Montag, 15. Januar 2018

Put your hands, put your hands Inside my face and see that it's just you But it's bad and it's mad And it's making me sad

Ich muss es zugeben, ich gehöre dazu. Ich gehöre zu denen, die zuerst zu YouTube gehen und dann zu Amazon. Nicht einfach so, sondern weil jemand gestorben ist. Dolores O’Riordan ist nicht mehr am Leben und dabei war sie gerade mal 46 Jahre alt. In meinem Leben noch viel jünger aber das zählt ja nicht.

Auf dem Videoportal werden erst mal die Songs gehört die schon tausend mal durch die Ohren gelaufen sind und bei Amazon gleich die CDs bestellt die man schon längst hätte kaufen sollen. Warum jetzt stellt sich da die Frage und ich weiß es nicht. Weil mir diese Frau mit ihrer Stimme gerade so nah ist wie schon lange nicht mehr? Weil ich Angst habe, ich könnte sie komplett aus den Augen verlieren? Weil alle es so machen?
Ich denke ja gerade es ist das mit der Angst. Die Musik schnell noch in die Sammlung aufnehmen bevor sie komplett verschwindet. Man guckt ja doch mal in das eigene CD Regal und spätestens wenn jemand fragt wer das ist, kann man was teilen, was sich auch lohnt.

Ich weiß noch wie Zombie damals ständig zu hören war und damit ein Song der mich ein Stück weiter brachte in meiner jugendlichen Ahnungslosigkeit zwischen den Geräuschen. Was mich damals schon ärgerte, war die Reduzierung der Band auf diesen einen Song. Man musste sich nur mal das Album anhören und es sollte doch jedem klar sein, dass es da mehr gab als einen Hit und ich sah eigentlich keinen Grund die ganze Platte am Stück im Radio laufen zu lassen. Ich hab auch nicht verstanden was so schlimm daran war, sich eine CD länger als eine Woche auszuleihen. Ich dachte damals auch, dass die Iren alle ganz toll singen können und überhaupt alle da von Revolution singen oder von Liebe oder Familie. Also nicht so wie bei uns, hier konnte keiner singen und schon gar nicht so schön.

Später war Frau O’Riordan nicht mehr ganz so nah, aber eigentlich nie weit weg. Die Cranberries gab es ja noch ab und zu und als sie ich sie mal alleine in einem Adam Sandler Film als Sängerin gesehen habe, war sie auch gleich wieder ganz bei mir. Da war ich ganz stolz auf mich, dass ich so im Hintergrund erkannt habe. Wie auch nicht bei der Stimme.

Jetzt sitze ich also hier, höre die Best Of der Cranberries von meinem Handy, mir läuft doch ein wneig Salzwasser aus dem Gesicht und ich merke mit wie vielen Songs in wie vielen Jahren die Frau dabei war und bin ganz glücklich damit. Ja sie ist weg, aber was sie da gelassen hat reicht wohl noch eine Weile.

Danke dafür.




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