Sonntag, 1. September 2019

Ein Samstag im Jahr 19

Es ist Samstag, es ist warm und mehr ist eigentlich noch nicht. Nicht viel könnte man meinen und einfach mal nichts machen oder man nimmt sich diesen Klumpen Lehm und formt etwas ganz besonderes draus. Ich stehe erst mal auf und mache mich zum Menschen. Die Nächte glänzen zur zeit ja mit viel Temperatur und da gibt es eine ganze Packung an Nebenwirkungen mitgeliefert. Schwitzen zum Beispiel. Schwitzen ist eine von den Fähigkeiten für die man nur ganz selten Lob bekommt. Da kann man den ganzen Pyjama voll machen mit der salzigen Brühe, Anerkennung findet da nicht statt. Ganz im Gegenteil, je tropfiger man durch die Umwelt trieft, desto mehr schräge Blicke bekommt man für sein Talent.
Das Ganze ist natürlich total egal und hat mit mir nichts zu tun.
Weiter geht es mit diesem Samstag und dem ersten Kapitel.

Der Einkauf
Viele werden es nicht wissen, aber auch am Wochenende gibt es Uhrzeiten im einstelligen Bereich und wenn man früh ins Bett geht, kann man die sogar live miterleben. Die Welt ist zu solch früher Stunde noch eine ganz andere und allerlei scheue Wesen gibt es zu entdecken die sich sonst im Schatten verbergen. Katzen so groß wie kleine Hunde, unsichtbare Drachen die lautlos ihre Kreise ziehen, Zauberer die von ganz normalen Menschen nicht zu unterscheiden sind und Ich.
Ich bin also unterwegs um Lebensmittel für den Tag, nein für die ganze Woche zu kaufen und das läuft immer wieder so oder ganz ähnlich ab.
Ich gehe los. Dann bin ich da. Das ist nicht viel und trotzdem sind Entscheidungen getroffen worden die nun in Taten umgesetzt werden. Schon als sich die Türen vor mir zur Seite schieben, wird mir klar, dass ich dabei bin ein neues Leben zu beginnen. Alles was ich mir an Lebensmitteln in den Korb lege wird auf Nährwert, Frische und Umweltfreundlichkeit geprüft. Also fast, die Kekse kommen gleich am Anfang und da muss man auch mal eine Ausnahme machen dürfen. Der Rest ist dann so gewählt, dass jede Frauenzeitschrift einen Preis nach mir benennen sollte und mein Körper schon Gefühle entwickelt die lange vergessen waren.
Ganz so überlegt wie ich das gerne hätte ist das alles natürlich nicht. Hinter jedem Gemüse, das in meinem Wagen landet, steht ja immer auch ein Schicksal. Bin ich doch ein Mensch der es immer wieder schafft seine Lebensmittel sich selbst zu überlassen und dabei ihren ganz gewöhnlichen Verfallsprozessen zur Verfügung zu stellen. Absicht ist das nicht und auch sonst keine Eigenschaft auf die ich besonders stolz bin und doch passiert es immer wieder. Lange Rede mit nicht so viel Sinn, der Kühlschrank ist voll, ich hab schon wieder geschwitzt und jetzt bleib ich erst mal auf der Couch.

Der Weg
Wenigstens ein mal im Monat führt mich meine Gier nach illustrierter Trivialliteratur zum Comicbuchladen um mir die neuesten Abenteuer von Captain America, Supermann und all den anderen kostümierten Vorbildern zu kaufen. Weil ich auch noch neue Kopfhörer brauche, wobei brauchen nicht ganz richtig ist, ich will einfach welche haben die ich für meinen Podcast nutzen kann, nehme ich einen kleinen Umweg über einen Elektrofachmarkt.
Was nach einer spannenden Reise klingt ist tatsächlich sehr langweilig und auch noch viel zu warm. Schon im Saturn geht es fast wie von selbst. Na gut, die Kopfhörer die ich gestern noch im Internet gefunden habe, sind so nicht anwesend und Fachpersonal zum beschimpfen meldet sich auch nicht bei mir. Ich nehme also andere Kopfhörer und bin trotzdem glücklich.
Auf dem Weg zum Comicfachhandel laufe ich noch an einem dieser Menschen vorbei die sich dort in den Weg stellen wie viele andere Menschen sind um für eine Partei oder einen Verein die Stimme zu schwingen und oder Werbegeschenke mit Infomaterial auf zu drängen. Die Partei ist die CDU und die Werbegeschenke sind in Papiertüten mit grüner Aufschrift und man sollte sie dafür vom Platz jagen. Keine Ahnung was in den Tüten drinnen ist, hat mich gar nicht erst wahr nehmen wollen die Frau, aber sich mit so einer Bildsprache an ein aktuelles Thema anzubiedern, dass einem ganz persönlich so richtig egal ist, fördert in mir den Wunsch ganz dolle zu kotzen.
Ist aber auch fast schon egal, könnte aktuell des öfteren meine Mahlzeiten retour schicken und hab gar keine Lust mehr mich noch großartig aufzuregen.
In der Welt der Comics ist alles wieder toll und ich kann mich mit schönen bunten Heftchen und Büchlein eindecken die mir die Stunden kurz machen. Irgendwann bin ich wieder zu hause und werfe mich unter den künstlichen Regen der in meinem Badezimmer wohnt.

Der K und Pita
Am frühen Nachmittag kommt der K und wir frönen dem elektrischen Spiel am Bildschirm. Mit zwei Superspielern und dem Halleschen FC sind wir dabei die dritte Liga zu erobern. Das macht Spaß. Zwischendurch machen wir Pita. Wer das nicht kennt dem erkläre ich es mal ganz kurz. Pitabrot ist so Fladen mit Platz zum Zeug rein stopfen und dann in den Mund tun. Bisschen wie ein runder Döner. Während wir Gemüse zerhacken, finde ich meinen Plan vom Einkaufen schon mal ganz gut umgesetzt. Bei dem Fineas und Ferb Special machen wir es wie es schon die alten Griechen getan haben und befüllen das Brot mit Frischzeug. Das ist nicht nur lecker, sondern auch gesund. Danach gibt’s Kekse.
Weiter geht’s dann mit dem Langzeitplan für die deutsche Meisterschaft und die Championslreague, kann ja so schwer nicht sein.
Abends guck ich noch der dunkle Kristall. Das ist mit Puppen und hat mit dem moppeligen Kotzbrocken nix zu tun. Die Serie kommt gerade auf Netflix und wird hier auch wärmstens empfohlen.
Damit ist der Tag dann auch vorbei und weil ich noch nie gut darin war ein Ende zu schreiben, lass ich das jetzt einfach mal bleiben.

Beim Staubsaugen gab es Opfer.


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