Es ist Samstag, es ist warm und mehr
ist eigentlich noch nicht. Nicht viel könnte man meinen und einfach
mal nichts machen oder man nimmt sich diesen Klumpen Lehm und formt
etwas ganz besonderes draus. Ich stehe erst mal auf und mache mich
zum Menschen. Die Nächte glänzen zur zeit ja mit viel Temperatur
und da gibt es eine ganze Packung an Nebenwirkungen mitgeliefert.
Schwitzen zum Beispiel. Schwitzen ist eine von den Fähigkeiten für
die man nur ganz selten Lob bekommt. Da kann man den ganzen Pyjama
voll machen mit der salzigen Brühe, Anerkennung findet da nicht
statt. Ganz im Gegenteil, je tropfiger man durch die Umwelt trieft,
desto mehr schräge Blicke bekommt man für sein Talent.
Das Ganze ist natürlich total egal und
hat mit mir nichts zu tun.
Weiter geht es mit diesem Samstag und
dem ersten Kapitel.
Der Einkauf
Viele werden es nicht wissen, aber auch
am Wochenende gibt es Uhrzeiten im einstelligen Bereich und wenn man
früh ins Bett geht, kann man die sogar live miterleben. Die Welt ist
zu solch früher Stunde noch eine ganz andere und allerlei scheue
Wesen gibt es zu entdecken die sich sonst im Schatten verbergen.
Katzen so groß wie kleine Hunde, unsichtbare Drachen die lautlos
ihre Kreise ziehen, Zauberer die von ganz normalen Menschen nicht zu
unterscheiden sind und Ich.
Ich bin also unterwegs um Lebensmittel
für den Tag, nein für die ganze Woche zu kaufen und das läuft
immer wieder so oder ganz ähnlich ab.
Ich gehe los. Dann bin ich da. Das ist
nicht viel und trotzdem sind Entscheidungen getroffen worden die nun
in Taten umgesetzt werden. Schon als sich die Türen vor mir zur
Seite schieben, wird mir klar, dass ich dabei bin ein neues Leben zu
beginnen. Alles was ich mir an Lebensmitteln in den Korb lege wird
auf Nährwert, Frische und Umweltfreundlichkeit geprüft. Also fast,
die Kekse kommen gleich am Anfang und da muss man auch mal eine
Ausnahme machen dürfen. Der Rest ist dann so gewählt, dass jede
Frauenzeitschrift einen Preis nach mir benennen sollte und mein
Körper schon Gefühle entwickelt die lange vergessen waren.
Ganz so überlegt wie ich das gerne
hätte ist das alles natürlich nicht. Hinter jedem Gemüse, das in
meinem Wagen landet, steht ja immer auch ein Schicksal. Bin ich doch
ein Mensch der es immer wieder schafft seine Lebensmittel sich selbst
zu überlassen und dabei ihren ganz gewöhnlichen Verfallsprozessen
zur Verfügung zu stellen. Absicht ist das nicht und auch sonst keine
Eigenschaft auf die ich besonders stolz bin und doch passiert es
immer wieder. Lange Rede mit nicht so viel Sinn, der Kühlschrank ist
voll, ich hab schon wieder geschwitzt und jetzt bleib ich erst mal
auf der Couch.
Der Weg
Wenigstens ein mal im Monat führt mich
meine Gier nach illustrierter Trivialliteratur zum Comicbuchladen um
mir die neuesten Abenteuer von Captain America, Supermann und all den
anderen kostümierten Vorbildern zu kaufen. Weil ich auch noch neue
Kopfhörer brauche, wobei brauchen nicht ganz richtig ist, ich will
einfach welche haben die ich für meinen Podcast nutzen kann, nehme
ich einen kleinen Umweg über einen Elektrofachmarkt.
Was nach einer spannenden Reise klingt
ist tatsächlich sehr langweilig und auch noch viel zu warm. Schon im
Saturn geht es fast wie von selbst. Na gut, die Kopfhörer die ich
gestern noch im Internet gefunden habe, sind so nicht anwesend und
Fachpersonal zum beschimpfen meldet sich auch nicht bei mir. Ich
nehme also andere Kopfhörer und bin trotzdem glücklich.
Auf dem Weg zum Comicfachhandel laufe
ich noch an einem dieser Menschen vorbei die sich dort in den Weg
stellen wie viele andere Menschen sind um für eine Partei oder einen
Verein die Stimme zu schwingen und oder Werbegeschenke mit
Infomaterial auf zu drängen. Die Partei ist die CDU und die
Werbegeschenke sind in Papiertüten mit grüner Aufschrift und man
sollte sie dafür vom Platz jagen. Keine Ahnung was in den Tüten
drinnen ist, hat mich gar nicht erst wahr nehmen wollen die Frau,
aber sich mit so einer Bildsprache an ein aktuelles Thema
anzubiedern, dass einem ganz persönlich so richtig egal ist, fördert
in mir den Wunsch ganz dolle zu kotzen.
Ist aber auch fast schon egal, könnte
aktuell des öfteren meine Mahlzeiten retour schicken und hab gar
keine Lust mehr mich noch großartig aufzuregen.
In der Welt der Comics ist alles
wieder toll und ich kann mich mit schönen bunten Heftchen und
Büchlein eindecken die mir die Stunden kurz machen. Irgendwann bin
ich wieder zu hause und werfe mich unter den künstlichen Regen der
in meinem Badezimmer wohnt.
Der K und Pita
Am frühen Nachmittag kommt der K und
wir frönen dem elektrischen Spiel am Bildschirm. Mit zwei
Superspielern und dem Halleschen FC sind wir dabei die dritte Liga zu
erobern. Das macht Spaß. Zwischendurch machen wir Pita. Wer das
nicht kennt dem erkläre ich es mal ganz kurz. Pitabrot ist so Fladen
mit Platz zum Zeug rein stopfen und dann in den Mund tun. Bisschen
wie ein runder Döner. Während wir Gemüse zerhacken, finde ich
meinen Plan vom Einkaufen schon mal ganz gut umgesetzt. Bei dem
Fineas und Ferb Special machen wir es wie es schon die alten Griechen
getan haben und befüllen das Brot mit Frischzeug. Das ist nicht nur
lecker, sondern auch gesund. Danach gibt’s Kekse.
Weiter geht’s dann mit dem
Langzeitplan für die deutsche Meisterschaft und die
Championslreague, kann ja so schwer nicht sein.
Abends guck ich noch der dunkle
Kristall. Das ist mit Puppen und hat mit dem moppeligen Kotzbrocken
nix zu tun. Die Serie kommt gerade auf Netflix und wird hier auch
wärmstens empfohlen.
Damit ist der Tag dann auch vorbei und
weil ich noch nie gut darin war ein Ende zu schreiben, lass ich das
jetzt einfach mal bleiben.
Beim Staubsaugen gab es Opfer.
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