinen Handtücher die wieder so weiß geworden sind wie ich sie damals gekauft habe. Egal, ich habe etwas vor.
Nach dem Frühstück pumpe ich Luft auf, das Fahrrad braucht das von Zeit zu Zeit und auch wenn viele meinen, ich könnte auch zu Fuß gehen, will ich das Fahrrad nehmen, ich mag es einfach heute so. Ich sitze auf dem Fahrrad und fahre, das ist ja auch Sinn der Sache und ich fahre so und denke über mein Vorhaben nach und bin der Meinung, dass das was ich da vorhabe nicht lange dauert.
Ich komme an, schließe mein Rad an den Fahrradständer und bin froh, dass es den gibt. Er gibt mir Sicherheit in einer Welt in der es doch so unsicher sein kann und jeder Halt den man kriegen, gierig umklammert wird von den Menschen die sonst nichts mehr sehen im Leben und die nicht wollen, dass ihr Fahrrad umkippt. Ich gehe in den Laden und will mein Vorhaben hinter mich bringen. Es klappt nicht. Das Angebot dieses Geschäftes kann mir nicht helfen. Ich gehe in den nächsten Laden und werde enttäuscht. Ich sehe ein weiteres Geschäft. Nach einem kurzen Schimmer der Hoffnung gehe ich mit gesenktem Kopf wieder raus. Ich gebe nicht auf und laufe zielgerichtet durch die belebten Straßen, vorbei an Menschen deren Gesichter ich nicht kenne, die mich aus ihren Augen auch nur so sehen wie es ihnen gerade passt. Das nächste Geschäft ist ein großes Geschäft und las ich wieder gehe piept es und die Frau hinter dem Tresen meint ich müsste das nächste mal das andere Törchen benutzen und ich denke nur so beim mir: „Es gibt kein nächstes Mal.“
In der Not gehe ich in noch einen Laden und trete auf das Kabel eines Staubsaugers. Dann fahre ich weiter, dahin wo es keine Fahrradständer gibt und ich stelle mein Rad vor ein Reisebüro und ein wenig Hoffnung keimt da noch in mir und es dauert kein zehn Minuten bis auch diese vom Stiefel der Enttäuschung zertrampelt wird. Ich fahre nach hause und esse ein Stück Salami.
Die Uhr erinnert mich daran, dass ich noch einen anderen Weg einzuschlagen habe und ich muss mein Vorhaben noch länger vor haben als ich es vor hatte.
Ich gehe in den Laden, ich warte kurz dann kommt Amy und ich warte noch eine Weile und dann warte ich noch ein wenig und dann lege ich mich hin und wir reden über alles mögliche und auch mit der anderen die da noch ist und Lisa kommt auch irgendwann und ist ganz überrascht und wir reden noch ein wenig und nebenbei tätowiert sie mich und jetzt hab ich eine blaue Polizeinotrufzelle auf den Arm und einen kleinen Kerl und Muster.
Ich gehe ein Stück, dann fahre ich wieder und nicht viel Später finde ich mich da wieder wo das Leben tobt. Menschen laufen auf und ab ganz ohne Ziel oder sie scheinen nur so und aus ihren Händen wachsen Plastiktüten und sie lächeln und sie stehen Schlange und am Rand steht einer mit Gitarre der einsam seine Lider singt. Ich kann mich dem nicht entziehen und steige ein in die Masse der Plastiktütenmenschen. Ich lasse mich treiben bis zum H und M und da kauf ich dann endlich meine schwarze Krawatte die ich schon den ganzen Tag suche. Teuer ist sie such nicht und jetzt bin ich aber auch müde.

Mittwoch, 19. August 2015

Arbeitslos Tag 19 Heute in schwarz weiß

(Die Vorlesestimme im Kopf sollte Humphrey Bogart sein oder zumindest einen Trenchcoat tragen)

Es ist noch früh am Morgen, als ich wach werde. Meine Stadt liegt noch im dunklen. Obwohl, das tut sie eigentlich immer. Hier hat jeder sein Geheimnis und mindestens eine Leiche im Keller. Ich nehme mich da nicht aus. Das kann ich aber auch schlecht vermeiden in dem Business in dem ich tätig bin. Meine Stadt ist übrigens LE, auch das Chicago Sachsens genannt.
Durch das Fenster sehe ich die Lichter der Müllabfuhr blinken. Das nervt schon ein bisschen und ich muss sie zur Strecke bringen. Doch nicht jetzt, ich hab mir noch nicht die Zähne geputzt.
Bevor ich mich da raus in den Dschungel wage, schreibe ich erst mal zwei Bewerbungen. Es sieht echt mies aus mit Aufträgen in letzter Zeit. Auch ein harter Hund wie ich muss da gucken wo er bleibt. Plötzlich klingelt es an der Tür. Eine hübsche Blondine braucht meine Hilfe. Ihr Mann ist verschwunden und sie weiß nicht an wen sie sich sonst wenden soll. Bei den Bullen war sie schon, aber die können nichts machen sagen sie. In einer Stadt wie dieser sind die ohnehin unterbesetzt, da können die sich nicht um alles kümmern. Sie fleht mich an, ihren Fall zu übernehmen. Ich schaue ihr tief in die Augen und sage: „Hey du, ich klär das schon.“ Na gut das hab ich nicht gesagt. Ich habe geschwindelt. Es hat gar nicht geklingelt.
Irgendwann gehe ich dann doch raus und die Kälte zieht mir sofort in die Knochen. Ich lasse mich davon nicht beeindrucken und ziehe einsam durch die Gassen der Stadt. Ich muss noch einkaufen. Putenschnitzel und Milchreis mit fünf verschiedenen Körnern. Das und noch viel mehr, bringe ich nach hause. Unterwegs fällt mir eine Baustelle mit einem großen Kran auf. Ich werde sie zur Strecke bringen, nur nicht jetzt. Ich muss ja einkaufen.
Nach dem Frühstück, mit 5 Korn Joghurt, mache ich mich schon wieder auf den Weg. Ich nehme das Fahrrad und merke, dass ich Luft aufpumpen müsste. Vorher bringe ich noch was ganz dolle schweres auf den Dachboden. Kurz bevor ich an meinem Ziel angelange, sehe ich wie ein Mann über eine rote Ampel geht. Ich werde ihn zur Strecke bringen, nur nicht jetzt. Die Ampel ist ja noch rot, da muss man warten.
In der Stadt mache ich verschiedene Besorgungen. Zum Glück muss ich meine Waffe nicht benutzen. Das hätte ich jetzt nicht gebrauchen können.
Auf dem Rückweg sehe ich einen jungen Mann der kleinen Kindern das Inlineskaten beibringt. Ich werde sie zur Strecke bringen, aber nicht jetzt. Ich will ja nach hause.
Als ich wieder in meiner Wohnung ankomme, springen meine Alarmsirenen an. Irgendetwas stimmt nicht. Ich bin vorsichtig und spähe durch das Fenster. Hinter der Tür warten Messer Joe, Knüppel Ben, Pistolen Sven, Big Fitje und der Schubsende Sven. Die wollen bestimmt nicht zum Kaffee vorbei kommen. Weil ich weiß was mich erwartet, kann ich sie überrumpeln und nach einem kurzen Handgemenge liegen sie auf dem Boden und ich kann mir jeden einzeln vorknöpfen um zu erfahren was sie von mir wollen. Das stimmt natürlich auch nicht. Ich bin echt ein schlimmer Schwindler.
Zum Mittag esse ich die Putenschnitzel. Die passen nicht alle in die Pfanne. Das ist ärgerlich. Ich werde sie zur Strecke bringen, gleich hier und jetzt. Nebenbei gucke ich noch Iron Man 2. Das ist ein toller Film.
Der Rest vom Tag ist ziemlich ereignislos und ich kann die Füße hochlegen. Aber da draußen wartet nur der nächste den ich zur Strecke bringen muss.


Gerade eben hat es doch noch geklingelt. War der Hermesmann mit einem Paket für die Nachbarin. Ich werde ihn zur Strecke bringen, nur noch nicht jetzt. Der muss ja noch die Benachrichtigungskarte in den Briefksten werfen.

 Bild passt.

Dienstag, 18. August 2015

Arbeitslos Tag 18 Heute mit Lyrik

Der Regen platscht vom Himmelsdach, dröppel dröppel.
Der Fuß pitsch, patsch das andere Gebein. Ich gehe Küchenrolle kaufen.
Nektarinen auch, die die Netto Hure so günstig in ihrer groben Auslage zum Kauf bietet.
Zahnbürsten, hart, zwei Stück, auch nicht teuer.

Hinfort du nasses Ding.
Auf den Kleiderbügel mit dir, auf dass du über deine Fehlbarkeiten grübeln.
Ein neues Kleid kommt schon heran, wärmt mich und schmückt mich gar fein.
Und Söckchen vom Spiderman sind die Zierde die es braucht. Glück ich hab dich an den Füßen.

Die Couch sie hält mich über den Mittag hinweg.
Der Faule bin nicht für wahr. Doch ist es auch keine Welt die ich bewege, einen Teller in den Abwasch höchstens.
Ein Hund singt vor dem Fenster das Lied seiner Leute. Wuff Wuff Wuff Kläff Kläff
Ich esse Brot und Käse.

Der Blick in die Welt erzählt nichts Neues.
Nass kommt es von oben und unten bleibt es liegen.
Ich bring die Tonne vor die Tür und ziehe mich zurück.
Die Simpsons leisten mir Gesellschaft und geben sich hin, wie ich ihnen in das Leben blicke und an ihrem Schabernack erfreue.

Ich gehe Brötchen holen.
Der Himmel weint noch immer und ich senke den Blick, damit mir nichts ins Auge tropft.
Die Straßen sind gesäumt von blauen Tonnen, ganz ähnlich der die ich heute selber auf den Gehweg stellt. Doch sehe ich den Unterschied. Im Detail liegt es begraben. In der Form vom weiten kaum zu unterscheiden sehe ich was dort gemacht. Windschnittiger und viel moderner, sind die blauen Deckel und auch der Rumpf für die Rennstrecke wohl gemacht. Ich bin verwirrt und frag mich wer das braucht. Renntonnen so ein Unsinn.

Die Klingeln schreit quer durch die Welt. Klingel klingel klingel
Emma steht vor der Tür. Sie ist heut Gast.
Eine neue Uhr hat sie. Gucken soll ich. Selber sieht sie nichts.
So ist die Jugend, verloren in der modernen Technik und wenn sie einen Kuchen backen sollen, wissen sie nicht wie.

Draußen neigt sich der Tag einem nassen Ende. Hier drinnen ist es trocken aber spazieren gehen tut hier keiner.
Auch Björn hat nichts zu sagen. Er hält sich bedeckt, trägt eine Maske. Stormtrooper ist er jetzt.
Ich warte bis die Nacht sich über den Regen legt und vertreibe die schlechten Gedanken mit Keksen oder Nutellabrötchen. Die Kekse will ja Emma haben, da bleibt nix für mich.

Die Birne darf nicht zum spielen raus, es regnet.

Montag, 17. August 2015

Arbeitslos und der Tag ist gar nicht so lang. Tag 17

Montag ist der erste Tag der Woche und kann schon entscheidend für die restlichen 4 Tage sein. Ich könnte liegen bleiben und dann auch bis Samstag einfach im eigenen Saft liegen und warten bis ich schmecke. Ich könnte aber auch gegen fünf aus dem Bett hopsen, durch den Wald joggen und bis zum Freitag einen Baum pflanzen, die Wale retten und einen Kuchen backen. Ich sag es wie es ist. Ich war nicht joggen. Liegen geblieben bin ich aber auch nicht und hab mich dann einfach mal für einen Weg der Mitte entschieden.
Ich mache den Abwasch und fühle mich auf meine eigene Art dann doch episch. Weiter geht’s mit dem Schreiben an einem größeren Projekt. Das nimmt langsam Form an und wird wohl mehr als ich am Anfang noch geplant hatte. Natürlich werde ich hier nix weiter verraten und peile einfach mal Weihnachten an um so weit fertig zu werden, das ich dann sagen kann ich bin so weit fertig.
Wer vorher plant, muss sich um Beschäftigung nicht kümmern. Da ich schon letzte Woche in Folge zufälliger Recherche vom überflüssigen Zeitkontingent von M erfahren habe, treffen wir uns heute in Leipzig zum was machen.
Wer nicht genug plant steht dann doch bald da und hat ein Fragezeichen zu viel im Kopf. Teil 1, das Treffen am Bahnhof hat schon ganz gut geklappt. Teil 2, das mit dem Machen gestaltet sich schon schwieriger. Das Wetter macht nicht den Eindruck, als könnte man sich einfach mal in den Park werfen. Da bleibt erst mal nur die Innenstadt um sich zwischen Kultur und Konsum die Zeit zu vertreiben. Bevor das in die Vollen geht, essen wir noch lecker Kung Fu Teller und die werden immer besser. Diesmal drehten sogar leckere Süßspeisen ihre Runden auf dem Karussell. Fortschritt durch Nachtisch.
Weiter geht’s in ein Elektronikfachgeschäft und ich kaufe DVD Rohlinge. War jetzt nicht so spannend.
Unser Marsch führt uns dann weiter zu Müller wo wir gucken ob sich nicht eine schöne Alternative zum planlosen Rumlaufen findet. Ein Film den man gucken könnte. Einer der beiden gefällt. Den finden wir nicht. M kauft einen Film für seine Schwester, ich kaufe Iron Man. Jetzt haben wir eine Menge Zeit und gehen erst mal Eis essen. Das ist bei dem Wetter eher nicht so sinnvoll und eher eine Gewohnheit die zu den letzten Wochen gehört, wo Eis essen quasi vom Überlebenstrieb gesteuert wurde. M nimmt den Karamelbecher und ich den mit After Eight Geschmack. After Eight, diese Süßigkeit die eigentlich keine ist. Minztäfelchen in Schokolade. Das ist wie Hustenbonbon im Kakao und so schmeckt der Becher dann auch. Ich würde nicht sagen schlecht, damit tut an ja dem Eismann unrecht. Es ist einfach nicht mein Ding und mein Magen erinnert mich immer noch daran.
Nach dem Eisbecher ist immer noch eine Menge Zeit und wir gehen noch mal in die Höfe am Brühl. Nur mal gucken eben oder auch was kaufen, auf jeden Fall die Zeit hinter uns lassen.
Zuerst treibt es uns in einen Adidas Laden da gibt’s aber nix. Dann ein Vans Laden, da gibt’s auch nix. Ein paar Schritte weiter und wir stehen im LEGO Laden. Da ist es schon besser. Es gibt neue Legofiguren. Monster und Geister die alle voll cool sind und unbedingt mit mir kommen wollen. Zwei von denen schaffen es dann auch und ich verstaue sie im Rucksack. Wir entdecken noch ein Legosuchspiel bei dem man Gegenstände in einer kleinen Legowelt suchen muss und scheitern schon fast an der ersten Aufgabe. Wir lösen sie und gehen weg. Danach geht’s noch in einen Modeladen der auch nix hat und es ist spät genug um zum Bahnhof zu gehen.
Der Rest ist Routine. Wir warten, der Zug kommt, wir sagen tschüss und ich gehe nach Hause.
Da wird es noch mal spannend. Ich packe meine Einkäufe aus und Iron Man direkt in die X Box zum Gucken. Ich mache es mir gemütlich und mache mich an meine beiden Legotüten. Ich öffne die erste und finde einen Gargoyle. Das sind graue Steintypen mit Flügeln und Hörnern. Das gefällt mir. Ich öffne die zweite und finde einen Gargoyle. Das sind graue Steintypen mit Flügeln und Hörnern. Das gefällt mir nicht. Sechzehn, es gibt sechzehn verschiedene Figuren. Ich greife in eine volle Kiste und habe zwei mal den gleichen. Ich weiß nicht mal wen ich verklagen will so erzürnt bin ich. Ich schwöre Rache und hoffe einfach mal auf einen steigenden Sammlerwert.

M und der Becher mit Zahnpasta.


Samstag, 15. August 2015

Arbeitslos und es ist gar nicht Freitag Tag 16

Das stimmt schon, heute ist nicht Freitag. Der war nämlich gestern und auch wenn die Ereignisdichte gar nicht so hoch war, kam ich nicht zum Blog schreiben. Das mache ich dann einfach jetzt und kann wenigstens noch was vom Samstag erzählen.

Der Freitag war schon eine ganze Weile geplant. Eine Hochzeit stand auf dem Programm und bevor jetzt alle in Panik verfallen. Nein ich habe nicht geheiratet. Zwei andere haben sich das Ja um die Ohren gehauen und ich war derjenige der das Ereignis auf Foto bannen sollte.
Ich steh also auf, weiß nix mit mir anzufangen und warte bis ich los muss. Das dauert eine Weile und ich komme mal wieder dazu Adventuretime zu gucken. zwei oder vier Folgen oder so.
Nach dem Serien glotzen mach ich mich auf den Weg und schwitze schon auf den ersten Metern. Weil Hochzeit und keine Poolparty, macht man sich auch als Mietgast schön hübsch und da sind kurze Hosen einfach nicht angesagt. Das mit dem Schwitzen wird dann zum Motto für den Rest des Tages und ich akzeptiere einfach die feuchte Schicht über, um und an mir.
Irgendwann bin ich fertig mit Fotos machen und gehe noch schnell was shoppen. Im Prinzip kaufe ich das was ich anhabe, nur in anderen Farben und ein kurzärmliges Hemd mit Punkten. Das ist natürlich nicht weiter besonders, außer man weiß, dass ich nie kurzärmlige Hemden trage. Als Kind schon hab diese Dinger für einen schlechten Scherz gehalten und einen Bogen darum gemacht. Warum ich das jetzt trage weiß ich auch nicht. Liegt wohl am Wetter.
Dem Entziehe ich mich für den Rest des Tages. Auf meiner Couch ist das Klima noch erträglich. Von da aus beobachte ich Godzilla und Jay und Silent Bob. Danach gucke ich noch den Bayern zu wie sie anfangen den Hamburgern auf den Sack zu gehen. Da mir das schon bald nicht mehr gefällt kommt noch der Flash an die Reihe und ich schlafe irgendwann ein.

