Freitag, 31. Juli 2015

Arbeitslos und es ist trotzdem Freitag Tag 6

Früh morgens merkt man den vorigen Tag ja immer noch am besten. Meine Knochen wollen mir zu verstehen geben, dass ich kein Sportler bin und auch bitte nicht so tun soll. Der Wecker zeigt mir die Zeit und das Wetter sagt ich solle doch bitteschön meinen Hintern aus dem Bett hiefen, weil draußen schon Tag ist. Ich mache das auch und schlurfe zum Bad und wieder raus und fange einfach mal an mit machen.
Zuerst Fotos von Dingen.
Dann an einem Projekt weiter basteln.
Einkaufen gehen kommt auch noch dran und es ist fast schon Mittag.
Zum Mittag gucke ich was über Ninjas. Bevor jetzt alle denken ich hätte einfach nur Spaß. Nein das kam von arte und war informativ.
Weiter geht’s mit dem Projekt und ich bin schon an dem Punkt, wo ich fast fertig sagen könnte. Mach ich aber nicht.
Irgendwann fällt mir eine Fliege auf, die sich in meine Wohnung verirrt hat. Sie summ ganz laut durch die Gegend, als würde sie schimpfen weil sie den Weg nach draußen nicht mehr findet.
Irgendwann mache ich das Fenster auf, damit sie in die Freiheit fliegen kann. Das will dann aber nicht so einfach klappen wie es sich anhört. Die Fliege ist nämlich nicht die cleverste ihrer Art und findet es erst mal cool, immer wieder gegen die Scheibe zu fliegen die da offen steht. Ich finde das natürlich nicht so gut, in unser beider Interesse und versuche der Fliege zu helfen. Weniger mit Worten denn mit Taten, schaffe ich es, den kleinen Racker aus dem Fenster zu geleiten und komme ins Grübeln.
Wie viel Fliege steckt denn in uns Menschen. Rein genetisch betrachtet wird das jetzt nicht so viel sein. Hier geht es eher um eine Metapher, da spielt Genetik keine große Rolle. Es ist nur schlimm, wie viele Menschen immer noch gegen Glasscheiben fliegen, obwohl das Fenster weit auf steht.
Da sehen wir die wütenden Bürger, die gegen Flüchtlinge protestieren nur weil sie Angst haben um ein Land, dem es kam besser gehen könnte.
Dann gibt es die jungen Leute die meinen, dass „Deutschland (oder auch sie ganz persönlich) dem Rest der Welt einen Scheiß schulde“. Dabei hätte schon ein Geschichtsbuch dabei geholfen, so einen Irrtum zu vermeiden. War aber auch hinter dem Schaufenster der Buchhandlung versteckt.
Dann gibt es da diese Nationen, die immer noch für Öl in den Krieg ziehen. Und da denke ich noch, für Öl kämpfen ist irgendwie das gleiche, als würde man sich um eine Flasche Gift prügeln. Das Geld was in den letzten Zehn Jahren in Kriege geflossen ist, hätte die Menschheit doch aus besser anlegen können. Forschung zum Beispiel. Energiegewinnung ohne das verbrauchen von fossilen Brennstoffen. Wirtschaftskunde, wie viel Geld brauchen wir wirklich und was machen wir mit den gierigen Typen die zu viel wollen, nur weil es geil aussieht. Glasscheiben, wer hat alles eine und wie kriegt man die da weg.
Aber nein, wir ziehen in den Krieg oder schimpfen, wenn der Krieg dann auch noch Opfer hat und wir erfinden das Internet. Da kann dann jeder seine Glasscheibe hochhalten und allen zeigen, auf das jeder der selber keine hat sich eine Scheibe davon abschneidet damit er nicht auf den Gedanken kommt überhaupt auf einen Gedanken zu kommen.
Ich hab auch noch Zeug auf den Dachboden gebracht. Jetzt hab ich wieder mehr Platz in meinem Arbeitszimmer.
Den Abwasch hab ich auch noch gemacht. Ich kann es nicht anders sagen, ich bin eine Maschine.

Das Bild soll zum Text passen.

