Montag, 23. März 2020

Heimblog Teil 3 - Fake Empire und DSGVO

Früh geht wieder früh los und weil ich ja sonst nichts zu tun habe mache ich mich erst mal an die Arbeit. In diesen modernen Zeiten geht das auch von zu Hause aus, selbst wenn es nicht so viel zu tun gibt, dass es für lange reicht. Bald fertig mit Teil 1 und voller Motivation mache ich mich an die Datenschutzgrundsatzverordnung und schon als ich den Ordner aufschlage spüre ich ein Unbehagen in meinen Eingeweiden. Gesetzestexte sind einfach keine Lektüre für den frühen Morgen oder Mittag oder eine andere Tageszeit. Ein bisschen Motivation weniger gehe ich meinen ersten Weg an der frischen Luft. Ich muss zur Post und bin erst mal überrascht von der Kälte die mir das Wetter da um die Nase pustet. Sonne und minus 30°C verwirren mich nach wie vor.
Bei der Post wird auf Abstand geachtet und wir dürfen nur einer nach dem anderen rein um unsere postalischen Bedürfnisse zu befriedigen. Ich gebe ein Paket ab und bin schnell beglückt. Auf dem Rückweg beeile ich mich nicht und komme trotzdem bald zu hause an. Von der Couch aus kann ich weitere Pläne schmieden und gucke erst mal blöd in die Glotze. So richtig unterhalten will ich mich nicht fühlen und kämpfe mit dem Drang meinen Kopf in die Couch zu drücken. Bevor ich das tatsächlich tue mache ich mich an die nächste Tagesaufgabe und putze mein Badezimmer. Dazu höre ich Boxer von The National und das passt auch gut. Die Platte fängt ja mit Fake Empire an und beschreibt die Situation im Bad ganz gut. Die Herrschaft der glänzenden Oberflächen die sich hier gerade ankündigt ist ja doch nur eine Lüge und wird schon bald wieder von allerlei Flecken, Gerüchen und Haaren jeglichen Ursprungs beendet. Trotzdem mache ich mich gut gelaunt an die Arbeit und schwinge alle möglichen Lappen, Schwämme und Wischdinger die mir in die Finger kommen um eben jenen vergänglichen Glanz erstrahlen zu lassen. Wenigstens für den Moment.
Als ich mit dem Bad fertig bin schalte ich noch ein Bonuslevel frei und putze die Fenster. Das macht sicher nicht viel Sinn, weil die ja mit so Folie beklebt sind damit keiner durchgucken kann. Die Graue Brühe die mal Putzwasser war, bestätigt mich jedoch in meinem Tun und ich bin bereit für ein deftiges Mittagsmahl. Ich werfe Kartoffeldingers und Minischnitzel in meinen Heißluftofen und muss nur ab und zu schütteln um bald schon lecker heißgelüftetes Essen auf meinen Teller zu packen und in mich rein zu tun. Ich mag meinen Heißluftofen, er ist ein Guter. Ich nenne ihn Tristar Lord of the Dark Dimensions.
Nach dem Mittagessen passiert nicht mehr so viel. Ich hänge was Gewaschenes an die frische Luft, gucke in die Glotze und lese ein kleines Bisschen. Irgendwann mache ich noch einen Spaziergang. Der ist nicht so spannend.
Kuchen gibt’s natürlich auch und es ist gut, dass ich das hier erwähne weil ich sonst vergessen hätte eben solchen Kuchen auf meine Einkaufsliste für Morgen zu schreiben. Das wäre nicht schön gewesen.
Gegen irgendwann ruft noch der M an und wir telefonieren voll lange. Finde ich nicht schlecht, weil so Reden ja doch auch mal ganz gut ist.
Als ich dann abends auf der Couch sitze und meinen Blog schreibe, weiß ich noch nicht ob mein Tag langweilig oder entspannt war. Was das angeht muss ich mir wohl erst mal einen neuen Maßstab setzen und kann mich dann entscheiden. Meinen Plan für Morgen hab ich zumindest schon mal und da ist dann so einiges los.

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