Samstag
Ob das Wochenende wirklich schon zum
Urlaub gehört ist eine Frage die die Menschheit schon seit Anbeginn
der Zeit beschäftigt und auch ich bin nicht in der Lage eine
abschließende Klärung herbei zu führen. Ich vertraue einfach auf
mein Bauchgefühl und beginne schon am Samstag mit dem Urlaub. Wenn
ich damit mal in die Geschichtsbücher kommen sollte, dann sicherlich
zu Recht.
Samstag also, Urlaub auch noch und
nichts weiter zu tun. Obwohl, stimmt nicht. Ich hab schon noch was zu
tun, nur eben nicht genügend Lust dazu. Damit ich nicht ganz faulig
in der Gegend liege, geht’s erst mal auf Nebeljagd, wegen Fotos
machen. Nebel ist ja nicht sonderlich schnell und auch nicht
besonders gut im Verstecke spielen, da ist es theoretisch auch nicht
so schwer den dunstigen Dunst vor die Linse zu bekommen. Wenn der
Nebel denn mal da wäre. Das ist nämlich was er super kann, nicht da
sein. Damit ich nicht ganz so doof durch die Gegend gelatscht bin
geht’s zum Aldi und erst mal Frühstück besorgt. Vanilledings,
Kirschkissen und noch was, was eher in die Abteilung Kuchen gehört,
wandert mit anderen lebenswichtigen Artikeln im Korb und dann bei mir
zu hause. Gesund ist das nicht und trotzdem ein super Frühstück.
Nach dem Frühstück mache ich weiter
damit New York von Plünderern und bösen Menschen zu befreien, wegen
der Seuche und so. Das passiert natürlich nur auf der X-Box und ist
sowohl frustrierend als auch fesselnd. Der Frust kommt weil mein
Männchen so ungefähr drei bis vier Schüsse aushält und dann in
sich zusammen fällt, während die Gegner gerne mal ein bis zwei
Magazine in den lumpigen Leib gepumpt bekommen bis sie als besiegt
gelten. Ich bin jetzt Stufe 5 und ich denke es wird noch eine ganze
Weile dauern bis New York wieder zum Urlaub machen einlädt. (Wenn
ich die ganze Woche das Spiel spiele, könnte ich sagen, ich hätte
meinen Urlaub trotzdem dort verbracht. Wahnsinnig witzig, wie ich
finde.)
Damit ich nicht nur rum sitze und
Städte rette, geh ich noch mal zum Lidl und zu Netto. Das liegt
jetzt weniger daran, dass ich dort was wichtiges kaufen müsste. Ich
will eher meine 10.000 Schritte schaffen und verbinde das eben gleich
mit sinnlosen Besorgungen. Weil das noch nicht ganz reicht, geht’s
später noch mal in den Park um ein Foto zu machen.
Langsam wird es spät, meine Schritte
sind vollzählig und ich habe noch einen Punkt auf meiner Liste.
Rasieren. Weil ich wenigstens ein mal im Jahr den Flaum im Gesicht
auf eine Kürze kriegen will, mache ich das heute. Der Kopf wird auch
noch von den Flusen befreit und der finale Blick in der Spiegel lässt
mich kurz erschaudern. Ich sehe aus wie ein vierzig Jähriger der
aussieht wie ein zwölf Jähriger der echt komisch aussieht. Ich
mache das Licht aus und verzichte die nächsten Tage auf nach draußen
gehen.
Die Couch ist mein Freund und zusammen
überlegen wir uns eine sinnvolle Abendgestaltung. Wir liegen einfach
aufeinander schauen was es schönes im TV gibt. Nach 15 Minuten ist
die Entscheidung gefallen und wir gucken Halloweentown auf Disney
Channel. Das ist einer von den Filmen denen man schon vom weiten
ansieht, dass da weder Geld noch Drehbuch zur Verfügung standen.
Gute Laune macht das trotzdem, möglicherweise auch weil sonst nur
noch schlimmeres geboten wird.
Ich gucke also den Film und mir fällt
auf, dass ich Wäsche gewaschen habe und mein Bett noch neu beziehen
muss. Das mache ich auch gleich und weil ich schon mal dabei bin,
wird das ganze Bett noch umgestellt. Ich will nicht ins Detail gehen,
nur so viel. Ich brauche ungefähr eine halbe Stunde und zweifle wohl
zu Recht an meiner geistigen Gesundheit.
Nach meiner Aktion gucke ich
Halloweentown zu ende und freue mich schon auf teil zwei der Sonntag
Abend läuft. Der Kürbis der zum Zahnarzt geht war dann doch ganz
cool.
Im neu gestellten Bett gucke ich noch
kurz Daredevil und Batman Ninja und finde erst mal alles gut wie es
ist.
Die Keksdose hab ich auch noch benutzt.
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