Sonntag, 26. November 2017

BiMaCo 2017 – Regen, eine andere Welt, der besondere Oktopus und wieder Regen

Es ist früh und fühlt such auch so an. Kalt, dunkel, kalt und dunkel und kalt. Ein Blick aus dem Fenster ergänzt kalt und dunkel noch um nass und ich dreh mich zurück in mein Kissen.

Es ist immer noch früh und ich stehe im Bad. Es ist kalt und hell und ich habe eine Zahnbürste im Mund. Dann ist es nass und ich habe eine Dusche über dem Kopf. Der Tag ist also offiziell eröffnet. Nach einem obstigem Frühstück geht’s noch in den Konsum, damit ich auf meiner Reise was zu trinken habe. Einen Moment später kann ich sehen wie meine Bahn los fährt. Zum Glück kommt die nächste Bahn schon 15 Minuten später und ich kann noch ein wenig durch den Regen schlendern.

Auf dem Bahnhof steht schon ein Zug der nur darauf wartet, dass ich seinen Bauch gehe um mich nach Wolfen zu bringen. Ein nicht sehr freundlicher Mann und seine freundliche Frau wollen mich mit ihrem Gruppenticket mitnehmen. Das finde ich gut und mein Geldbeutel auch. Dann kommt noch einer dazu der vom Automaten gar kein Fahrschein mehr kriegen sollte. Der Automat war nämlich der Meinung unser Zug fährt gar nicht erst los. Wir ignorieren das. Nicht ignorieren können wir die Gruppe von Menschen die auch in den Bauch vom Zug will und so viele Leute zählt wie wohl gerade in so einen Zugbauch passen. Mit brutalem an den anderen vorbei laufen, können wir uns noch Sitzplätze sichern und sind glücklich. Als der Zug nicht pünktlich los fahren will kriege ich kurz Emotionen, die gehen aber wieder als das Transportmittel meiner Wahl anfängt in die richtige Richtung zu rollen. Was dann passierte ist aus dem Fenster gucken, was lesen und aussteigen.

Ich bin da. Regnen tut es hier auch und kalt ist es ebenso. Also Mütze auf, Schal um und ich gehe auf mein Ziel los. Das Kulturhaus ist nicht so weit weg und weil ich hier mal aufgewachsen bin, weiß ich auch wo ich lang muss. Als ich das Kulturhaus im Auge habe, gibt es gleich die erste Überraschung. Da stehen Menschen. Da stehen so viele Menschen, dass man es eine Schlange nennt und die geht bis um die Ecke und noch ein gutes Stückchen. Wie es sich gehört stelle ich mich hinten an die Schlange und fange an ihr ganz langsam hinterher zu laufen. Es dauert nicht lange und hinter mir bildet sich auch eine Schlange und damit stehe ich quasi zwischen zwei Schlangen. Nach einer Weile ist die Schlange vor mir verschwunden und die hinter mir gewachsen. Das ist der Lauf der Natur.

Beim Eintritt bezahlen kaufe ich mir gleich ein Artbook, dass eigens zu der diesjährigen BiMaCo erschienen ist und nicht limitiert ist sondern auch noch für einen guten Zweck verkauft wird. Weil die wenigstens wissen was eine BiMaCo ist hier eine kurze Erklärung: BiMaCo bedeutet Bitterfelder Manga Convention. Bitterfeld meint dabei den Ort, Manga die kulturelle Richtung der Veranstaltung und Convention die Art der Veranstaltung. So weit so informativ.

Nach dem Eintritt bezahlen bin ich drinnen und neben den Besuchern die so aussehen wie Besucher kann ich wieder versuchen die ein oder andere Figur aus dem Reich der Phantasie am Aussehen zu erkennen. Deathstroke, Link und drei Pikachus erkenne ich aus Anhieb. Dann ist da noch einer aus einem Videospiel, das ich vom sehen kenne und ein Weihnachtsmannmädchen. Ich bin zufrieden mit mir und fange an die Convention zu erkunden. Wer jetzt denkt, ich wäre ganz in zivil dort hingegangen, der irrt natürlich gewaltig. Ich hatte mir extra mein Flash T-Short raus gelegt und es auch getragen.
Neben den Händlern die allerlei Lebensnotwendiges für den geneigten Fan feil bieten guck ich erst mal zu den Zeichnern. Die haben sich im kleinen Saal versammelt und zeigen was sie können. Auffällig viele haben sich dabei der Art Kunst zugewendet wo die Menschen sehr große Augen haben und die Frauen auffällig proportioniert. Das gehört allerdings dazu und ist eben Manga. Die Männer auf den Bildern haben übrigens keine Bärte, keiner von ihnen, nicht einer.

Beim Umschauen bemerke ich Kontaktversuche von G, der auch in Wolfen ist und wir vereinbaren ein Treffen. Fünf Minuten später stehe ich im kalten Regen und warte. Drei Minuten später ist er da. Noch mal zwei Minuten später stehen G und ich in der Eingangshalle und einer von uns weiß noch nicht so recht was er da gerade sieht. Wir gehen Tee trinken und ich erkläre G, dass er hier keine Angst haben muss. Ich denke er glaubt mir nicht. Zum Tee gibt’s natürlich Kuchen und ich esse eine Hasenmurmel.

Fertig mit dem Tee verlassen wir den Tisch, weil da auch ein Wolf war und wir Angst hatten. Außerdem läuft im großen Saal schon ein Bühnenprogramm und wir gucken zu. Es geht wohl im Dragonball. Ich kann der Sache nicht ganz folgen. Zum Glück wird auch mal getanzt.

Irgendwann muss G dann auch wieder los und hat eine Menge gelernt, zumindest von dem was ich weiß und da kann ich ja keine Garantie auf Richtigkeit oder Zusammenhang zum Thema gewähren. Ein bisschen alleine pendele ich zwischen den Händlern (ich kaufe mir eine DVD, einen Beutel und ein T-Shirt) der Bühne und dem Kaffee hin und her. Zum Mittag gibt’s erst mal Kuchen und eine andere Theatergruppe. Die sehen auf den ersten Blick alle gleich aus nur in unterschiedlichen Farben und haben einen Basketball dabei. Ich verstehe gar nichts.

Neben dem Gucken bin ich auch wieder mit meiner Kamera unterwegs und schleiche mich kurz in einen der Workshops rein die angeboten werden. Nach ein paar Fotos werde ich auch schon gezwungen einen Oktopus aus Fimo zu basteln. Mit mir basteln Loki, ein Einhorn, eine Mangafigur, eine Frau und ein junger Mann. Alle sind nett und ich hab gar keine Angst. Durch einen Fehler im Schaffensprozess hat mein Oktopus nur sieben Tentakel (er ist damit nicht der einzige) ich mag ihn trotzdem. Er kriegt noch ein Horn von mir aufgesetzt und kommt dann in den Ofen.

Der nächste Höhepunkt ist die erste Runde des Cosplaywettbewerbes. Da dürfen alle ihre Cosplay vorstellen und dazu passend etwas aufführen. Das geht dann los mit kurzen Szenen aus dem Leben eines Vampirs der doch kein Vampir ist, über ein Lied bis zu einem Mädchen, dass sich ganz doll verbiegen konnte. Also so verbiegen wo anderen Menschen nur noch ein Knacken und Schmerzensschreie zu entlocken sind. Die fand ich gut, nicht wegen dem verbiegen. Ihren Charakter kannte ich auch. Ist ein Mädchen aus Avatar und damit meine ich nicht den schlimmen Film mit den blauen Typen, sondern den letzten Luftbendiger. Nach einem Sailormoonspoiler und einer Bombe hab ich dann auch mal auf die Uhr geguckt und gemerkt, wie spät es schon war. Meine Bahn hatte zum Glück 30 Minuten Verspätung und ich kam ganz angenehm nach hause.

Zurück auf meiner Couch hab ich dann gar nichts weiter gemacht außer essen und liegen und überlegt welches Cosplay am besten zu mir passen können würden sollte. Vorschläge sind natürlich gerne gelesen.
Der besondere Oktopus auf dem Film.

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