Donnerstag, 30. Juli 2015

Arbeitslos und ich laufe ja immer noch Tag 5

Eigentlich laufe ich ja schon wieder, das ist aber nur eine Detailfrage und wird daher nicht geklärt. Wichtig ist nur, dass ich laufe und wie das so ist, laufe ich einfach mal los ohne zu wissen wie weit mich meine Füße überhaupt tragen wollen. Die ersten Kilometer sind Routine und ich fühle einfach mal was mein Körper heute für Laune hat. Die scheint ganz gut zu sein und ich beschließe einfach mal die Strecke so schnell nicht enden zu lassen.
Beim Laufen ist das so wie überall im Leben. Da trifft man Menschen und die können ja unterschiedlicher nicht sein. Da gibt es drei ältere Damen die mit ihren Stöcken spazieren laufen. Die überhole ich meistens und da kommt man nicht zum Grüßen, wie man das sonst macht in der Szene. Jetzt kommen sie mir entgegen und ich merke, dass es den Unterschied nicht macht. Die letzte von den Dreien kann sich noch ein Lächeln abringen, während die ersten beiden eher so gucken, als würden die nur auf die Gelegenheit warten mich mit ihren Laufknüppeln zu Boden zu schicken.
Weiter geht’s und vom Flussufer aus, kann ich Kanuten sehen. Kanuten sind halb Mensch halb Kanu und ihnen wachsen große Löffel aus den Händen. Ich beobachte sie dabei, wie sie durch den Fluss gleiten und das Wasser umrühren. Ich könnte sie mit Steinen oder Grasbüscheln bewerfen, mache das dann aber doch nicht. Ich bin ja ein netter Kerl und wer weiß was passieren würde, wenn man diese scheuen Kreaturen verscheucht und damit das empfindliche Gleichgewicht der Natur durcheinander bringt.
Ein paar tausend Meter weiter sehe ich Tennismenschen. Allesamt Rentner und ich will auch mal Tennis spielen. Also einfach so, mal Wimbledon oder Australien.
Dann geht’s über eine Brücke und durch einen Wald den ich noch nicht kenne. Zwei Wege stehen mir zur Auswahl. Der Wald weg und der Trampelpfad. Entdecker wie ich nun mal bin, nehme ich den Trampelpfad und finde die Entscheidung auch bald schon nicht so toll. Einen Dinosaurier, zwei verschollene Zivilisationen und das Bernsteinzimmer hätte ich da finden können. So zumindest meine ersten vorsichtigen Schätzungen. Da ich aber am Laufen bin, kann ich mich um so Kram nicht kümmern.
Irgendwann bin ich auch wieder raus aus dem Dickicht und kann mich wieder mit mir befassen. Schon auf den letzten Kilometern, deutet mir mein Körper an, dass wir uns mal ernsthaft unterhalten müssen und auch eine baldige Trennung zur Debatte stehen könnte. Ich zeige Verständnis und laufe mit ihm nach hause. Dort angekommen mache ich erst mal den Versuch von Dehnungsübungen. Björn hat für mich nur Hohn und Spott übrig. Der hat ja auch gut lachen. Kann essen was er will und hängt den ganzen Tag nur ab. Hat dabei aber eine Figur wie in Holz geschnitzt. Dafür hat er keinen Penis.
Dann geht’s auf die Couch und von da aus in ein Museum wo Kinder Archäologie kennen lernen und ich das mit meiner Kamera dokumentieren darf. Das macht auch Spaß und danach gibt es noch ein Eis. Damit hat sich der Tag auch schon gelöffelt und ich muss gucken, was ich morgen noch nachholen kann. Bin aber ganz chillaxt weil Zeit hab ich ja.

Das sind meine Füße.

