Sonntag, 22. März 2015

Buchmesse Leipzig/Bücher und Menschen, so viele Menschen/Tag 3

The same procedure as gestern und vorgestern. Auf zur Bahn und dann in die Bahn und in die andere Bahn und ganz kuschelig zur Messe fahren. Da bin ich erst mal alleine, zwischen den ganzen Leuten und hocke mich in den arte-Stand. Da wird gleich wieder Poetry geslamt um mich in den Tag zu tragen. Christian kommt ein wenig später und muss stehen. Der frühe Vogel fängt den Sitzwürfel, so einfach ist das.
Christian ist heute nicht alleine. Famile Christian ist extra aus ihrem kleinen Dorf angereist um sich über die neuesten Trends des Verlagswesens zu informieren. Einen Schlachtplan gibt es auch. Den schreib ich mir gleich mit meiner Handykamera ab und fühle mich leicht überrumpelt, als ich 60 Bilder von dem Zettel in meinem Speicher finde. Das sind die ersten Anzeichen. Der Aufstand der Maschinen hat begonnen. Dafür haben wir jetzt aber keine Zeit, wir haben ja einen Plan.
Wolfgang steht da ganz oben, der liest vor und wir wollen zuhören. Vorher besuchen wir aber noch die Anja, Christians Freundin. Die Anett praktiziert nämlich bei einem Verlag und wohnt quasi hier um allen Leuten die schönen Bücher zu zeigen die der Verlag so rumstehen hat. Weil wir einen Plan haben, wissen wir auch genau wo die Anke zu finden ist. Erst mal rein, dann links bis zu den beiden Krabben und weiter gerade aus. Da bedarf es nicht viel um sich zurecht zu finden, wenn da nicht die anderen wären. Nicht alle anderen, das wäre ja Quatsch. Nur die anderen die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Menschen ihre Lebenszeit zu rauben indem sie aus einer Vierspurigen Autobahn eine Spielstraße machen.
Irgendwann finden wir dann die Anna und überlegen schon mal wie die beiden heißen wenn sie heiraten. Seit Antje bei dem Verlag ist, hat sie ja auch einen neuen Namen. Das verrät uns ihr Namensschild und weil die von dem Verlag alle so heißen ist es entweder ein Familienunternehmen oder ein Sekte. Ich bin mir da noch nicht ganz im Klaren drüber, werde das aber bei Gelegenheit mal recherchieren. Einfach mal den Christian fragen ob er zu hause schon irgendwelche Rituale über sich ergehen lassen musste. Gummibärchen anbeten oder so.
Weil wir einen Plan haben müssen wir die Anneliese auch schon wieder allein lassen und teilen uns in Teams auf. Das passiert nach dem Generationenprinzip und Christian, Katharina und ich bilden dabei das junge Team, wobei ich unseren Altersdurchschnitt fast schon wieder ins geriatrische treibe. Die Eltern bilden das nicht so junge Team. Damit können wir uns zu unseren jeweiligen Interessen durchdrängeln. Das ist bei uns immer noch der Wolfgang und beim Team nicht so jung wohl Rheumadecken oder Kalender mit Milchkannen.
Der Weg zum Wolfgang ist verstopft mit allerlei Menschen in der Mitte des Weges und gesäumt von allerlei Verlockungen die uns abhalten wollen. Plüschdrache und Plüschkrokodil gibt es da. Die sind interaktiv. Da wo es hinten raus geht geht es bei denen rein um sie mit der Hand zu einem willigen Spielzeug der eigenen Wünsche zu machen. Handpuppe sagt der Fachmann. Bin ich aber nicht. Daneben in einer schicken Vitrine aufgestapelt sind Puzzle die auf den ersten Blick eine große Version vom Prinzip der Überraschungseier darstellen. Nicht viele Teile und ganz schnell zusammengebastelt. Für einen zweiten Blick bleibt keine Zeit.
Die drei Fragezeichen gibt es auch noch und dazu ein Glücksrad an dem man dreht und eine Frage beantwortet, was gewinnt und dann wieder gehen darf. In welcher Reihenfolge ist jetzt mal ungeklärt. Das begeistert uns natürlich gleich. Da kann uns nur die Warteschlange abhalten die sich bis weit über den Horizont erstreckt. Wolfgang wartet ja auf uns und da bleibt keine Zeit zum rumstehen.
Wenig später wendet sich das Blatt und wir warten auf den Wolfgang. Der kommt nicht so pünktlich wie der Zettel sagt und wir nutzen die Zeit zum Nase putzen. Als Wolfgang dann da ist, geht es auch gleich los und er liest aus seinem neuen Buch, dass gar nicht sein Buch sondern schon mal geschrieben wurde und er es jetzt einfach mal neu geschrieben hatte, weil seine Frau das so wollte.
Unsere nächste Station ist dann wieder mal die Manga Convention. Da lassen wir uns ein wenig durch die Massen tragen und weil sich seit Gestern nicht so viel geändert hat, gibt es auch nur wenige Stationen die ich besuchen möchte. Eine davon lässt ich Lose ziehen und eine rosa Häschenmütze gewinnen. Das Ding landet auch umgehend auf meinem Kopf und ich merke auch gleich, dass die Schwester von Christian die Schwester von Christian ist. Auf den ersten Blick ganz nett als Mensch, wenn man dann aber einer rosa Plüschmütze trägt ist es vorbei mit der Toleranz.
Mit Mütze geht es dann zum Pommesmenschen und wir machen Pause. Ich stopfe mich mit selbstgemachten Frühlingsrollen voll und muss noch mal kurz erläutern, das Hasi nicht mein Name sein wird.
Andrè Herrmann kennen wir ja schon, gucken den aber gleich noch mal an. Das kann man auch so machen weil sich das lohnt. Den Rest des meines Messetages suchen wir nach kostenlosem Naschwerk und Büchern die sich lohnen. Der Sträter hat ja so eines geschrieben und das findet sich dann auch bald im Getümmel und noch baldiger in meinem Regal.
Dolly Buster haben wir dann auch noch gesehen.

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