Nach dem Einschlafen kommt ja das Aufwachen. Das passiert heute sehr früh und als ich im Treppenhaus höre wie M und Bubu sich auf den Weg machen um zu joggen, schmeiße ich mich auch mal in meine Sportklamotten und drehe eine Runde. Dabei kann ich nicht nur wieder schwitzen wie Sau sondern auch noch einen Ziegenbock beobachten wie er mit einem Schaf kleine Schiefe (eine Mischung aus Ziege und Schaf) machen will. Das ist doch toll.
Nach dem Laufen geht’s zum Einkaufen und ich packe mir ganz viel Käse und Brotaufstrich in den Wagen. Das reicht eine Weile und bei dem Wetter hab ich ja doch keine Lust auf Kochen. Fehlt nur noch das Brot und ich verhungere nicht vor dem vollen Kühlschrank. Kuchen hab ich auch noch gekauft. Den gibt’s aber später, mit Vanillesahne. Ich hab echt nichts zu erzählen.
Ach doch. Spiderman war zu Besuch und hat auch eine Videobotschaft dagelassen. Der Unterstützt mich bei meinen Plänen, diese Gewinnspiel an mich zu reißen. Da gibt’s einen tollen Preis und den will ich haben. Jetzt werd ich mal gucken, ob ich nicht noch die eine oder andere Idee habe, die aus dem Wochenende noch ein Ereignis macht. Pappbootrennen kommt mir da spontan in den Sinn und ich muss dann mal telefonieren.
Wenn ich mich so umschaue könnte ich mal putzen. Dazu hab ich aber keine Lust. Essen wollte ich noch Fotografieren. Das macht schon mehr Spaß. Mal gucken was mich überzeugt. Jetzt geht’s erst mal wieder auf die Couch. Da werde ich auch noch gebraucht, wegen liegen und so.

Spidey und ich, zwei dicke Kumpel.

Donnerstag, 13. August 2015

Arbeitslos und heute bin ich Archäologe Tag 15

Vom Aufstehen erzähle ich heute nicht, ist ja doch immer das gleiche. Sonne guckt, ich gucke zurück und irgendwann steh ich unter der Dusche. Das ist eben so und wird auch nicht mehr geändert.

Ich muss heute los, also wohin besser gesagt und habe noch Zeit bis ich mich auf den Weg machen muss. Die verbringe ich mit Abwasch machen und finde mich schon mal ganz gut, las ich den ganzen abgewaschenen Abwasch sehe, der ja jetzt kein Abwasch mehr ist sondern Geschirr und Küchengerät. Jubel Jubel, Freu Freu.

Auf meinem Fahrrad bin ich Kapitän und so schippere ich ganz ruhig die Straßen entlang um trotzdem voll früh anzukommen und noch ein wenig durch die City schlurfe. Das ist auch nicht so interessant und findet jetzt auch keine weitere Erwähnung. Wer dennoch mehr darüber lesen möchte, schaut bitte auf Videotext Tafel 123. Da gibt es eine ausführliche Berichterstattung zum Thema.

Irgendwann bin ich dann da wo ich hinwollte und das ist heute das Stadtgeschichtliche Museum. Da leite ich mit der Museumspädagogin einen Workshop zum Thema Archäologie. Was auch sonst werden sich die meisten jetzt denken und Recht habt Ihr. Ich werde trotzdem kurz darauf eingehen, wie es mich zu derlei Lehrgut gedrängt hat.
Meine Nachbarin die Pe macht das eigentlich. Die ist aber im Urlaub. Da hat sie mich gefragt ob ich das mal machen will und ich hab ja gesagt und jetzt hab ich das gemacht. Mehr steckt da nicht hinter.

Zum ersten Workshop am Vormittag, kommen zwanzig Kinder und zwei Lehrer. Die bestehen aus erster und zweiter Klasse und deren Fachwissen im Bereich der regionalen Archäologie lässt doch arg zu wüschen übrig. Selbst einfachste Grundkenntnisse, die jeder Archäologiestudent im dritten Semester beherrscht sitzen nicht und wir müssen quasi ganz von vorne anfangen. Das macht aber nix und Spaß bringt es trotzdem. Die Kinder dürfen buddeln, Funde datieren und Töpferware zusammensetzen. Zum Schluss gibt es noch einen Schatz zu finden und alle Kinder sind happy.

Die Hitze die ja überall zu finden ist, macht das Ganze zu einer Belastungsprobe und ich muss auch feststellen, dass ich stinke. Unter meinen Armen müssen zwei Stinktiere mit einer Müllhalde gekämpft haben. Die Mittagspause nutze ich zum Deo Kaufen und Bulette essen. Dann gucke ich noch nach einem Geschäft für Wanderkarten. Dazwischen treffe ich noch den Alex und plaudern nett.

Der zweite Teil geht auch los und es sind sogar noch mehr Kinder. Die sind dann nicht von Schule hier her gebracht worden sondern freiwillig hier. Das bringt dann auch ein ganze neues Altersspektrum auf den Teppich. Zwischen fast schon Schule bis fast schon Teenager ist alles vertreten und ich rechne jeden Moment mit eine Eskalation. Die kommt nicht und die ganze Geschichte klappt noch besser. Was mir natürlich super gefällt, ist die Tatsache, dass die Kinder glauben ich wäre Archäologe und es macht schon Spaß aus meinem reichhaltigen Erfahrungsschatz und meinem Berufsleben zu berichten. Ich bin irgendwie Indiana Jones. Oder auch nicht. Egal, der Tag war gut und ich hab mir meine Couch heute verdient.
Jetzt muss ich nur noch überlegen wie ich diesen Tag bebildern kann. 

Das könnte Archäologen finden wenn ich jetzt verschüttet werden würde.



Mittwoch, 12. August 2015

Arbeitslos mit Anschreiben und Katzenbildern Tag 14

Szene 1 im Bett, draußen ist es hell und eine Uhr würde so gegen um7 anzeigen. Ein nicht mehr so junger Mann liegt im Bett und klebt zwischen den Laken. Er ist irritiert. Ihm ist nicht ganz klar ob das mit dem Aufstehen Sinn macht und wenn ja wie viele? Er tut es trotzdem. Er geht zu seiner Stereoanlage und macht Musik an. Er tanzt nicht. Er geht ins Bad.
Wir sind allein mit einer Vorstellung von dem was hinter der Badtür passiert.
Er kommt wieder aus dem Bad.
Sein Gesicht strahlt Leben aus. Nicht viel davon und auch nicht das schöne Leben mit Blumen und Teddys, aber es ist Leben.
Er macht sich eine Birne und eine Minisalami im Brötchenmantel zum Frühstück. Wir sehen wir er an einem Manuskript schreibt.
Viele verzweifelte Gesichtsausdrücke später ist er fertig. Er speichert und sendet es an eine Frau, die wir nicht kennen.

