Es ist Weihnachten und weil sonst eigentlich nichts ist,
mache ich da mit. Also jetzt nicht so dolle wie die Meisten. Ich schmücke
nicht, zumindest nicht zu Hause. Auf Arbeit dekorieren zählt ja nicht weil das
hängt da auch noch bis Ostern, wird damit auch gar nicht so ernst genommen. Und
einen Weihnachtskalender hatte ich auch nur im Büro und der ist noch
eingeschweißt, wie ein Mathebuch zum Ende des Schuljahres. Und auch der Weihnachtsmarkt
war nur mal für einen Arbeitsbesuch gut, weil ja doch zu viele Leute da
rumrennen die sich darüber aufregen, dass da zu viele Leute rumrennen. Und
trotzdem. Weihnachten macht schon Spaß. Geschenke kaufen und pünktlich wieder
loswerden. Zeug futtern bis einem schlecht wird und das nicht nur einmal, nein
immer dann wenn der Körper wieder Platz zum Atmen hat, wird gleich wieder was
rein geschoben um sich das Gefühl von „Is mir schlecht, scheiß Süßkram“ auch
bis zu den Sommerferien zu erhalten. Und einfach diese Stimmung für sich haben,
die es angeblich nicht mehr gibt, aber immer dann kommt, wenn man
Weihnachtsfilme guckt. Ich mag das.
Der 24.
Es ist Weihnachten, also heute Abend und ich latsche zur
Bahn, damit ich auch dieses Jahr eine Tradition verfolgen kann, die ja eher
eine Gewohnheit ist oder einfach das was man eben jedes Jahr an diesem Tag
macht. Es gut zur Mutti. Dafür muss ich das erste Mal zu Weihnachten in den Zug
steigen und bemerke das eigentlich erst jetzt so richtig. Ach ja, die Kinder sind
so schnell groß und ehe man es sich versieht, sind sie auch schon aus dem Haus.
Am Bahnhof nutz ich die Gelegenheit um noch schnell ein
Geschenk zu kaufen und eher der Satz zu Ende geht, will ich nur klar machen,
dass ich schon ein Geschenk hatte, nur eben noch was gesehen habe, was gut gefällt.
Eine Zeitschrift die zu gut zwei Drittel aus Werbung für Menschen besteht die
ich nicht kenne kommt auch noch mit und schon sitze ich im RE nach Wolfen.
Der Zug ist auch angenehm nicht so voll und ich kann mich
damit beschäftigen, die Inhalte in meinem kleinen Heft zu finden. Dabei fliegt
die Zeit ganz schnell vorbei und schon sitze ich bei Mutti am Tisch und kann
gucken, wie sie ihre Geschenke entpackt. Mit dem letzten Kauf, liege ich auch
super richtig und die anderen Mitbringsel kommen auch gut an. Da wird dann auch
gleich der DVD-Player erklärt und der Kalender angeguckt, der natürlich von mir
aber nicht selber gebastelt ist.
Der Rest vom Besuch gestaltet sich dann mit dem Essen des
Essens welches es immer zu essen gibt am Mittag vor dem Heiligen Abend. Kartoffelsalat
mit Würstchen. Dann wird noch die Verwandtschaft angerufen und ein frohes Fest
verteilt.
Irgendwann, sitze ich dann auch wieder im Zug nach Hause
und mein Rucksack ist jetzt schwerer als vorher. Naschwerk und Nahrung trage
ich jetzt mit mir rum und wollte doch eigentlich dem Vielfraß die Stirn bieten.
Naja, jetzt opfere ich dem eben meine Hüften.
Zurück auf der Couch gucke ich erst mal wie der Feuerlord
von Aang die Hucke vollkriegt und merke dann wie langweilig ich mich selber so
finden kann. Ich zappe dann immer mal im Netz rum, gucke da mal auf Arte und
zocke auch mal Autorennen. Damit ich nicht ganz mit der Couch fusioniere kloppe
ich noch ein wenig auf einem virtuellen Sandsack rum und treibe weiteren Sport
vor dem Fernseher. Kurz noch SMS schreiben mit Nicci und ehe ich was machen
kann, ist der Tag auch schon dunkel und damit gar nicht mehr da. Lesen geht ja
immer und wie gewohnt danach die Augen zu. Vorher hab ich noch eine Liste geschrieben
mit Taten die ich tun will, während der nächsten zwei Tage. Nur zur Info, es
sind vier.
Natürlich war zu Weihnachten auch schon mal mehr los,
aber ich genieße einfach mal die Ruhe die sich um mich herum tummelt und mache
das Beste draus.
Der 25.
Na klar ist erst um acht und ich schon so wach wie man es
eben sein kann um nur noch im Bett zu liegen und zu merken wie wenig Spaß ein
Bett so machen kann.
