Ich muss heute los, also wohin besser
gesagt und habe noch Zeit bis ich mich auf den Weg machen muss. Die
verbringe ich mit Abwasch machen und finde mich schon mal ganz gut,
las ich den ganzen abgewaschenen Abwasch sehe, der ja jetzt kein
Abwasch mehr ist sondern Geschirr und Küchengerät. Jubel Jubel,
Freu Freu.
Auf meinem Fahrrad bin ich Kapitän und
so schippere ich ganz ruhig die Straßen entlang um trotzdem voll
früh anzukommen und noch ein wenig durch die City schlurfe. Das ist
auch nicht so interessant und findet jetzt auch keine weitere
Erwähnung. Wer dennoch mehr darüber lesen möchte, schaut bitte auf
Videotext Tafel 123. Da gibt es eine ausführliche Berichterstattung
zum Thema.
Irgendwann bin ich dann da wo ich
hinwollte und das ist heute das Stadtgeschichtliche Museum. Da leite
ich mit der Museumspädagogin einen Workshop zum Thema Archäologie.
Was auch sonst werden sich die meisten jetzt denken und Recht habt
Ihr. Ich werde trotzdem kurz darauf eingehen, wie es mich zu derlei
Lehrgut gedrängt hat.
Meine Nachbarin die Pe macht das
eigentlich. Die ist aber im Urlaub. Da hat sie mich gefragt ob ich
das mal machen will und ich hab ja gesagt und jetzt hab ich das
gemacht. Mehr steckt da nicht hinter.
Zum ersten Workshop am Vormittag,
kommen zwanzig Kinder und zwei Lehrer. Die bestehen aus erster und
zweiter Klasse und deren Fachwissen im Bereich der regionalen
Archäologie lässt doch arg zu wüschen übrig. Selbst einfachste
Grundkenntnisse, die jeder Archäologiestudent im dritten Semester
beherrscht sitzen nicht und wir müssen quasi ganz von vorne
anfangen. Das macht aber nix und Spaß bringt es trotzdem. Die Kinder
dürfen buddeln, Funde datieren und Töpferware zusammensetzen. Zum
Schluss gibt es noch einen Schatz zu finden und alle Kinder sind
happy.
Die Hitze die ja überall zu finden
ist, macht das Ganze zu einer Belastungsprobe und ich muss auch
feststellen, dass ich stinke. Unter meinen Armen müssen zwei
Stinktiere mit einer Müllhalde gekämpft haben. Die Mittagspause
nutze ich zum Deo Kaufen und Bulette essen. Dann gucke ich noch nach
einem Geschäft für Wanderkarten. Dazwischen treffe ich noch den
Alex und plaudern nett.
Der zweite Teil geht auch los und es
sind sogar noch mehr Kinder. Die sind dann nicht von Schule hier her
gebracht worden sondern freiwillig hier. Das bringt dann auch ein
ganze neues Altersspektrum auf den Teppich. Zwischen fast schon
Schule bis fast schon Teenager ist alles vertreten und ich rechne
jeden Moment mit eine Eskalation. Die kommt nicht und die ganze
Geschichte klappt noch besser. Was mir natürlich super gefällt, ist
die Tatsache, dass die Kinder glauben ich wäre Archäologe und es
macht schon Spaß aus meinem reichhaltigen Erfahrungsschatz und
meinem Berufsleben zu berichten. Ich bin irgendwie Indiana Jones.
Oder auch nicht. Egal, der Tag war gut und ich hab mir meine Couch
heute verdient.
Jetzt muss ich nur noch überlegen wie
ich diesen Tag bebildern kann.
Das könnte Archäologen finden wenn ich jetzt verschüttet werden würde.
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