Ja es schleift, während ich zu Beginn meiner Leipzig Tage
noch jeden Tag schreiben konnte was sich so tut und was ich so tue, komme ich
kaum noch dazu weil das mit dem online packen nicht so leicht ist, wenn doch
nur das Mobilophon sich gequält ins Netz schleicht und beschäftigt bin ich ja
auch noch.
Der erste Teil der Woche war noch stark von den
Auswirkungen des Umzugs geprägt. Noch ganz viel Aua um Leib hab ich versucht
aus meiner Wohnung eine von denen zu machen, in der man sich wohlfühlt und
nicht ständig über Kisten hopsen muss. Das klappte dann auch ganz gut und die
Kisten sind im Keller, nur steht statt der Schachteln eben der Inhalt im Weg.
Bücher stapeln sich wie kleine Gebirge im Arbeitszimmer und was an die Wand
soll, lungert noch davor rum. Das ist aber nicht schlimm und Bücherberge zeugen
ja auch von Belesenheit.
Auf Arbeit verkackt Christian seine Oscarszene und Sternburg
kann alles außer Bier.
Dann kam auch schon Donnerstag und das war dann kein Fest
der Liebe. Wenn man als Nachbarn gegenüber eine Bar hat, dann muss das nicht
nur toll sein. Da sind dann zu später Stunde Menschen die sich zu lau
ansprechen und raufen wollen. Das fetzt nicht und treibt mich beizeiten in die Federn.
Freitag geht es dann wieder auf Arbeit und das ist man
dann auch in einer kleineren Gruppe versammelt. Das ist aber so schlimm nicht,
denn wir haben Kuchen und ein Schokobon.
Nach der Arbeit treibt es mich noch mal zu Poco und dort
nehme ich mir Jalousien mit, damit ich das Draußen auch da lassen kann und
nicht jeder über eins achtzig in mein Wohnzimmer gucken kann. Die Jalousien hab
ich dann auch gleich an die Fenster gebastelt und mich damit vor ein neues
Problem gestellt. Da meine Lampe noch nicht so funktioniert wie sie soll und
ich nicht nur die Blicke sondern auch das gratis Laternenlicht ausgesperrt habe,
ist es so richtig dunkel im Wohnzimmer. Natürlich bin ich schon groß und hab
auch keine Angst im Dunkeln, aber man läuft ja doch ganz gerne mal gegen ein Möbel
rennt oder eine Tür oder eine Wand.
Nach und nach merke ich dann auch wie groß die Wohnung
wirklich ist und wie viel Laufleistung dazu gehört hier seinen Alltag zu
verleben. Das ist aber nicht mal so schlimm, da bleibt man wenigstens fit. Was
mir aber dann doch Sorge macht, ist eine Sache die mir schon in der alten
Wohnung ab und zu passiert ist. Ich stehe auf, gehe in die Küche und weiß schon
gar nicht mehr was ich da wollte. Nur war das eine Einraumwohnung und die Küche
direkt am Wohnzimmer dran. Jetzt muss ich immer durch einen Flur und dann noch
die richtige Tür finden. Ich sehe mich schon vom Wohnzimmer in die Küche gehen,
dann ins Arbeitszimmer und dort fällt mir nach zehn Minuten ein, dass ich auf
Toilette wollte. So kann dann schon mal ein Tag rumgehen ohne viel Langeweile,
man kommt aber auch zu nix.
Bücherberge und der lustige Stuhl macht was er will.
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