Mittwoch, 21. März 2018

Buchmesse – 3 Tage, 3 Bücher und noch viel weiter Teil 3

Tag 3

Früh
Man kennt das ja. Der Schnee stöbert wie ein wilder durch die Welt und man selber möchte doch nur zum Konsum und sich Zimtdingsis zum Frühstück holen. Das wird nicht nur schwer durch den Schnee, es wird unmöglich weil die keine Zimtdingsis haben. Ich bin traurig und muss Käsebrötchen mitnehmen. Die sind beim essen ganz lecker und ich bin wieder kurz davor glücklich zu sein.
Wieder in Richtung Schnee geht es erst mal an der Nachbarstochter vorbei, die mir ihre schneeverklebten Handschuhe ins Gesicht drücken will. Panik in Gesicht und Stimme verhindern schlimmeres. Raus aus der Tür ist es dann auch wieder egal. Da kommt das weiße Zeugs von allen Seiten und schert sich nicht um Konventionen oder den öffentlichen Personennahverkehr.
Davon merkt man zuerst natürlich nichts. Die Bahn kommt und ich kann auch einsteigen. Die Bahn fährt los und alles ist gut. Die Bahn fährt weiter und macht so ruckelnde Bewegungen die mich stutzen lassen ob das gute Stück sein Ziel noch erreichen wird. Die Bahn macht noch eine ruckelnde Bewegung und ich habe die Antwort. Die Haltestelle schon in Sicht ist der Bewegungsdrang der Tram erloschen und ich steige ganz frech da aus wo der Bahnfahrer die Tür offen gelassen hat. Weit muss ich ja nicht mehr und als ich da bin gibt es ein Déjà-vu. Ich sehe eine Bahn stehen. Der Zugbegleiter schickt uns auf das gegenüberliegende Gleis und das Bild wiederholt sich. Alls was als Zug in die Richtung der Buchmesse will, hat mit dem bewegen aufgehört und ich muss mich neu orientieren. Am Hauptbahnhof geht’s dann wieder zur Straßenbahn und da bin ich nicht der einzige. Ungefähr fünf Millionen Menschen drängen sich an der Haltestelle und eine geduldige Frau mit Mikro erklärt im Minutentakt, man solle sich doch bitte verteilen. Die Bahn hält ja auch da hinten. Neben mit steht ein Mann der sich vom Gleis aus rein gedrängelt hat und plärrt nach seiner Frau, sie solle sich doch mit hier her stellen, weil hier doch Platz ist. Der Typ hat sie nicht alle.
Nach drei Bahnen kommt dann eine in die ich auch noch einsteigen kann und einen Sitzplatz gibt es auch für mich. Drei junge Menschen sitzen da und den freien Platz nehme einfach ich. In den nächsten zwanzig Minuten mache ich von meinem Recht Gebrauch und dränge ihnen eine Unterhaltung auf. Sie können ja nicht fliehen und weil wir alle zur Buchmesse wollen, sind wir auch eine Interessengemeinschaft und damit verbunden. Wenigstens vergeht die Zeit. Wir überlegen auch ein Kind, das zu einer Gruppe gehört, zu bestechen, damit es mal kurz „Ich glaub ich muss brechen.“ durch den Wagon ruft. Mal gucken wir sehr sich die Menschen um das Kinder herum noch von ihm weg komprimieren können.

Später
Ich bin pünktlich auf der Buchmesse um meinem vorher zurecht gelegten Plan umzusetzen. Die BiMaCo, eine befreundete Mangaconvention aus der alten Heimat hat heute eine Tombola im Angebot und die Preise können sich sehen lassen. Neben Postern, Blu Rays und noch mehr tollen Sachen gibt es auch ein Plüschdigimon. Das winkt immer zu mir rüber und will bei mir sein. Weil ich das auch will hole ich mir zehn Lose und was soll ich sagen. Ich besitze jetzt zwei Aufnäher, ein Poster und sieben streng limitierte Schlüsselanhänger.
In der Glashalle sind schon eine ganze Menge Cosplayer unterwegs und das finde ich gut. Ich kann Fotos machen und meine Visitenkarte an Menschen verteilen.
Durch Zufall treffe ich D und A wieder, wir wollten uns ohnehin treffen, doch hatten wir weder Zeit noch Platz ausgemacht. Dann eben so.
In den Messebuchhandlungen gibt es neben den neuesten Werken auch Bücher die es immer noch Wert sind gelesen zu werden. Der D hält mir eins von Neil Gaiman unter die Nase und weil ich den guten Neil mag, nehme ich das einfach mal mit. In der Abteilung Kinder- und Jugendbuch gibt es wieder die Bücher von so Katzenkriegern. Ich überlege mir den ersten Teil zuzulegen, lasse es aber dann doch. Die Neugier ist einfach nicht groß genug.
Der Rest des Tages folgt in Stichpunkten:

Ich gehe noch mehr Fotos machen. Viele Yoshis, Sonic und die Mario Brothers plus Prinzessin sind da. Dr. Who auch und ein paar von den Avengers. Dann hört mein Fachwissen auch langsam auf.

Ich lausche einem Vortrag über Polen und Syrien und esse mein Käsebrötchen.

Das Digimon ist weg und ich bin ein wenig traurig.

Ich überlege die neue Messe zu vergrößern, damit man nicht mehr so durch die Gegend gedrängelt wird.

Irgendwann finde ich mich auf meiner Couch wieder und bin ganz froh da zu sein. Mein Körper sagt er will nicht mehr und freut sich auf ganz viel Ruhe.

Das wäre mein Digimon gewesen.

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