Neun Leute haben mein Video gesehen und
ich glaube ich kenne sie alle. Der Anfang ist also gemacht und meine
Stimmung pendelt irgendwo zwischen „Ich bin der König von
YouTube.“ und „Was soll das Ganze?“ Zum Schluss finde ich mich
bei „Einfach machen und gucken was kommt.“ ein und sammle schon
mal Ideen für den nächsten Eintrag.
Die Ideen kommen gekleckert wie es
ihnen passt und ich bin damit das Opfer meiner unzuverlässigen
Geistesblitze. Damit ich ein bisschen Kontrolle in mein Leben bringe
kümmere ich mich erst mal um die technische Seite meiner Videokunst
und kaufe mir erst mal ein Mikrofon und einen Puschel. Der Puschel
sieht aus wie ein flauschiges Tier und wird um das Micro gewickelt
damit der Wind in meinem Wohnzimmer nicht so schlimm den Ton kaputt
macht. Zu guter Letzt gibt’s es ein neues Ringlicht damit ich auch
gesehen werde. So ein Teil wollte ich ohnehin schon immer haben und
kann mein Konto in dem Moment ganz gut ignorieren. Damit das alles
noch richtig knallt, hab ich zwischen meinen einzelnen
Themenbereichen noch ein Zwischen-Intro eingebaut, das zu meinem
jugendlichen Publikum passt und voll abgeht.
Neben meinem Leben als Youtuber
passieren natürlich noch andere Dinge in meinem Leben. Ich habe
gegen einen Drachen gekämpft. Der wollte hier in der Nachbarschaft
für Unruhe sorgen und hat Klingelputze gemacht wo es ihm gerade
passte. Das ging natürlich nicht und ich musste einschreiten. Beim
Einkaufen hab ich ihn dann im Kühlregal gestellt. Er wollte sich
gerade alle Kinder Maxi King in seinen Einkaufskorb packen und das
brachte den Topf zum auslaufen.
Ich hab mich neben ihn gestellt und
gesagt: „Hey du frecher Drache. Mach das mal nicht. Hier wollen
noch andere Kinder Maxi King essen. Da musst du schon was übrig
lassen.“
Der Drache (ungefähr 10 Meter groß
und grün und so) war ganz überrascht und schaute mich an.
„Ja da guckst du was. Das mit der
Klingelputze hört mir jetzt auch auf, haste gehört Freundchen.“
Sagte ich noch in einem strengen Ton.
„Roaaarrrr.“ Fing der Drache an.
„Ich bin hier voll der Drache alter, ich mach dich Grillgut wenn du
mich nich in Ruhe lässt.“ Wurde der Drache auch noch pampig und
uns blieb nichts anderes übrig als den Streit in einem Duell auf der
Straße auszutragen. Da es schon nach Mittag war, mussten wir unser
Duell auf den nächsten Tag verlegen. An dem Tag hatte der Drache
einen Friseurtermin, den Tag darauf musste ich zur Fußpflege. Es
sollte also noch drei Tage dauern bis wir unseren letzten Kampf
austragen sollten.
Dazwischen war nix.
Der Tag des letzten Gefechtes war
gekommen und es wehte ein laues Lüftchen. Die Sonne stand tief über
uns am Himmel, Kugelbüsche drängten sich am Straßenrand und die
Menschen trauten sich nicht mehr auf die Straße. Der Drache stand
hundert Meter von mir entfernt auf der Straße und guckte ganz böse
zu mir rüber. Ich ließ mich davon nicht beeindrucken und guckte
böse zurück. Dann guckte der Drache wieder böse und dann ich. Wie
es weiter ging ist klar und muss hier nicht weiter erläutert werden.
Gestern war ich noch mit dem M in der
Stadt unterwegs und habe mir einen schönen Pullover gekauft. Im
selben Laden gab es noch einen Captain America der „Verschwinde
Toni“ sagen kann. Der wohnt jetzt bei mir.
Ich glaube ich esse jetzt noch ein paar
Kekse.
Der Puschel, er schläft gerade.
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