Szene 2 im Baumarkt, er reicht einen Stöpsel und einen Kassenzettel über den Tresen.

„Der Universalstöpsel passt nicht.“ Sagt der nicht mehr ganz so junge Mann.

„Der Universalstöpsel passt nicht.“ Sagt der Mann hinter dem Tresen und lacht. Der nicht mehr ganz so junge Mann lacht auch. Sie haben so eben eine Verbindung aufgenommen die mehr wert ist als eine Tafel Schokolade.
Der Mann hinter dem Tresen geht ans Telefon. Er redet sehr laut und der nicht mehr ganz so junge Mann hat Mitleid mit den Menschen am anderen Ende der Leitung.
Der Mann hinter dem Tresen legt auf und geht an ein anderes Telefon. Der nicht mehr ganz so junge Mann spürt wie die Verbindung zwischen ihnen dahinschmilzt.
Der Mann hinter dem Tresen macht seine Arbeit und gibt dem jungen Mann einen Zettel. Den kann er an der Kasse gegen Geld oder nützliche Dinge eintauschen.
Der nicht mehr ganz so junge Mann geht direkt zu den Stöpseln und nimmt einen der passen sollte. Er ist sich nicht ganz sicher, aber das macht ihm nichts aus.
Der nicht mehr ganz so junge Mann tauscht seinen Zettel gegen den Stöpsel und einen Euro. Er ist zufrieden.


Szene 3 er klingelt wird eingelassen geht nach oben und wird mit einem Lachen begrüßt. Es ist ein auslachen. Der nicht mehr ganz so junge Mann leidet unter der Hitze, das finden seine Gastgeberinnen lustig. Der nicht mehr ganz so junge Mann ist hier um Katzenbilder zu machen. Er macht das gerne. Er macht das mit viel Freude und die Katzen liegen herum. Sie sind ein Sinnbild der modernen Tristesse. Für Leckereien bewegen sie sich, ansonsten verharren sie in einer Lethargie die an Langweile erinnert.
Der nicht mehr ganz so junge Mann trinkt Saft und redet mit seinen Gastgeberinnen. Über schöne Filme und Serien reden sie, über eine Sexpuppe und Kuchen aus dem Glas der auch ohne Ofen schmeckt.


Szene 4 er schaut auf sein Telefon. Eine Email von der Frau die wir nicht kennen. Sie hilft ihm, er ist froh darüber.

Szene 5 der nicht mehr ganz so junge Mann steht vor dem Spiegel. Wir hören das Wasser rauschen. Der Stöpsel passt.

Szene 6 der nicht mehr ganz so junge Mann macht seine erste Bewerbung fertig und schickt sie ab. Er hofft, dass es klappt.

Szene 7 ein Telefon klingelt. Es ist das Telefon des nicht mehr ganz so jungen Mannes. Er erkennt die Nummer und ist nicht besonders froh über den Anruf. Er nimmt den Anruf entgegen.

„Hallo Angelina Jolie, was willst du denn jetzt schon wieder?“

„I love you und Brad auch und Leo und die blonde aus den X-Men Filmen auch. Komm zu uns und heirate uns.“
Die Stimme hat etwas Flehendes.

„Ich kann jetzt nicht, ich will meine Serien gucken.“
Der nicht mehr ganz so junge Mann lässt keine Wiederworte zu.

„Jawohl, wir werden auf dich warten.“
Es ist mehr ein schluchzen als eine klare Sprache, aber es schwingt Hoffnung mit.

Szene 7 der nicht mehr ganz so junge Mann macht sich was zum Mittag. Veganer Leberkäse und Hühnchen. Zusammen geht das.

Szene 8 wir sehen einen Ball in den Himmel fliegen. Bevor er auf den Boden fällt, fängt der nicht mehr ganz so junge Mann ihn geschickt wie ein Otter und wiederholt den Wurf gleich um den Ball wieder zu fangen. Es ist schön wie er das tut. Wir sehen eine Weile zu. Eine Stunde oder zwei.

Szene 9 der nicht mehr ganz so junge Mann ist Kekse und guckt seine Serie.

Szene 10 der nicht mehr ganz so junge Mann macht sich Kaffee. Der Kaffee hat kein Koffein und schmeckt auch so. Der nicht mehr ganz so junge Mann setzt sich an einen Schreibtisch und schließt das Fenster. Er macht es Ruhe um sich. Der Laptop vor ihm auf dem Tisch verharrt voller Erwartung auf die Worte die da kommen mögen. Hier verlassen wir den nicht mehr ganz so jungen Mann. Wie wissen nicht was er tut, wir wissen nur, dass er es tut.
Später wird er noch die Bettwäsche wechseln. Das muss man bei so warmem Wetter einfach öfter machen.

Voll ohne Farbe und so.


Dienstag, 11. August 2015

Arbeitslos und Kung Fu zum Mittag Tag 13

Der Wecker ringelt sein fröhliches Lied und ich weiß was los ist. Heute muss ich ganz früh aufstehen weil ich ganz früh einen Termin habe und damit ganz früh schon einen Streit mit mir anfange.

„Los steh auf, du wusstest, dass es so kommt.“

„Naaaarghhh“

„Los jetzt hoch mit dir, ich sag es nicht noch mal. Wir müssen da hin, weil das wichtig ist.“

