Dienstag, 26. März 2019

LBM 2019 Tag 2

Der Anfang war also gemacht. Der erste Tag auf der LBM war gestern, ich hatte schlechte Laune und einen Plan. Den Morgen überspringe ich mal und wir begeben uns gleich in die Glashalle der Messe. Kurz vor dem Drehkreuz, dass mir den Einlass gewähren soll, zücke ich mein kluges Phon, suche das richtige Bild, halte es unter das Ding von der Kasse und warte auf einen Pipsumm der zusammen mit einem grünen Licht die Pforte als offen kennzeichnet. Alles klappt, ich gehe durch und mein erstes Ziel ist nur ganz wenige Schritte weiter.

„Haben sie so etwas wie ein Fundbüro?“ Fragt der nicht mehr ganz so junge Mann mit etwas Hoffnung und einer großen Menge Zweifel in der Stimme.

„Ja haben wir. Was suchen Sie denn?“ Fragt die junge Frau mit dem kompetenten Blick und wird auch gleich von zwei Kollegen unterbrochen. Die wollen etwas fragen und der nicht mehr ganz so junge Mann ist erst mal abgeschrieben.

Er wartet und schaut zu wie Informationen ausgetauscht werden. Es ist nicht interessant.

„So, da bin ich wieder.“ Witzelt die kompetente Frau und wendet sich wieder dem nicht mehr ganz so jungen Mann zu. „Was hatten sie noch gleich verloren?“

Der nicht mehr ganz so junge Mann beschreibt seinen Verlust und nach einigen Ergänzungen hat der Computer die passende Information. Der nicht mehr ganz so junge Mann kriegt noch gesagt wo das Fundbüro zu finden ist (hier wäre jetzt die Chance auf einen schlimmen Wortwitz gewesen, das wollte ich nicht) und eilt lächelnd zur helfenden Einrichtung.
Dort angekommen schilder der nicht mehr ganz so junge Mann erneut seinen Fall und ein nette Frau ist hilfsbereit und zaubert eben jenen verlustigen Gegenstand unter dem Tresen hervor. Der nicht mehr ganz so junge Mann muss nur noch bei „Unterschrift Verlierer“ unterschreiben und empfindet das als gerechte Strafe.

Als der nicht mehr ganz so junge Mann das Fundbüro verlässt ist die Welt eine andere. Die Drachen haben die Herrschaft übernommen und lassen sich in großen Bollerwagen durch die Gegend ziehen. Dabei müssen die Menschen ihnen Leckereien und ernst gemeinte Komplimente zuwerfen bis die Drachen genug haben und sich auf einem Spielplatz sammeln um abzuhängen und zu rauchen.

Das mit den Drachen stimmt natürlich nicht. Das andere schon. Ich hab also mein Objektiv zurück und bin glücklich auf der Buchmesse. Das kann ich auch noch eine Weile genießen bis es richtig los geht. Ich schlurfe wieder umher und auch die Männer auf Autogrammjagd sind wieder da. Nach einer Weile herumlungern frag ich sie dann doch was sie da genau machen und erfahre, dass sie hier nur zum Anfang warten und dann einem Plan nachgehen wann und wo sie sich welches Werk signieren lassen. Die beiden sind echt nett und ich bewundere dieses Gegenteil von Planlosigkeit.
Ich selber bin auch nicht ganz planlos. Da der Dirk von L heute aus seinem Buch liest, habe ich ein Ziel und das wird verfolgt.

Schritt 1: Buch kaufen um das dann signieren zu lassen.
Das ist nicht schwer. Nur durch Halle 3 in Halle 5, da zum KiWi Stand und Buch gekauft.

Schritt 2: Lesung besuchen und angucken.
Auch nicht schwer. Als geübter Groupie bin ich schon ein Interview vorher da und sichere mir einen Platz weiter vorne. Das ist auch nicht langweilig und die Zeit vergeht ganz gut.

Schritt 3: Die Lesung
Da muss ich fast nix machen. Einfach weiter sitzen bleiben und gucken was die erzählen. Autogramme gibt’s später um die Ecke.

Schritt 4: Um die Ecke gehen.
Gar nicht so leicht. Irgendwie ist dieses Prinzip von „zuerst raus dann rein“ nicht so bekannt und die Menschen suchen nach Platz wo noch andere Menschen sind und alle verknäulen sich ineinander bis wir nur noch eine große Masse sind die aussieht wie eine Ente mit Pullover. Nur durch einen kurzen Wechsel der Dimensionen entkomme ich und kann da hin gehen wo mein Buch beschrieben wird.

Schritt 5: Autogramm holen.
Auch nicht so leicht. Meine Stimme scheint im Gebrummel der Massen unterzugehen und ich brauche drei Anläufe um meinen Namen auf das Papier bringen zu lassen. Nur der Vorname wohl gemerkt. Ein netter Mensch macht dann noch die Fotos und ich bin noch mal glücklich.

Den Rest vom Tag laufe ich noch ein bisschen durch die Gegend und treffe Menschen die ich mag. Ich bekomme sogar noch ein nachträgliches Weihnachtsgeschenk, einen kleinen Häkelhulk der jetzt bei Fingerpuppe Robin und Fingerpuppe Spiderman bei mir im Regal wohnt.

Bis ich gehe mache ich noch ein paar ganz viele Fotos und freue mich schon auf meine Couch. Auch wenn es sich nicht so liest, hab ich mir die verdient.
Als Kontrastprogramm zur Buchmesse gucke ich Filme die nicht viel mit hoher Kultur zu tun haben. Zuerst die Mumie Teil Vier oder so. Auf jeden Fall das Reboot mit Tom Cruise und der Streifen ist echt ganz doll nicht gut. Also die Art von nicht gut wo man sich immer ärgert, dass die das versaut haben weil man dann keinen besseren zweiten Teil bekommt.

Den nächsten Tag nehme ich mir frei von der Buchmesse und freue mich schon drauf im Bett liegen zu bleiben.

Dirk von L

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