Noch gestern Abend fällt mir ein
Marienkäfer auf, der an meinem Fenster hängt und schläft. Ich hab
natürlich keine Ahnung wie ich mich verhalten soll und bemühe das
Internet. Da wird das Biest als halbkugelig beschrieben und erklärt,
dass es ganz dolle viele Arten von ihm gibt. Nach meiner Recherche
puste ich alle Sicherheitsbedenken in den Wind und lasse ihn bei mir
wohnen. Das mit dem halbkugelig sag ich ihm natürlich nicht, das
wäre auch gemein. Ich nenne ihn Buggy M Lord of the Dark Dimensions
und wir werden sicher gute Freunde.
Als ich aufwache ist Buggy M noch da
und schläft. Ich weiß nicht ober er in der Nacht aktiv war oder nur
sehr lange schläft. In der Wohnung sind jedenfalls keine Spuren von
ihm zu finden.
Als nächstes beschließe ich laufen zu
gehen und auch wenn mein innerer Schweinehund ganz dolle auf die
gefühlten -3°C hinweist, ignoriere ich ihn. Während meinem
bewegten Frieren sehe ich gar nicht mal so viele Menschen und kann
die Sonne richtig genießen.
Wieder zurück auf meiner Couch gibt’s
einen Smoothie zum Frühstück und ich beginne mit meinem Tag. Comics
aus Amerika lesen und teilweise wundere ich mich schon, ob die das
ernst meinen. Eine Gorilla mit Laseraugen kämpft gegen einen Typen
und Brain Boy. Ich entschließe mich dazu, das für Kunst zu halten
und dann geht’s eigentlich.
Kunst mache ich dann auch noch. Ich
nehme mir eine Quest vor die ich in der Zeit des zu Hause Bleibens
schaffen will. Jeden Tag ein Bild machen. Ein Bild von Dingen die man
so findet zwischen den eigenen vier Wänden und auf den ersten Blick
gar nicht für ein Bild taugen wollen. Heute habe ich mir eine
Glühbirne und eine Blume geschnappt. Das mit der Blume ist natürlich
ein bisschen schummeln. Das wäre ja wie ein Topmodel fotografieren,
dass mit mir zusammen wohnt. Ab Morgen wird es sicher schwieriger und
ich bin selber gespannt was ich alles zu Kunst machen will.
Viel mehr will tatsächlich nicht
passieren und gegen halb zwölf esse ich zu Mittag. Ich zerhacke
Gemüse und werfe das in eine heiße Pfanne, dazu noch was anderes
und pünktlich 11:30 Uhr sitze ich vor der Glotze und schaufele das
Zeug in mich rein. Ich fühle mich alt. Zum Nachtisch gibt’s noch
einen Joghurt der gar nicht mal so gut schmeckt. Auf dem Deckel steht
ja auch „Guten Morgen“ drauf und ich werde morgen früh noch mal
gucken ob es da besser mundet.
Nach dem Mittag liege ich auf der Couch
und nehme mir vor, mal ganz bewusst nichts zu tun. Das klappt für
zwei oder drei Minuten dann bin ich schon wieder ganz woanders mit
meinem Gedenke. Irgendwann nehme ich die Wäsche ab und werfe sie auf
meine Bett. Dann räume ich was auf und lese noch ein bisschen.
Später nehme ich noch einen Vlog auf und dann gibt’s Kaffee und
Kuchen. Nach dem Vesper geht’s ein bisschen Berg ab. Ich liege auf
der Couch und gucke Disneychannel. Da kommt dieses Gefühl auf mich
zu und meint ich könne doch mal kurz meine Augen ausruhen und mich
ein bisschen liegen lassen. Wie das ausgeht wissen wohl die meisten.
Ich schlafe ein bisschen ein, lasse mir Mundflüssigkeit über die
Wange laufen und fühle mich dann wie zerkaut. Zerkaut wie ich bin
spiele ich noch Fortnite und wir holen sogar einen Win. Erst dann
fällt mir wieder ein, dass ich das das Bad putzen wollte und komme
mir ein bisschen doof vor. Zurecht wie ich bemerken muss.
Buggy M ist übrigens auch nicht mehr
da und ich wünsche ihm alles gute auf seiner Reise.
Zum Abendbrot gab es wieder zerhacktes
Gemüse, ohne warm machen, und eine Tafel Schokolade. Das Bad steht
jetzt mit auf der Liste für Morgen und ich bin froh wenigstens
meinen Blog geschrieben zu haben. Über was ich morgen froh sein
werde weiß ich jetzt natürlich noch nicht. Ein sauberes Bad wäre
aber schon eine feine Sache.
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