Ich erinnere mich an einen Sonnenaufgang in den letzten
Tagen und schmeiße mir einfach mal die Kamera um den Hals um da eventuell das
frühe wach Sein zu rechtfertigen und noch ein paar schöne Bilder zu machen. Das
mit den Bildern klappt dann auch nur bedingt. Die Bilder mag ich schon, nur hat
sich der Sonnenaufgang nicht blicken lassen. Das war eher ein schleichender Wechsel
von dunkelgrau zu hellgrau und mehr auch nicht. Ansonsten aber ein schöner
Spaziergang am Morgen mit noch einem Typen, der mein Handy für zehn Sekunden leihen
wollte. Den hab ich aber angelogen, dass ich keins dabei hätte. Das kam mir
nämlich seltsam vor. Was will man denn in zehn Sekunden mit einem Handy machen?
Da hat man ja nicht mal die Nummer eingetippt. In zehn Sekunden kann man das
höchstens in den Fluss werfen oder dran lecken oder so Sachen und das wollte ich
nun wirklich nicht.
Wieder auf der Couch hab ich auch gleich die Bilder gesichtet
und bearbeitet und um es gleich zu sagen, damit dann auch das einzige Sinnvolle
am Tag getan. Meine Liste hab ich nicht vergessen, nur ignoriert.
Autos kaputt fahren macht nicht viel Sinn aber mehr Spaß
als die humoristischen Jahresrückblicke von Leuten die das mal besser konnten.
Urban Priol wiederholt sich irgendwie und Dieter Nuhr scheint doch öfter mal
die BILD zu lesen.
Wäsche gewaschen hab ich und das stand nicht mal auf der
Liste. Und selbstgemachten Orangensaft hab ich gemacht. Mensch da bin ich jetzt
doch überrascht von mir. Das war es dann und auch wenn ich ein zwei schöne
Filme geguckt habe, gibt das noch immer keine Fleißpunkte der nur sehr weinge.
Ich könnte jetzt noch schreiben, dass ich an meinem Blog
geschrieben habe. Das ist wenigstens was. Da hab ich dann gar nicht so viel Nichts
gemacht heute nur eben nichts von der Liste. Das finde ich aber nicht so
schlimm, weil die Feiertage sind ja dazu da. Und weil es jetzt schon so spät
ist, kann es auch nicht so langweilig gewesen sein.
Zählt eigentlich Candy Crush? Das spiele ich ja auch
gegen andere Menschen, so wie Wrestling oder Springreiten. Ist das dann eine
vollwertige Tätigkeit. Das könnte ich ja mal recherchieren.
Der 26.
Liegen bleiben bis um neun und noch viel länger. Eine
ganz tolle Sache und ich schlurfe mal ganz feiertaglich in den Feiertag und
gehe langsam an die Aufgaben meiner Liste. Das sind ja so viel nicht, also kein
Grund mich noch länger zu drücken. Zuerst Fotos machen, dann Eier zerkloppen
und zum Schluss noch Worte aus dem Kopf geholt. Ehe ich mich über den ganzen
Stress aufregen kann, ist der auch schon wieder vorbei und Wäsche gewaschen hab
ich auch schon wieder. Da bleibt mir erst mal nichts weiter als mich vor die
Glotze zu legen und Sarah Wiener beim rumlungern in anderen Küchenkulturen
zuzusehen. Das ist dann auch so spannend wie es sich anhört und wird noch von
einer hölzern klobig agierenden Moderatorin unterstrichen. Weiter geht es mit Star
Trek wo Cpt. Kirk gegen Sherlock Holmes kämpft und so Kram eben. Das war schon
mal toll, wird aber noch von einem der Videospielverfilmung der Neunziger
übertroffen. Double Dragon schlägt in die gleiche Qualitätskerbe wie seiner
Zeit Mortal Kombat, Mario Bros. oder auch
Street Fighter. Ein Genuss für die Sinne.
Die Couch lässt mich auch irgendwann wieder los und ich mache
noch ein wenig von dem Zeugs mit der Bewegung und als ich die passende Klamotte
dazu aus dem Regal holen will, finde ich noch eine graue Mütze, die nicht so
recht in meine Erinnerung passen will. Meine letzte graue Mütze hatte ich ja
bei den Editors gelassen und von einer anderen weiß ich irgendwie gar nix. Dass
ich auch alleine hier wohne, macht die ganze Angelegenheit noch mysteriöser. Ich
bin jetzt aber zu faul eine X-Akte anzulegen und überlege mir lieber was ich
noch machen kann bis zum Zähneputzen. Viel Zeit ist ja nun nicht mehr und dann
ist auch Weihnachten schon wieder vorbei. Da kann man sich noch auf Silvester
freuen und die nächsten freien Tage die schon übermorgen ins Haus stehen. Da
kann ich ja mal versuchen, wenigstens einen Tag ohne die Couch zu verbringen.
Ist j nicht so, dass wir uns nicht mehr mögen, aber eine kleine Auszeit tut uns
beiden mal gut.
Mir doch egal ob das Bild zum Text passt.
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