Tag 2
Früh
Die Sonne die gestern noch auf den
Planeten gestrahlt ist hat sich heute hinter einer Sammlung von
Schneeflocken versteckt die Stück für Stück vom Himmel fällt und
den Winter zurück bringt. Zum Frühstück gibt es heute Zimtdingsis
aus dem Konsum. Morgenmagazin kommt auch wieder, nur ohne coole
Autorentypen die ich auf der Buchmesse die zeit rauben könnte. Dafür
kommt eine Nachricht von D der mit A auch zur Buchmesse kommt und
damit sind wir zu dritt. Die Nachricht sagt mir, wann die Bahn bei
lang kommt in der die beiden drinnen sitzen und damit haben wir einen
Plan.
Sobald ich in der Bahn sitze, wird der
Plan auch schon umgeworfen. Statt mit der Linie 1 zum Hauptbahnhof zu
fahren, fahren wir mit der Linie 2 zum Leuschnerplatz. Von da geht es
dann mit der S-Bahn zur Messe, mit Sitzplatz und schneller auch noch.
Aufmerksame Leser werden merken, dass ich Gestern auch schon so zur
Messe gefahren bin. Bei der Messe angekommen dürfen wir uns erst mal
von der Konsistenz und der Temperatur der Schneeflocken überzeugen.
Die sind wie Schneeflocken eben sein müssen. Klein, weiß, kalt und
in der Überzahl. Zum Glück müssen wir nicht gegen die kämpfen
sondern nur durch die durch laufen.
Später
Jacken abgeben ist ein sinnvolle Sache
und wird auch gleich erledigt. Obwohl es ein zwei Termine gibt die D
und A sich zurecht gelegt haben und auch ich noch ein Ziel vor Augen
habe, gehören wir noch lange nicht zu den Leuten die wissen was sie
tun. Weil shoppen gehen immer eine gute Idee ist, gehen wir erst mal
zum Antiquariat. Da gibt’s alte Bücher die jemand nicht mehr
wollte zu Preisen von denen ich keine Ahnung habe ob sie günstig
sind oder eine Frechheit. Ich glaube beides stimmt. Der D gehört
dann auch zu denen die wissen was sie da suchen, während ich mir
erst mal ein Kriterium suchen muss, nach dem ich mich in die
literarische Vielfalt stürze. Es dauert eine Weile, aber dann weiß
ich was ich will. Ein kleines Buch soll es sein. Inhalt wird spontan
entschieden. Ich sag es gleich, ich bin nicht fündig geworden.
Weil D noch in des Innere des
Antiquariats will, gehen D und ich noch eine Runde durch die nähere
Umgebung und treffen auch gleich eine ehemalige Arbeitskollegin von
mir. Die arbeitet mittlerweile bei einem Verlag und verkündet nicht
ohne Stolz, auch in einem der Bücher verewigt zu sein, die es hier
zu bestaunen gibt. A, mit der ich noch weiter die Umgebung erkunde
und kostenlose Postkarten jage, ist mit einem Gedicht in einer
Literaturzeitschrift vertreten die es hier gibt und ich bin schon
fast traurig, weil ich mit so etwas nicht angeben kann. Das stimmt so
allerdings nicht. Durch die Freunde M und H von G die beide mit ihren
Werken hier vertreten sind, bin ich in drei Büchern und einem
Hörbuch als Fotograf/Grafiker vertreten und habe damit gewonnen. D
ist in keiner Publikation erwähnt, das hab ich ihm aber schon
gesagt.
Nur Minuten später, sind das
Dreierteam D, A und ich wieder unterwegs zum nächsten Ziel. Der eben
erwähnte H von G ist am Stand seines Verlages Anwesend und wartet
auf Besuch. Gestern gab es Kaffee, heute ist Scotch das Getränk der
Wahl. Darauf verzichte ich natürlich und fresse ihm lieber die
Salzstangen weg. Als ich dann weiter will, muss ich D und A nur noch
an einem Stand gleich in der Nähe abholen. Das hört sich natürlich
nur so leicht an, wenn man nicht dabei war. Weil ich den Stand gleich
in der Nähe nicht so schnell finden will irre ich erst mal eine
Weile umher und dann noch eine Weile und noch eine Weile. Insgesamt
bestimmt sieben bis zehn Minuten die ich planlos suchend in der Nähe
umher laufe um die beiden dann, an dem Stand zu finden, an dem auch
die Literaturzeitschrift wohnt, in der A ihr Gedicht veröffentlicht
hat. Als wir dann noch den M finden schließt sich der Kreis.
So gegen Mittag, bestimmt
Weil wir eine Trennung auf Zeit für
unausweichlich halten, gehe ich alleine durch die Hallen der
Buchstaben, obwohl die Hallen ja mit Nummern benannt sind. Das mit
den Buchstaben sage ich nur weil Buchmesse ist, wäre eine Hundemesse
würde ich wohl sagen die Hallen der Vierbeiner oder so ähnlich.
Ich gehe als in die Mangahalle wo ich
die Menschen der BiMaCo treffe, eine etwas kleinere Mangaconvention
in Wolfen. Von denen schnappe ich mir Zwei und wir gehen ein wenig
spazieren. Unterwegs kann ich meine ersten Bilder von Star Wars
Menschen und anderen Phantasiewesen machen. Vor der großen Bühne
kommen wir dann zum stehen und ich kann meinen Fehler von Gestern für
heute korrigieren und etwas essen. Kalte Pizza ist immer noch der
beste Powersnack. Auf der Bühne, steht gerade der Mensch der mich
gestern mit Quizfragen zu kurzem Ruhm geführt hat und moderiert
einen Comiczeichner der Wonderwoman auf ein weißes Blatt Papier
zaubert. Danach können noch Fragen gestellt werden und das Publikum
erweist sich als ziemlich schweigsam. Ich nutze meine Chance, drehe
das Blatt mal rum und stelle jetzt die Fragen. N, eine von meinen
zwei Begleitern fragt auch noch was, dann wieder ich und noch einer
den ich nicht kenne. Da die Antworten nicht auf Richtigkeit geprüft
werden, gibt es auch keine Preise zu gewinnen und wir geben uns mit
den gewonnenen Informationen zufrieden.
Dann bin ich wieder alleine, weil meine
kurzfristigen Begleiter sich um ihren Stand kümmern müssen. Die
zeit nutze ich mit warten auf T, mit dem ich Fotos machen wollte und
sowohl D und A als auch der M hatten versprochen sich hier irgendwann
einzufinden. Die Zeit verbringe ich damit Menschen in ihren Cosplays
zu fotografieren, Menschen zu treffen die ich schon eine Weile nicht
mehr gesehen habe und eigentlich erst morgen sehen sollte und
Taschentücher zu verschenken an Menschen die sich dieses japanische
Getränk mit der Glaskugel gekauft und nicht mit der Kohlensäure
gerechnet haben. Hätte ich auch nicht, zumal ich so eine Flasche
heute schon geöffnet habe, und die war ohne Blubber.
Irgendwann kamen dann auch D und A und
sonst keiner. Da sind wir weiter gegangen und haben uns noch an einem
Glücksrad aufgehalten. Zwei mal drehen war gar nicht so billig und
wohl deswegen konnte ich auch ohne Hauptgewinn ein Tüte voll mit
Zeugs mit nehmen.
Nachmittag
Noch bei dem Glücksrad kamen ein paar
Nachrichten von T, der sich entschuldigte und fragte ob ich doch noch
Zeit habe um ein paar Fotos zu machen. Das hatte ich natürlich und
seine Erklärung war ja auch verständlich, Mario Kart Turnier. Er
hatte sich bis ganz weit nach vorne gespielt und zum Schluss noch
Platz 3 oder 4 geholt. Auf jeden Fall ziemlich weit und auch wenn er
zum Ende kein Glück mehr hatte und sein Gegner gleich drei rote
Panzer hintereinander werfen konnte, kann er doch zufrieden sein. Die
Fotos haben wir also noch gemacht und coole Mario Aufkleber hat er
mir auch noch geschenkt.
Dann sind wir nach hause.
Na gut, so schnell ging es nicht. Nur
die Reihenfolge ist mir nicht mehr ganz geläufig, deswegen noch ein
paar Begebenheiten als Konvolut.
D kauft sich eine Überraschungstüte
von Totoro. Wir sind nicht begeistert.
Ich kaufe mir eine Überraschungsbox
mit japanischem Essen. Wir sind nicht begeistert.
In der Straßenbahn ist ein sehr lauter
Teenager. Wir sind nicht begeistert.
Der Teenager hat Bücher gekauft. Ich
bin verwirrt.
Es ist Abend und ich habe keine Ahnung
was ich gucken soll. Zum lesen bin ich zu müde und für das Bett ist
es noch zu früh. Nach zwei Tagen Buchmesse kann man eben nicht mehr
jeden Mist gucken.
Das ist ein Bild mit ganz großen Stiften.
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