Mittwoch, 29. Juli 2015

Arbeitslos und ich lauf Tag 4

Fotos machen ist schon nicht so leicht. Wenn man nicht mal was hat zum Fotos von machen, dann wird es erst richtig schwierig. Ich also los, vollgestopft mit Vorfreude auf ein Erfolgserlebnis. Denn das was ich will, sollte es an jeder Ecke zu kaufen geben. Was es ist kann ich an dieser Stelle jedoch nicht verraten. Das wäre einfach nicht richtig.
Zuerst führt mich mein Weg zu McGeiz. Da seh ich immer das was ich erst jetzt will und hab schon meinen Rückweg vor Augen. Natürlich werde ich enttäuscht und muss mich doch wundern warum die so viel Drachen und Dinosaurier haben, aber nicht das was ich suche.
Weiter geht es zu T€DY das ist ja das selbe Prinzip wie McGeiz nur blau und gelb und viel cooler in meiner Erinnerung. Die hat wohl ein wenig geschwindelt und ich finde noch weniger was ich suche. In mir drinnen schreit schon jemand laut scheiße, ich bleibe aber tapfer.
Gegenüber von T€DY gibt es einen Laden der wohl Lagerverkauf heißt und alles das anbietet was die Leute woanders nicht kaufen wollten. Buntes Geschirr, schlechte Filme und ganz ganz viel Krimskrams zum ganz kleinen Preis. Da die noch schlechter aufgestellt sind in der der von mir begehrten Sparte, bin ich schon fast frustriert und fange an, die geblümte Kaffeekanne hübsch zu finden.
KiK ist natürlich auch gleich um die Ecke und ich schöpfe wieder Hoffnung. Die sind hier nämlich auf zwei Etagen verteilt und haben damit auch mehr Platz für allerlei schöne Dinge. Denkt man zumindest und wird hier harsch vor den Kopf gestoßen. Die haben hier einfach nur mehr Platz zwischen den Kleiderständern gelassen und sonst nichts und noch mehr nichts bei dem was ich suche. Ich bin enttäuscht und verliere den Glauben in den Einzelhandel.
Da ich von Natur aus eine fröhliche Erscheinung bin, lasse ich mich nicht unterkriegen und mache mich auf den Weg zum Kaufland. Das ist gar nicht so weit weg wie ich tatsächlich gehe, weil zu spät abgebogen, aber auch egal. Da kann ich endlich zuschlagen. Mini Schokoriegel mit Kokos und eine kleine Flasche Wasser. Das ist natürlich nicht was ich gesucht habe, aber es hilft erst mal bei Laune zu bleiben und nicht zu verdursten. Der Rest ist dann Rückweg und ich beschäftige mich erst mal mit anderen Fotos.
Später telefoniere ich noch mit P, die Mutter von Karl und kann dann später mit dem großen Bruder von Karl in dessen Fundus recherchieren. Das bringt zwar nur die Hälfte des erhofften Erfolgs, dafür aber schon wieder andere Optionen und damit kann ich ganz gut leben.

Jetzt ist es schon ganz schön viel später und ich komme gerade aus dem Kino. Das passt zwar nicht ganz zum aktuellen Thema, kommt hier aber trotzdem rein. Wir haben nämlich Ant-Man geguckt und der war echt klein. Das kann man ruhig wörtlich nehmen. Wo die anderen Filme aus der Reihe immer wieder die Welt oder zumindest eine Stadt retten wollen, geht es hier eher um den Streit zwischen zwei Männern und die Rettung einer Familie oder zwei Familien also auch immer so Vater Tochter Kram. Verpackt wird das Ganze in viel Lustig und coole Effekte, die Spaß machen ohne den Film bestimmen zu wollen. Das ist dann das Gegenteil von Transformers und auch viel besser so. Weil nicht alles toll ist, muss ich noch über die Synchronstimme vom Ant-Man Typen schimpfen. Ist nicht die die er sonst trägt. Da wollte ich erst mal aus dem Kino rennen, hab mich aber nach fünf Minuten dran gewöhnt.

Das Bild passt grad ganz gut.

