Sonntag, 9. Dezember 2018

Schmeckt wie Leberwurst

Es ist Sonntag, ich gucke Harry Potter und versuche die letzten Wochen zu sammeln und ein paar wenige erzählenswerte Erlebnisse zurecht zu erinnern. Das will so recht nicht gelingen und mir fällt ein, dass mein Blog ja so gar nicht funktioniert. Viel mehr ist es ja so, dass ich einfach immer dann schreibe wenn ich gerade Lust habe und ob sich das dann lohnt zu lesen ist ein Frage der Kunst. Kunst darf ja alles und langweilen gehört eben auch dazu.

Beim Thema Langweile komme ich gleich mal zu der gelebten Variante. Mehr oder weniger. Während ich als Kind sowohl beim Tennis als auch bei der Politik tiefste Langweile verspürte, hat sich das heute ein wenig geändert. Beides ist zumindest wo weit von Interesse wie ich mich davon betroffen fühle. Zumal ich im Laufe der Zeit beim Tennis die Regeln verstanden habe.
Da kein Tennis kam, hab ich also ein bisschen vom Parteitag der CDU geguckt. Mir ein bisschen, meine ich auch ein bisschen. Was deren dunkler Lord (also fast) zu sagen hatte, hat mich nämlich nicht wirklich interessiert. Der Herr Spahn hatte sich sicher nur verlaufen und gar nichts zu melden. Krampus dagegen hatte dann doch ein wenig Aufmerksamkeit von mir bekommen und das war schon unterhaltsam. Redet die Frau doch von einem Menschenbild mit dem C und der Partei als letztem Einhorn. Großartig, so viel Fantasie hätte ich der gar nicht zugetraut. Im Publikum sitzen dickwanstige alte Männer und lachen während die da oben so redet und das bringt schon mal ein Gefühl davon wo diese Volkspartei eigentlich zu finden ist.

Einen Tag später gibt es eine neue Versammlung. Diesmal bin ich wirklich dabei und gucke nicht nur durch den Fernseher zu. Der Weihnachtsmarkt ist ja nur mit sehr viel Weihnachtsstimmung und/oder Glühwein zu genießen. Da ich weder das eine hab noch das andere in mich rein schütten möchte, ist meine Stimmung doch eher verhalten als ich meine M vom Bahnhof abhole um uns gemeinsam dem bunten Treiben zu nähern. Der Weihnachtsmarkt ist ja schon sehr groß. Ich kann sicher nur schwer internationale Vergleiche ziehen und könnte mit meiner Behauptung auch ziemlich falsch liegen. Trotzdem sage ich mal es ist schon einer der größten Weihnachtsmärkte in Leipzig. Wir brauchen eine ganze Weile um von einem Ende zum anderen zu kommen und noch länger um uns ganz woanders, aber immer noch auf dem Weihnachtsmarkt, wieder zu finden. Bei der Größe ist es schon Beachtenswert, dass man sich immer mehr so vorkommt, als würde man durch ein Dèjá vu laufen. Weihnachtskram, Fressbude, Weihnachtskram und Fessbude wechseln sich ab mit Fressbude und Weihnachtskram. Dazwischen rempelnde Menschen mit ohne peripherem Blick und Kinder ohne irgendeinen Blick. Weil Weihnachten ist finde ich das alles trotzdem schön und kaufe mir fünf kleine Bienenwabenkerzen. Die spätere Suche nach einem passenden Kerzenständer bliebt ohne Erfolg. Ich halte Euch auf dem Laufenden.

An einem anderen Tag kann ich eine andere Erfahrung sammeln. Schon von Berufswegen her bin ich ab und zu mal in der Lage Essen zu essen. Das ist natürlich nicht die eigentliche Aufgabe, wird hier aber auch nicht weiter diskutiert. An diesem Tag hatte ich also die Möglichkeit Escargot zu probieren.
Kurz zur Erklärung: Escargot ist nichts anderes als Weinbergschnecke. Dabei wird der Schneck oder die Schnecke nicht im eigen Haus serviert wie man glauben möchte sondern in kleinen Keramikpfännchen. Da hat jedes Tier einen eigenen Platz und wird mit zeug überbacken. Das kann man jetzt für eklig halten, ist aber auch nichts anderes als ein Stück von der Kuh in sich rein zu stopfen. Was mich allerdings verwundert hat, ist der doch recht profane Geschmack der wabbeligen Tiere. Die schmecken tatsächlich nach Leberwurst. Was das jetzt für den geneigten Gourmet bedeutet muss jeder für sich selber raus finden.

Jetzt ist immer noch Sonntag und ich habe meinen Abwasch geschafft, Sport gemacht und noch zwei Harry Potter Filme vor mir. Ach ja, einen Keks hab ich noch. So einen großen vom Bäcker. Den werd ich gleich in mich rein tun und dazu Tee trinken.

Der Keks mit meinen zwei Homies.

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