„Örrrrrrrr nnnnnnnnnngnnn“

„Na gut dann geh ich eben alleine.“

„Ne warte ich komm schon.“

Der Rest läuft ohne mein Bewusstsein einfach mal auf Autopilot und ich werde so auf dem halben Weg zum Amt wieder wach. Den Weg kenne ich ja schon und merke auch, dass ich wohl ne Menge Zeit mit bringe wenn ich da vor der Tür stehe. So ist es dann auch und ich mache einen schönen Spaziergang durch den Amtspark. Der ist viel zu schön für so einen deprimierenden Ort.
Vor der Tür wird es langsam voll und immer mehr Menschen stehen in der Sonne und haben keine gute Laune. Der Typ hinter der Tür wartet mit Blick auf seine Uhr auf die Öffnungszeit. Dann geht die Tür auf und alle dürfen in ein Gebäude, dass mich aber so was von an ein Gefängnis erinnert. Nicht weil Wachen rumstehen oder Leute hinter Gittertüren stehen. Es ist der Grundbau der das provoziert. Ich muss das mal recherchieren.
Bei meinem Termin geht es dann aber ganz gemütlich zu und wir plaudern einfach ein bisschen, machen dann Pflichtkram und plaudern dann weiter. Trotzdem will ich da nicht sein und muss jetzt langsam al mit meinem Anschreiben fertig werden oder einfach mal anfangen.
Nach dem Amt geht’s erst mal Richtung Stadt. Das hoffe ich zumindest als ich die große Straße in der Richtung entlang fahre die mir logisch erscheint. Ich habe Recht und komme da an wo ich wollte.
Zum Frühstück gibt’s dann Minisalami um Brötchenmantel und Zitronenwasser.
Weiter geht’s im Stadtgeschichtlichen Museum mit dem Scherbenlabor. Das mache ich jetzt schon zum dritten mal mit und darf auch was sagen. Mehr dazu kommt später.
Nach dem Museum gehen wir Mittagessen. Kung Fu auf Tellern gibt’s in den Höfen am Brühl. Da gibt’s einen Asiaten der so ein Sushikarussell hat. Da fahren die kleinen Teller mit dem Essen an einem vorbei und wenn man etwa sieht was man will, dann schnell Fenster auf und raus geholt. Das fetzt total und lecker ist es auch.
Wieder zu hause mach ich noch was wichtiges und gehe dann zum Baumarkt. Im Bad fehlt nämlich noch ein Stöpsel im Waschbecken und den wollte ich jetzt mal besorgen. Ich messe ab gehe los und hab keine Ahnung mehr was ich gemessen habe. Wie der Zufall es will, gibt es aber einen Universalstöpsel für alle Größen. Er passt nicht. Im Baumarkt hab ich mir dann noch Akkubohrschrauber angeguckt und Brot gekauft. War also nicht ganz for free der Besuch.
Für Morgen hab ich dann schon mal ein Vorhaben und noch eins, also eigentlich drei und noch eins mehr wenn ich jetzt genau überlege. Da kommt gleich noch was dazu und irgendwas findet sich immer was ich jetzt noch nicht weiß, oder doch. Ich sag mal so sieben Sachen die mir Morgen gegen die Zeit helfen und das ist in Ordnung. Heute ist ja auch noch nicht rum, aber eigentlich schon gelaufen. Außer ich mach das eine noch. Mal gucken.

Schon wieder was zu essen.

Montag, 10. August 2015

Arbeitslos und Tomatensalat Tag 12

Ich könnte mich immer noch über den frühen Toni aufregen. Der liegt im Bett und auch wenn die Sonne schon gegen die Fenster prügelt, der Typ dreht sich noch mal rum und besabbert sein Kopfkissen. So kann das nicht weiter gehen und morgen früh muss das dann auch mit einem Ruck aus den Federn passieren. Da geht’s nämlich zu Amt und die warten nicht gerne.
Weil ich da hin muss, hab ich am Wochenende auch eine Bewerbung fertig gemacht, die mit vierzehn Seiten auch einen Rekord darstellt. Das einzige was fehlt ist das Anschreiben. Da hab ich noch Lorem Ipsum Text drinnen stehen. Ich hab einfach keine Ahnung was ich meinem neuen Arbeitgeber schreiben soll. Das wird aber auch noch. Auf jeden Fall sieht meine Bewerbung ein wenig aus wie ein IKEA Katalog und das finde ich schon mal gut.
Zurück zum Tag. Als der feine Herr dann doch mal aus dem Nest kommt, geht’s auch bald los auf die Yogamatte um einige Fitnessübungen gegen den Verfall zu machen. Ich komme mir dabei vor wie ein Karrierefrau aus der Kaffeewerbung und frage mich wie ich mit Leggings aussehen würde.
Weil ja nicht immer Kaffeewerbung seien kann, geht’s einkaufen und ich überlege schon genauer, was ich in den Korb werfe. Es wird Zeit mich mit Sparsam anzufreunden. Eis und Kekse sind trotzdem dabei.
Weil ich so schön wenig Geld ausgegeben habe, geht’s noch mal in die Stadt und ein wenig bummeln. Back to Kaffeewerbung sag ich mal. Da guck ich nach Funktionsjacken, frage mich was das soll und kaufe mir später Musik von den Counting Crows und Iron Man 3. Klar, das mit dem Sparen hab ich noch nicht ganz kapiert, es wird aber.
Wieder zu hause, werden erst mal die Counting Crows auf mich losgelassen. Nebenbei putze ich noch mein Wohnzimmer. Das gibt ein gutes Gefühl, weil mein Kosten Nutzen Faktor heute noch irgendwie nicht so befriedigend ist. Weiter geht’s dann mit meiner Bewerbung, da fehlte noch ein wenig Feinschliff. Und natürlich das Anschreiben, aber wem sag ich das. Morgen wird das Ding gerissen und gut ist.
Iron Man darf auch noch geguckt werden und ich schmeiße mich schon an die nächste Aufgabe. Intro und neuer Test für meinen YouTube Kram. Das läuft auch alles ganz cool, bis ich es zur weiteren Bearbeitung meinem Rechner übergebe. Der streikt nämlich und hat so gar keinen Bock das zu machen was ich will. Durchdrehen scheint mir da eine vernünftige Alternative. Das mache ich nicht und schaue stattdessen mal im Netz was denn so ein Rechner mit richtig Bums kosten würde. Schon wieder frage ich mich was das soll und fahre das Ding erst mal runter.

So, da bin ich wieder. Hab nämlich gerade noch an meinem anderen Rechner geguckt ob es da nicht läuft wenn ich da noch das oder das mache und siehe da, es läuft. Da weiß ich schon was ich morgen mache, wenn ich mit dem Kram fertig bin, den ich schon vorhin wusste den ich morgen machen will.
Damit sind wir dann auch im Jetzt angekommen. Besser gesagt ich bin im Jetzt angekommen und werde noch meinen leckeren Tomatensalat essen, den ich voll selber gemacht habe. Mehr Gemüse ist das Motto und bei dem Wetter, hat man ja auch keine Lust ständig Gehacktes vom Klumpen zu naschen. Wenn Ihr das hier lest, ist von dem Tomatengeschnetzeltem schon nichts mehr übrig. Das finde ich so voll Zeitreise und so.

Der Drache darf naschen.

Freitag, 7. August 2015

Arbeitslos und ich weiß auch nicht was ich heute gemacht habe Tag 11

Es ist kurz vor spät und ich sitze hier irgendwie mit meiner eigenen Ahnungslosigkeit. War das schon der Tag? War ich da dabei? Was hab ich heute draus gemacht?

Ich gehe zurück und lande beim Frühstück mit Karl. Der spielt PSP ich esse und lese LVZ. Das dauert eine Stunde und ist gemütliche Routine.
Umzug nach unten und Karl wechselt die Konsole, ich meine Beschäftigung. Ich mache mich daran die Screens fertig zu kriegen und er kleine Bub strampelt sich bei den letzten Etappen der Tour de France ab. Dabei vergeht schon mal Zeit und auch wenn die X Box zwei mal für Unterbrechungen sorgt, kommen wir mit dem gelben Trikot ins Ziel. Zur Belohnung gibt es ein Video und ich bin schon enttäuscht. Wenigstens eine Siegerehrung hätte es sein können. Gerade bei einem Spiel, bei dem man dem Laien erst mal erklären muss, warum man über Stunden hinweg immer das Gleiche macht und das nur damit man sich umziehen kann.
Meine Screens sind so weit fertig wie sie eben sind und bekommen jetzt noch Details verpasst.Und mit jetzt meine ich morgen.
Weiter geht’s mir Film gucken, den wir aber nicht zu ende schaffen, weil Karl dann auch los muss. Jetzt wird es erst mal langweilig und deswegen mache ich ein Nickerchen. Ein ganz kurzes und auch nicht mit Absicht. Eben eins von der schleichenden Sorte, die passieren weil man auf der Couch liegt und sich einfach mal wegdreht.
Mittag hab ich auch gemacht, das war aber vorher.
Ganz nach Plan kümmere ich mich dann um meinen You Tube Kanal. Da gibt’s noch technische Fragen zu klären, die auch erst mal beantwortet werden. Inhalte kommen auch noch. Erst mal auf Papier, da sollen sie aber nicht bleiben und ich weiß noch gar nicht wann ich das schaffen soll. Zumindest den Abwasch ab ich schon mal aus dem Weg geräumt. Das war auch entspannend irgendwie und weil mir das noch nicht gereicht hat, hab ich auch gleich meine Putzutensilien neu angerichtet. Das finde ich persönlich sehr toll.
Milch muss ich noch kaufen. Mach ich morgen.
Ins Bett könnte ich bald gehen. Ich weiß nur nicht was sich da soll. So richtig ist mir nicht nach schlafen, obwohl ich auch nicht mehr in der Stimmung bin was Sinnvolles zu machen. Mal gucken. Einkaufszettel für den vollen Kühlschrank und einen Fahrplan für das Wochenende kann ich mal fertig machen. Bewerbung kann ich mal scribbeln und Putzen muss ich auch noch. Und siehe da schon hab ich ein ganz neues Verhältnis zu meiner freien Zeit. Schön wenn man das Wochenende zu nutzen weiß.
Ein Blumenstrauß der Sauberkeit.


Donnerstag, 6. August 2015

Arbeitslos und ein Kabel macht mich glücklich Tag 10

Es ist früh und ich bin dazwischen. Irgendwo zwischen klebriges Bettlaken und Bewegung ist doch Humbug, zwischen Augen muss man nicht aufmachen und raus aus dem Nest du faule Sau. Irgendwann schmeiße ich mich aus dem Bett, weil sich das so gehört und der Tag will ja irgendwie genutzt werden.
Das was passiert, passiert nicht überhastet und ist eher die Karikatur von einem der aufgestanden ist. Sport gegen Rücken, Duschen gegen alles und Brötchen holen gegen den Hunger. Dann zu Karl und frühstücken. Da wird auch gleich der Tag verplant. Und nicht viel später auch in die Tat umgesetzt.
Während ich mich mit meinem Screen beschäftige, fährt Karl weiter bei der Tour de France und kann das gelbe Hemd nicht nur verteidigen sondern auch noch seine Führung ausbauen. Sehr gut finden wir beide. Weil das Wetter zu gut für drinnen ist, gehen wir noch in den Park und spielen ein wenig Baseball. Das sieht von weitem eher so aus, als würde der eine den anderen mit einem Ball bewerfen und der andere darauf hin versuchen den geworfenen Ball möglichst nicht zu treffen. Uns guckt aber keiner zu und damit ist uns unsere Außenwirkung auch wurscht und wir haben Spaß wie Sau.
Da das Wetter zu warm für draußen ist, geht’s auch schon bald zurück und wir machen und auf den Weg zum zweiten Teil unserer Planung. Zu P ins Museum und am Scherbenlabor teilnehmen. Da lernt das Kind was über Archäologie und kann historisches Geschirr zusammenbasteln. Den Weg dahin verbinden wir gleich mit einem Stopp beim Elektroshop und ich frage nach einem Kabel, was Tablet mit Kamera verbindet und neue Möglichkeiten eröffnen soll. Das versuche ich schon eine ganze Weile ohne Erfolg und will das Ding testen bevor ich es mitnehme. Das darf ich dann auch und das geht dann auch und ich freue mich auch und nehme gleich zwei. Jetzt kann es losgehen mit meiner Karriere auf YouTube und das erste Testvideo ist auch schon gemacht. Ich bin happy.
Weil immer noch Zeit da ist, gucken wir noch Lego in den Höfen am Brühl und auch der Legoladen wird kurz besucht.
Im Museum ist dann wieder spannend und warm. Das Wetter will eigentlich gar nicht, dass der Mensch was mit sich tut. Eis essen geht trotzdem und wir überlegen warum Saugnäpfe auf dem Tisch sind.
Jetzt wird es langsam dunkel und kühler und ich gucke eine Serie die gar nicht so clever sein will und warte nur noch bis die vorbei ist. Was dann kommt ist eine Empfehlung.
Jetzt guck ich mal was ich mit Video und Tonspur so anstellen kann und bastele an meinem Stern am Videohimmel.
Hier das geheime Video.

Mittwoch, 5. August 2015

(Arbeitslos) einen Gruß aus den Ferien Tag 9

Hallo,

mir geht es gut, wie geht es dir, mir geht es gut. Das Wetter ist auch gut. Nicht so gut wie Gestern, gestern war es voll warm. Heute war es nicht so warm wie gestern.

Heute früh bin ich extra früh aufgestanden. Ich wollte ja zum Amt fahren und einen Brief hinbringen, weil die den lesen sollen, weil ich da ja bald hingehe und persönlich einen Termin habe dort. Da bin ich ganz früh los gefahren mit dem Fahrrad und wusste nicht genau wohin ich fahren sollte. Mein Handy wusste das aber. Ich bin da da lang wo ich es schon kannte und dann weiter und dann zurück weil ich falsch war und dann war ich richtig und bin dann fast da gewesen. Da war dann eine Straße da musste ich warten und ich dachte noch so „Scheiße hier keine Ampel oder was“ und dann bin ich rüber und habe mein Fahrrad angeschlossen. Dann bin ich da rein und dahin wo die Leute waren und ich bin dann zu dem einen und der hat gesagt ich muss eine Nummer ziehen. Dann hab ich eine Nummer gezogen und dann hab ich gewartet. Nicht so lange. Dann hab ich dem das gegeben und dann bin ich wieder nach hause gefahren.

Dann hab ich Brötchen geholt und mit Karl gefrühstückt und mit dem Chrissy geschrieben. Dann haben wir Fotos gemacht für Arbeitsproben. Screens für einen Shop der sich eher an ein junges und hippes Publikum wenden soll. Dann haben wir X-Box gespielt. Fahrrad fahren in Frankreich. Das macht voll Spaß manchmal und jetzt haben wir ein gelbes Hemd und müssen aber keine Briefe austragen. Berge hochfahren ist doof.

Zum Mittag haben wir Pizza bestellt und die war auch lecker. Zum nach dem Mittag haben wir Milchshakes gemacht und die waren nicht ganz so doll lecker. Das nächste mal machen wir mit Vanille. Das restliche Eis esse ich jetzt alleine. Das schmeckt aber nicht so gut. Wie Banane aus der Dose oder so.

Jetzt gucke ich noch die Serie mit dem Mann der so Märchen sehen kann wenn die böse sind oder so. Das ist manchmal gruselig, aber nur ein bisschen und ich habe da fast nie Angst.

Björn ist auch noch da. Der hat jetzt die Mütze von Emma auf, weil die die vergessen hat. Hihi.

Heute war ein schöner Tag.

Morgen ist auch noch ein Tag.


Emma hat jetzt kein Mütze.

Dienstag, 4. August 2015

Arbeitslos und die Zeit verschwindet zwischen jetzt und viel später Tag 7 und 8

Montag ist Montag ist Montag. Es geht mit Karl zur Radrennbahn und der macht das schon ganz gut.Weniger gut machen das die Kinder die als Gruppe da sind und den Eindruck erwecken, Alkohol und Grundschule kennen sich besser als man ahnt. Die zuständigen Betreuer kriegen auch nur am Rande mit was passiert. Natürlich hat die Radrennbahn auch Leute da die sich kümmern. Da bleibt es aber bei der Bemerkung, dass die Kinder ja zu lernen hätten aus dem Stand zu starten und der Rest ist einfach nur warten bis wieder ein hinfällt. Langweilig wird das zumindest nicht.

Weiter im Tag und es geht zum Bahnhof um M und J zu holen. Die sind zum Foto machen da und das Wetter ist ja auch schön. Nicht so schön ist dabei mein Rücken, der schon wieder aua macht und mich echt nervt. Ich würde ihn ja raus nehmen, nur hängt man dann immer so durch.
Weil wir zu früh sind und der Zug auch noch zu spät, gibt’s wenigstens noch eine Currywurst und Pommes. War auch lecker. Von den Pommes sind auch welche übrig geblieben und wohl immer noch im Rucksack von Karl.

Fotos machen fetzt.

Dienstag ist nicht Montag

Radrennbahn gibt es heute nicht, dafür noch mal in die Stadt und da zum Saturn. Eine Maus muss ins Haus, weil die andere Maus einen neuen Einsatzort bekommen hat. Rücken hab ich zwar immer noch, doch seit letztens auch einen schicken Rückengürtel der für Sport und Ersthilfe bei Autsch zu gebrauchen ist. Warm hält er auch noch und das ist bei dem Wetter natürlich eine ganz tolle Sache.
Trotz der Probleme finden wir (Karl sagt er hat sie alleine gefunden) eine Maus und danach geht’s noch zu P ins Museum. Da bleiben wir aber nicht lange. Die Baglebrothers kriegen auch noch Besuch von uns und die machen echt saure Säfte. Da scheint es egal welchen Saft man vorher gewählt hat, da ist immer irgendwie Zitrone im Geschmack.

Ich frage mich langsam, ob ich ein Mutant bin, so wie bei den X-Men. Dann wäre ich vermutlich Clawklaus der Mutant der seine Nägel doppelt so schnell wachsen lassen kann wie ein normaler Mensch. Sonst kann er nix, echt gar nix. Also schon so Sachen, aber nix mutantiges. Und er ist alt, sehr alt. So alt, dass er wohl schon wieder voll mutantig ist.

Dann geht’s mal weiter mit Arbeit machen. So Screenkram, voll hübsch und so. Dauert wohl noch bis morgen um die Ergebnisse angucken zu können, ist aber auch in Ordnung.

Emma ist heute auch wieder zu Besuch und damit läuft auch alles ein wenig anders. Im Fernsehen läuft Barbie mit Flügeln, die ein drogensüchtiges Kaninchen mit Flattermais (wohl eher Heroin) bestechen. Die sind wohl auf der Suche nach was wichtigem und sind nicht nur dumm sondern auch noch gruselig anzuschauen. Kleine Mädchen finden das aber gut und damit ist jede Diskussion um das Niveau hinfällig.
Nebenbei mache ich Salat für ein Nilpferd. Die Karotten und die Eier kommen besonders gut an. Emma hingegen hat das nicht so drauf. Kein Wunder, hält sie ja Nutellabrötchen für eine ausgewogene Mahlzeit. Was mir aber auch wieder entgegen kommt. Kinder ohne Ansprüche sind gute Kinder.

Nun wird es langsam dunkel, ich muss was zu essen für den Bären und das Äffchen machen und Emma hat Schluckauf. Besser kann man einen Text nicht beenden.

Bild, Text passt schon.