Dienstag, 28. Juli 2015

Arbeitslos ist doch das falsche Wort Tag3

Björn ist ja ein ganz angenehmer Mitbewohner. Er ist ruhig, blockiert das Bad nicht ewig und lässt seine Klamotten nicht in der Gegend rumliegen. Und trotzdem, irgendwas ist los mit dem Kollegen. Ich kann es nicht beweisen, aber ich denke er plant etwas. Weltherrschaft oder so. Ist aber auch nicht weiter schlimm, was soll denn noch passieren.
Da ich meinen Haushalt immer besser kennen und schätzen lerne habe ich meinen Mülleimer mal sauber gemacht und ihn zum trocknen in die Sonne gestellt. Den Schwamm wollte ich auch gleich wegwerfen, nur weiß ich nicht wohin. Jetzt ist der Mülleimer wieder trocken und einsatzbereit, nur weiß ich nicht mehr wo ich den Schwamm hin getan habe. In wie weit Björn da mit drinnen hängt weiß ich noch nicht, ich werde ihn aber im Auge behalten.
Aufgeräumt hab ich auch noch und mitbekommen, dass Spotify immer noch keine Ahnung von Musik hat. Eine Playlist die ganz neue tolle Musik in sich hat und mir vorspielen will und da geht der Konflikt auch schon los. Da hat sich jemand ganz spät abends, sehr betrunken an seinen Computer gesetzt und einfach mal sein Magix Music Maker angeschaltet. Was dann passiert ist, kann man nur noch schwer nachvollziehen und gehört eigentlich in den Papierkorb. Nur nicht für die Kompetenzen von Spotify, da ist es der neue heiße Schweiß.Ich versteh das nicht.
Weil heute Dienstag ist, hab ich Emma zu Besuch. Die ist sechs Jahre alt und auch arbeitslos. Geht aber bald zur Schule und lernt damit auch einen neuen Abschnitt in ihrem Berufsleben kennen.
Zusammen gucken wir Tinkerbell, die gerade ein tolles Abenteuer mit ihrer neuen Schwester aus dem eisigen Nachbarland erlebt. Das geht natürlich gut aus und ein wenig Gesellschaftskritik ist auch noch dabei. Nur ist die Metapher mit der Käsereibe, die für den Klimawandel verantwortlich ist einfach ein wenig schwer greifbar.
Wie Kinder eben sind, wollen die auch alles alleine machen. Emma ist da keine Ausnahme und wollte die alte DVD selber raus nehmen und die neue rein machen. Das klappte auch ganz gut, nur wollte die X-Box nicht so wie Emma wollte. DVD rein, X-Box zu, Emma geht weg, X-Box wieder auf, Emma geht zurück und macht wieder zu. Das dann noch zwei mal bis es geklappt hat. Ich musste schon wenig in mich rein grinsen und bin froh, dass Emma noch nicht lesen kann.
Im Baumarkt war ich auch noch. Eine Blume kaufen. War gut.

 Morgen ist auch schon verplant.

Montag, 27. Juli 2015

Arbeitslos und nur zu tun Tag 2

Gestern in der Badewanne, hab ich was entdeckt. Nicht was Ihr jetzt denkt, das kenne ich schon lange. Nein an meiner Badewanne ist so ein Dingsi. Das ist dingsiförmig und dingsifarben und macht eigentlich nichts weiter als da zu sein. Dann kam aus heiterem Himmel eine Erkenntnis und schon war das Dingsi ein anderes Dingsi mit einer Aufgabe. Es ist nämlich dazu da meinen Stöpsel zu halten. Da werden die meisten jetzt höhnisch lachen und mich für einen einfältigen Strumpf halten. Das ist mir aber egal. Ich finde mich schon voll Sherlock mit meiner Kombinationsgabe und hab dann heute auch gleich zu Tool Tim(e) gewechselt und Stöpsel mit Dingsi in eine feste Verbindung gebracht. Dingsi abschrauben, sauber machen und mit dem Erfindergeist der Gründerväter zusammengebracht was zusammen gehört. Das mit dem wieder dran Schrauben, war dann zwar nicht ganz so leicht, erinnerte mich aber an meine Kindheit. Püppi auf machen und gucken was drinnen ist war eher einfach. Püppi wieder heile machen, hatte meistens keinen Erfolg und endete mit einer Müllbestattung und einer genervten Mutter die kein Verständnis mehr für das weinende Kind hatte.
Die zweite Entdeckung passiert dann unterwegs. Es regnet und weil Wasser ja nass macht guck ich wie nass mein Rucksack von unten ist und entdecke eine Regenhaube zum raus ziehen. Das ist so ungewöhnlich nicht für so Wanderrucksäcke, nur kannte ich das von meinem noch nicht. Ich finde das einfach mal gut und fühle mich bereit für den Ernstfall.
Der Rest vom Tag ist dann herumlaufen und Zeug tragen, Eis essen und Björn anziehen. Björn ist mein neuer Mitbewohner und hatte natürlich keine Klamotten an. Jetzt steht er bekleidet aber stumm in meinem Wohnzimmer und passt auf, dass nix passiert. Björn ist ein guter Kerl glaub ich.

Björn guckt Fernsehen.

