Es war ein Tag im Mai und der Tag war frei. Das kann man
nutzen um das Verhältnis zur Couch zu festigen und die Dinge zu gucken die man
schon lange sehen wollte. Dabei ist dann auch ein Festivalspecial vom MDR über
das Highfield. Und was soll ich sagen? Sogar eine Veranstaltung die cooler kaum
sein kann wird vom MDR zu einem kleinen Provinzfest degradiert. Pärchen werden
befragt wie sie sich denn beim Festival kennen gelernt haben und obwohl der
Konsens doch immer Ficken ist, soll das Ganze noch als romantisch wahrgenommen
werden. Klar Jungs kein Problem. Später wird noch interviewt bis das Mikro
fällt und da man ja jung und fetzig ist, reicht es nicht Fragen zu stellen die
dann mit Antworten beantwortet werden. Nein da muss der Markus Wiebusch sich
seine Songs von Festivalbesuchern vorsummen lassen und dann erkennen welches
Liedgut denn das genau ist. Für einen der besten Texter im hier und jetzt ein
Schlag ins Gesicht. Die Tortur wird dann noch garniert von sehr betrunkenen
Menschen die in die Kamera reden dürfen und dabei weder auf Lautstärke noch auf
Inhalt achten müssen. Später kommt dann doch noch Musik und das versöhnt nur
zur Hälfte man hätte ja noch eine oder zwei Bands mehr hören können. Ich hätte
stutzig werden sollen, als die Moderatorin ihren verbalen Opener mit einer
Pommesgabel und einem Satz mit Rock beschloss.
Der Tag war damit aber noch nicht vorbei und wenn man
nicht zu Hause sitzt, sitzt man eben woanders. Am Proberaum wo Daniel und Claudi
mit den anderen Stimmen und Instrumente laut machen. Damit hatte ich aber nicht
viel zu tun. Meine Aufgabe war es klein Emma zu bewachen und das war viel
schwerer als Metal. Die rennt ja immer rum und will dir das neuen zu Hause
zeigen, bedeckt sich mit Kreide und rennt dann wieder rum. Das muss man
natürlich im Auge behalten und das ist vom Gartenstuhl aus gar nicht so leicht.
Natürlich hab ich sie auch mal auf ihren Wanderungen begleitet, aber
größtenteils hatte ich doch einen freien Tag. Als dann noch Dunkelheit dazu
kam, war ein Bett nicht nur cool sondern zwingend notwendig.
Nach dem Tag im Mai kam noch ein Tag im Mai. Der Tag wird
dann auch von einigen Menschen genutzt um Geburtstag zu feiern und wie der
Zufall es will, war die Claudi eine davon Marcus und Kola haben heute auch
Geburtstag). Präzise Vorbereitungen und Top Secret Aktionen sorgten dafür, dass
wir passende Geschenke und eine lustige Karte hatten. Das war toll. Dann bin
ich noch mit Claudi einkaufen wandern gegangen (dabei hatte ich eine tragende
Rolle), damit es Kuchen geben konnte. Auch toll. Eva hält sich irgendwann noch
für einen Oktopus und das fetzt. Als es dann Kuche gibt, ist das Büro auch gut
gefüllt nur ich bin mit meinen Gedanken schon ganz woanders. Bei Ikea nämlich
wo ich mein Geld für allerlei Nützliches in deren Kassen werfen will um meine
Inneneinrichtung ein wenig möblierter zu gestalten. Das ist natürlich leicht gesagt, doch die
erste Enttäuschung kommt schon auf der Fahrt. Ich darf nicht ins Kinderland. As
ist doof und das Kinderland auch und alle auch. Na gut, dann geben wir eben
Emma da ab und die freut sich und dann gehen wir in Claudis Land. Die rau hat
mal einen Ikeakatalog bekommen und gegessen glaub ich. Die kennt ja fast alles
und dann noch die Preise und die Namen und überhaupt. Da komme ich ganz schnell
zu einem neuen Lack. Der lack bleibt aber nicht lange alleine. Bald schon trollen
sich Näckten, Hemma, Lill viele andere mit im Wagen und wollen zu mir nach Hause.
Über Sinn und Unsinn mancher Anschaffungen kann man sicher diskutieren, aber das
lasse ich jetzt einfach mal nicht zu. Ich kann das alles gut gebrauchen und es
war ja billig.
Wer jetzt aber denkt, dass der Besuch beim Schweden nur
Spaß war, der irrt sich aber gewaltig. Bevor ich mich mit den Vasen anfreunden
konnte, hörte ich einen Satz, den man in diesem Ikea nicht hören möchte. „Das
steht oben.“ Oben meint dann die zweite Etage wo eigentlich nur alles
ausgestellt ist und gar nicht mitgenommen werden will. Bis auf wenige Teile die
sich hier unten wohl nicht wohl fühlen. Um dann doch an das begehrte Gut zu
kommen, muss man durch den ganzen Laden und dann noch mal durch den ganzen
Laden und dann sieht alles gleich aus und man sucht die Pfeile am Boden und man
denkt man war hier schon und geht einfach weiter und dann kommen die Sachen die
man kennt und man sieht Lack und man ist zu weit und man geht zurück man sucht
ja einen Wasserhahn und dann hat man ihn und geht wieder los und es hört nicht
auf und hinter jeder Ecke geht es noch mal weiter und überall Zeug was man
schon gesehen hat und doch nicht kaufen möchte und man merkt, dass das
Schafsfell zu teuer ist und das muss dann ausgesetzt werden im Ikea am Telefon
und dann steht man noch ewig an der Kasse.
Aber gut, ich hab jetzt Lampen und ein Regal und was für
eine Klamotten und ich hab ein Bügelbrett und Möhre. Da kann man also noch mal
hin, man muss nur wissen wo lang.
Im a Survivor!
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