Früh geht wieder früh los und weil
ich ja sonst nichts zu tun habe mache ich mich erst mal an die
Arbeit. In diesen modernen Zeiten geht das auch von zu Hause aus,
selbst wenn es nicht so viel zu tun gibt, dass es für lange reicht.
Bald fertig mit Teil 1 und voller Motivation mache ich mich an die
Datenschutzgrundsatzverordnung und schon als ich den Ordner
aufschlage spüre ich ein Unbehagen in meinen Eingeweiden.
Gesetzestexte sind einfach keine Lektüre für den frühen Morgen
oder Mittag oder eine andere Tageszeit. Ein bisschen Motivation
weniger gehe ich meinen ersten Weg an der frischen Luft. Ich muss zur
Post und bin erst mal überrascht von der Kälte die mir das Wetter
da um die Nase pustet. Sonne und minus 30°C verwirren mich nach wie
vor.
Bei der Post wird auf Abstand geachtet
und wir dürfen nur einer nach dem anderen rein um unsere
postalischen Bedürfnisse zu befriedigen. Ich gebe ein Paket ab und
bin schnell beglückt. Auf dem Rückweg beeile ich mich nicht und
komme trotzdem bald zu hause an. Von der Couch aus kann ich weitere
Pläne schmieden und gucke erst mal blöd in die Glotze. So richtig
unterhalten will ich mich nicht fühlen und kämpfe mit dem Drang
meinen Kopf in die Couch zu drücken. Bevor ich das tatsächlich tue
mache ich mich an die nächste Tagesaufgabe und putze mein
Badezimmer. Dazu höre ich Boxer von The National und das passt auch
gut. Die Platte fängt ja mit Fake Empire an und beschreibt die
Situation im Bad ganz gut. Die Herrschaft der glänzenden Oberflächen
die sich hier gerade ankündigt ist ja doch nur eine Lüge und wird
schon bald wieder von allerlei Flecken, Gerüchen und Haaren
jeglichen Ursprungs beendet. Trotzdem mache ich mich gut gelaunt an
die Arbeit und schwinge alle möglichen Lappen, Schwämme und
Wischdinger die mir in die Finger kommen um eben jenen vergänglichen
Glanz erstrahlen zu lassen. Wenigstens für den Moment.
Als ich mit dem Bad fertig bin schalte
ich noch ein Bonuslevel frei und putze die Fenster. Das macht sicher
nicht viel Sinn, weil die ja mit so Folie beklebt sind damit keiner
durchgucken kann. Die Graue Brühe die mal Putzwasser war, bestätigt
mich jedoch in meinem Tun und ich bin bereit für ein deftiges
Mittagsmahl. Ich werfe Kartoffeldingers und Minischnitzel in meinen
Heißluftofen und muss nur ab und zu schütteln um bald schon lecker
heißgelüftetes Essen auf meinen Teller zu packen und in mich rein
zu tun. Ich mag meinen Heißluftofen, er ist ein Guter. Ich nenne ihn
Tristar Lord of the Dark Dimensions.
Nach dem Mittagessen passiert nicht
mehr so viel. Ich hänge was Gewaschenes an die frische Luft, gucke
in die Glotze und lese ein kleines Bisschen. Irgendwann mache ich
noch einen Spaziergang. Der ist nicht so spannend.
Kuchen gibt’s natürlich auch und es
ist gut, dass ich das hier erwähne weil ich sonst vergessen hätte
eben solchen Kuchen auf meine Einkaufsliste für Morgen zu schreiben.
Das wäre nicht schön gewesen.
Gegen irgendwann ruft noch der M an und
wir telefonieren voll lange. Finde ich nicht schlecht, weil so Reden
ja doch auch mal ganz gut ist.
Als ich dann abends auf der Couch sitze
und meinen Blog schreibe, weiß ich noch nicht ob mein Tag langweilig
oder entspannt war. Was das angeht muss ich mir wohl erst mal einen
neuen Maßstab setzen und kann mich dann entscheiden. Meinen Plan für
Morgen hab ich zumindest schon mal und da ist dann so einiges los.
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