Samstag, 25. Juli 2015

Arbeitslos und das am Wochenende Tag 1,5

Es ist Samstag und frage mich ernsthaft ob man am Wochenende arbeitslos sein kann. So richtig geht das ja wohl nicht. Ist ja eigentlich auch egal und ich hopse schon mal in mein neues Leben, dass ich ja jetzt selber zu organisieren habe. Weil mir nun ja keiner mehr sagt, was ich zu tun habe, mach ich das jetzt selber und mache mir, noch vor dem Aufstehen irgendwie, eine Liste mir Aufgaben für den Tag. Die füllt dann auch fast einen ganzen kleinen Zettel und ich bin schon zufrieden mit mir, wie ich da so Häkchen um Häkchen hinter die einzelnen Punkte setze.
Ich könnte mich ja langsam in einen NEON Redakteur (ich glaube die leben nur um es aufzuschreiben auch wenn das keinen Sinn macht) verwandeln und Selbstexperimente veranstalten wie: „Eine Woche nur beim Discounter kaufen. Wie hip kann das sein.“ oder „Augen zu und durch. Gegen Wände laufen gehört einfach dazu.“ Das lesen dann ganz viele junge Menschen und fühlen mich verstanden.
Natürlich hab ich mir auch schon Gedanken über alternative Berufe gemacht, die mich interessieren könnten.

Turmspringer (max 1m Brett, weil Höhenangst)
Olympiasieger im Fechten (dazu müssten aber die dünnen Schwerter durch Lakritze ersetzt werden, ich will mir ja nicht weh tun)
Eisverkäufer (kein so kaltes Eis)
Astronaut (mit einem eigenen Raumschiff)
Rennfahrer (auch mit eigenem Raumschiff)
Präsident (eigens Raumschiff)
Fotograf
Onkel Doktor (klar, mit eigenem Raumschiff)

Wenn ich das hier so noch mal lese, kommt natürlich die Frage nach meiner Ernsthaftigkeit für meine Situation in den Sinn. Natürlich nehme ich das ernst. Ich habe nur keine Lust mich auch so zu fühlen oder gar zu benehmen. Man kann seine Leben auch mit guter Laune wieder in die Reihe kriegen.


Zum Ende noch eine Nachricht an all diejenigen die ständig diesen Unsinn im Netz verbreiten, wie schlecht doch alle Menschen sind und jeder jedem einen rostigen Eislöffel in den Rücken jagt sobald man sich mal umdreht oder die Augen zu macht. Falsch Ihr Penner. Ich bin gerade in einer Situation die einfach nicht so optimal ist und was ich bekommen habe, war ganz viel Zuspruch und Unterstützung. Wer meint er müsste ständig darauf hinweisen wie bösartig sein Freundeskreis ist, hat einfach keinen besseren verdient.

Freitag, 24. Juli 2015

Arbeitslos und keine Idee für einen vernünftigen Titel

Tag 1
Es ist halb acht und niemand will was von mir. Gut, ich muss noch ein Plakat machen und ich könnte aufräumen. Was fehlt ist eine vertragliche Übereinkunft, dass ich gebraucht werde. Kein Büro mit einem Platz für mich, keine Aufgabe die ich für jemanden zu erledigen habe, niemand der sich auf mich verlässt. Ich glaub ich fühle mich alleine gelassen. Arbeitslos ist man ja auch nur tagsüber und eben auch selten zu zweit. Obwohl ich ja eh selten zu zweit bin.
Natürlich gibt es Aufgaben die ich zu erledigen haben will. Die hab ich aber schon aufs Wochenende verschoben. Wie bescheuert ist das denn?

Einkaufen gewesen, das Treppenhaus geputzt, mit der Nachbarin geplaudert, Minimöhrchen und Smoothie to go zum Frühstück und gleich geht’s in die Stadt zum Besorgungen machen und mit einer Freundin zum Mittag treffen. Ich fühle mich wie der gefangene einer Frauenzeitschrift. Dazwischen versuche ich mir nicht so nutzlos vorzukommen und sinnvolle Ideen zu haben die ich umsetzen kann. Die kommen dann aber auch erst ab morgen dran, weil ich ja noch zum Literaturzirkel will und was vorlesen oder vorlesen lassen.

Es ist spät ich bin zu hause und der Tag könnte durchaus als gelungen bezeichnet werden. Fotos gemacht, Literatur gemacht, Freunde getroffen und leckeres Eis gegessen. Und trotzdem, ich fühle mich nur noch die Hälfte von dem, der ich vor ein paar Tagen noch war. Einen Job zu haben ist einfach was Gutes. Es sollte hier eigentlich noch ein Satz kommen, der mich mit der Situation versöhnt, der will sich aber nicht finden lassen. Muss ich das eben Montag machen, Zeit hab ich ja.