Wir sind allein mit einer Vorstellung
von dem was hinter der Badtür passiert.
Er kommt wieder aus dem Bad.
Sein Gesicht strahlt Leben aus. Nicht
viel davon und auch nicht das schöne Leben mit Blumen und Teddys,
aber es ist Leben.
Er macht sich eine Birne und eine
Minisalami im Brötchenmantel zum Frühstück. Wir sehen wir er an
einem Manuskript schreibt.
Viele verzweifelte Gesichtsausdrücke
später ist er fertig. Er speichert und sendet es an eine Frau, die
wir nicht kennen.
Szene 2 im Baumarkt, er reicht einen
Stöpsel und einen Kassenzettel über den Tresen.
„Der Universalstöpsel passt nicht.“
Sagt der nicht mehr ganz so junge Mann.
„Der Universalstöpsel passt nicht.“
Sagt der Mann hinter dem Tresen und lacht. Der nicht mehr ganz so
junge Mann lacht auch. Sie haben so eben eine Verbindung aufgenommen
die mehr wert ist als eine Tafel Schokolade.
Der Mann hinter dem Tresen geht ans
Telefon. Er redet sehr laut und der nicht mehr ganz so junge Mann hat
Mitleid mit den Menschen am anderen Ende der Leitung.
Der Mann hinter dem Tresen legt auf und
geht an ein anderes Telefon. Der nicht mehr ganz so junge Mann spürt
wie die Verbindung zwischen ihnen dahinschmilzt.
Der Mann hinter dem Tresen macht seine
Arbeit und gibt dem jungen Mann einen Zettel. Den kann er an der
Kasse gegen Geld oder nützliche Dinge eintauschen.
Der nicht mehr ganz so junge Mann geht
direkt zu den Stöpseln und nimmt einen der passen sollte. Er ist
sich nicht ganz sicher, aber das macht ihm nichts aus.
Der nicht mehr ganz so junge Mann
tauscht seinen Zettel gegen den Stöpsel und einen Euro. Er ist
zufrieden.
Szene 3 er klingelt wird eingelassen
geht nach oben und wird mit einem Lachen begrüßt. Es ist ein
auslachen. Der nicht mehr ganz so junge Mann leidet unter der Hitze,
das finden seine Gastgeberinnen lustig. Der nicht mehr ganz so junge
Mann ist hier um Katzenbilder zu machen. Er macht das gerne. Er macht
das mit viel Freude und die Katzen liegen herum. Sie sind ein
Sinnbild der modernen Tristesse. Für Leckereien bewegen sie sich,
ansonsten verharren sie in einer Lethargie die an Langweile erinnert.
Der nicht mehr ganz so junge Mann
trinkt Saft und redet mit seinen Gastgeberinnen. Über schöne Filme
und Serien reden sie, über eine Sexpuppe und Kuchen aus dem Glas der
auch ohne Ofen schmeckt.
Szene 4 er schaut auf sein Telefon.
Eine Email von der Frau die wir nicht kennen. Sie hilft ihm, er ist
froh darüber.
Szene 5 der nicht mehr ganz so junge
Mann steht vor dem Spiegel. Wir hören das Wasser rauschen. Der
Stöpsel passt.
Szene 6 der nicht mehr ganz so junge
Mann macht seine erste Bewerbung fertig und schickt sie ab. Er hofft,
dass es klappt.
Szene 7 ein Telefon klingelt. Es ist
das Telefon des nicht mehr ganz so jungen Mannes. Er erkennt die
Nummer und ist nicht besonders froh über den Anruf. Er nimmt den
Anruf entgegen.
„Hallo Angelina Jolie, was willst du
denn jetzt schon wieder?“
„I love you und Brad auch und Leo und
die blonde aus den X-Men Filmen auch. Komm zu uns und heirate uns.“
Die Stimme hat etwas Flehendes.
„Ich kann jetzt nicht, ich will meine
Serien gucken.“
Der nicht mehr ganz so junge Mann lässt
keine Wiederworte zu.
„Jawohl, wir werden auf dich warten.“
Es ist mehr ein schluchzen als eine
klare Sprache, aber es schwingt Hoffnung mit.
Szene 7 der nicht mehr ganz so junge
Mann macht sich was zum Mittag. Veganer Leberkäse und Hühnchen.
Zusammen geht das.
Szene 8 wir sehen einen Ball in den
Himmel fliegen. Bevor er auf den Boden fällt, fängt der nicht mehr
ganz so junge Mann ihn geschickt wie ein Otter und wiederholt den
Wurf gleich um den Ball wieder zu fangen. Es ist schön wie er das
tut. Wir sehen eine Weile zu. Eine Stunde oder zwei.
Szene 9 der nicht mehr ganz so junge
Mann ist Kekse und guckt seine Serie.
Szene 10 der nicht mehr ganz so junge
Mann macht sich Kaffee. Der Kaffee hat kein Koffein und schmeckt auch
so. Der nicht mehr ganz so junge Mann setzt sich an einen
Schreibtisch und schließt das Fenster. Er macht es Ruhe um sich. Der
Laptop vor ihm auf dem Tisch verharrt voller Erwartung auf die Worte
die da kommen mögen. Hier verlassen wir den nicht mehr ganz so
jungen Mann. Wie wissen nicht was er tut, wir wissen nur, dass er es
tut.
Später wird er noch die Bettwäsche
wechseln. Das muss man bei so warmem Wetter einfach öfter machen.
Voll ohne Farbe und so.
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