Freitag, 24. Juli 2015

Arbeitslos und keine Idee für einen vernünftigen Titel

Tag 1
Es ist halb acht und niemand will was von mir. Gut, ich muss noch ein Plakat machen und ich könnte aufräumen. Was fehlt ist eine vertragliche Übereinkunft, dass ich gebraucht werde. Kein Büro mit einem Platz für mich, keine Aufgabe die ich für jemanden zu erledigen habe, niemand der sich auf mich verlässt. Ich glaub ich fühle mich alleine gelassen. Arbeitslos ist man ja auch nur tagsüber und eben auch selten zu zweit. Obwohl ich ja eh selten zu zweit bin.
Natürlich gibt es Aufgaben die ich zu erledigen haben will. Die hab ich aber schon aufs Wochenende verschoben. Wie bescheuert ist das denn?

Einkaufen gewesen, das Treppenhaus geputzt, mit der Nachbarin geplaudert, Minimöhrchen und Smoothie to go zum Frühstück und gleich geht’s in die Stadt zum Besorgungen machen und mit einer Freundin zum Mittag treffen. Ich fühle mich wie der gefangene einer Frauenzeitschrift. Dazwischen versuche ich mir nicht so nutzlos vorzukommen und sinnvolle Ideen zu haben die ich umsetzen kann. Die kommen dann aber auch erst ab morgen dran, weil ich ja noch zum Literaturzirkel will und was vorlesen oder vorlesen lassen.

Es ist spät ich bin zu hause und der Tag könnte durchaus als gelungen bezeichnet werden. Fotos gemacht, Literatur gemacht, Freunde getroffen und leckeres Eis gegessen. Und trotzdem, ich fühle mich nur noch die Hälfte von dem, der ich vor ein paar Tagen noch war. Einen Job zu haben ist einfach was Gutes. Es sollte hier eigentlich noch ein Satz kommen, der mich mit der Situation versöhnt, der will sich aber nicht finden lassen. Muss ich das eben Montag machen, Zeit hab ich ja.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen