Christian ist heute nicht alleine.
Famile Christian ist extra aus ihrem kleinen Dorf angereist um sich
über die neuesten Trends des Verlagswesens zu informieren. Einen
Schlachtplan gibt es auch. Den schreib ich mir gleich mit meiner
Handykamera ab und fühle mich leicht überrumpelt, als ich 60 Bilder
von dem Zettel in meinem Speicher finde. Das sind die ersten
Anzeichen. Der Aufstand der Maschinen hat begonnen. Dafür haben wir
jetzt aber keine Zeit, wir haben ja einen Plan.
Wolfgang steht da ganz oben, der liest
vor und wir wollen zuhören. Vorher besuchen wir aber noch die Anja,
Christians Freundin. Die Anett praktiziert nämlich bei einem Verlag
und wohnt quasi hier um allen Leuten die schönen Bücher zu zeigen
die der Verlag so rumstehen hat. Weil wir einen Plan haben, wissen
wir auch genau wo die Anke zu finden ist. Erst mal rein, dann links
bis zu den beiden Krabben und weiter gerade aus. Da bedarf es nicht
viel um sich zurecht zu finden, wenn da nicht die anderen wären.
Nicht alle anderen, das wäre ja Quatsch. Nur die anderen die es sich
zur Aufgabe gemacht haben, Menschen ihre Lebenszeit zu rauben indem
sie aus einer Vierspurigen Autobahn eine Spielstraße machen.
Irgendwann finden wir dann die Anna und
überlegen schon mal wie die beiden heißen wenn sie heiraten. Seit
Antje bei dem Verlag ist, hat sie ja auch einen neuen Namen. Das
verrät uns ihr Namensschild und weil die von dem Verlag alle so
heißen ist es entweder ein Familienunternehmen oder ein Sekte. Ich
bin mir da noch nicht ganz im Klaren drüber, werde das aber bei
Gelegenheit mal recherchieren. Einfach mal den Christian fragen ob er
zu hause schon irgendwelche Rituale über sich ergehen lassen musste.
Gummibärchen anbeten oder so.
Weil wir einen Plan haben müssen wir
die Anneliese auch schon wieder allein lassen und teilen uns in Teams
auf. Das passiert nach dem Generationenprinzip und Christian,
Katharina und ich bilden dabei das junge Team, wobei ich unseren
Altersdurchschnitt fast schon wieder ins geriatrische treibe. Die
Eltern bilden das nicht so junge Team. Damit können wir uns zu
unseren jeweiligen Interessen durchdrängeln. Das ist bei uns immer
noch der Wolfgang und beim Team nicht so jung wohl Rheumadecken oder
Kalender mit Milchkannen.
Der Weg zum Wolfgang ist verstopft mit
allerlei Menschen in der Mitte des Weges und gesäumt von allerlei
Verlockungen die uns abhalten wollen. Plüschdrache und
Plüschkrokodil gibt es da. Die sind interaktiv. Da wo es hinten raus
geht geht es bei denen rein um sie mit der Hand zu einem willigen
Spielzeug der eigenen Wünsche zu machen. Handpuppe sagt der
Fachmann. Bin ich aber nicht. Daneben in einer schicken Vitrine
aufgestapelt sind Puzzle die auf den ersten Blick eine große Version
vom Prinzip der Überraschungseier darstellen. Nicht viele Teile und
ganz schnell zusammengebastelt. Für einen zweiten Blick bleibt keine
Zeit.
Die drei Fragezeichen gibt es auch noch
und dazu ein Glücksrad an dem man dreht und eine Frage beantwortet,
was gewinnt und dann wieder gehen darf. In welcher Reihenfolge ist
jetzt mal ungeklärt. Das begeistert uns natürlich gleich. Da kann
uns nur die Warteschlange abhalten die sich bis weit über den
Horizont erstreckt. Wolfgang wartet ja auf uns und da bleibt keine
Zeit zum rumstehen.
Wenig später wendet sich das Blatt und
wir warten auf den Wolfgang. Der kommt nicht so pünktlich wie der
Zettel sagt und wir nutzen die Zeit zum Nase putzen. Als Wolfgang
dann da ist, geht es auch gleich los und er liest aus seinem neuen
Buch, dass gar nicht sein Buch sondern schon mal geschrieben wurde
und er es jetzt einfach mal neu geschrieben hatte, weil seine Frau
das so wollte.
Unsere nächste Station ist dann wieder
mal die Manga Convention. Da lassen wir uns ein wenig durch die
Massen tragen und weil sich seit Gestern nicht so viel geändert hat,
gibt es auch nur wenige Stationen die ich besuchen möchte. Eine
davon lässt ich Lose ziehen und eine rosa Häschenmütze gewinnen.
Das Ding landet auch umgehend auf meinem Kopf und ich merke auch
gleich, dass die Schwester von Christian die Schwester von Christian
ist. Auf den ersten Blick ganz nett als Mensch, wenn man dann aber
einer rosa Plüschmütze trägt ist es vorbei mit der Toleranz.
Mit Mütze geht es dann zum
Pommesmenschen und wir machen Pause. Ich stopfe mich mit
selbstgemachten Frühlingsrollen voll und muss noch mal kurz
erläutern, das Hasi nicht mein Name sein wird.
Andrè Herrmann kennen wir ja schon,
gucken den aber gleich noch mal an. Das kann man auch so machen weil
sich das lohnt. Den Rest des meines Messetages suchen wir nach
kostenlosem Naschwerk und Büchern die sich lohnen. Der Sträter hat
ja so eines geschrieben und das findet sich dann auch bald im
Getümmel und noch baldiger in meinem Regal.
Dolly Buster haben wir dann auch noch
gesehen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen